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American Audio CK1000 MP3 Test

Praxis

Handling
Tempobedingtes

Rechts neben den Displays befinden sich die Pitchfader. Sie haben einen Regelweg von 60 Millimetern und weisen an den Nord- und Südenden sowie in der Mitte einen unsensiblen Bereich von rund 3 Millimetern auf. Die Schieber arbeiten in drei Auflösungsstufen (4, 8, &16 Prozent). Je nach gewähltem Wert ermöglichen sie eine Feinabstimmung von 0,1 bis 0,3 Prozent. Um das Tempo einzustellen, muss die Pitch-Funktion zunächst eingeschaltet werden. Dieses Verfahren bewahrt  vor ungewollten Verschiebungen und Mickeymaus-Effekten. Davor schützt auch Tempolock. Mit Tempolock kann die Geschwindigkeit des Songs abgewandelt werden, ohne dass dabei die Tonhöhe verändert wird. Die Funktion arbeitet in einem Wertebereich von 2-3 Prozent zuverlässig, darüber hinaus sind digitale Artefakte zu vernehmen. Dieser Umstand kommt bei einigen Musikrichtungen nicht so stark zum Tragen, da die Tracks, so wie sie sind, abgespielt werden, ohne ihre Geschwindigkeit zu variieren. Typische Stilistiken sind da Rock, Schlager oder Independent. In elektronischen Genres wird die Tonhöhenkorrektur stärker angewandt, aber auch nicht jederzeit und von jedem. Zum Eintakten kann der DJ ferner zwei Bend-Buttons nutzen. Sie liefern einen maximalen Tempozuwachs äquivalent zur Voreinstellung des Pitchschieber-Intervalls.

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Keylock Master Keylock -2% Keylock -4% Keylock -8% Keylock +2% Keylock +4% Keylock +8%

Loops werden manuell über die obligatorischen In- und Out-Buttons gesetzt. Der Zyklus spielt ab, sobald der Endpunkt bestimmt ist und wird durch erneutes Betätigen der IN-Taste in der Länge halbiert. OUT hingegen verlässt die Wiederholschleife. RELOOP bringt sie wider zurück ins Geschehen. Die Loops sind nahtlos, aber nicht taktquantisiert.

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Loops m. Loopcut

Moderation ist nicht meine vorderste Lieblingsbeschäftigung. Eine Ausnahme bildet der Webcast, um den einen oder anderen Song anzukündigen, oder einen Gast zu interviewen. Der Mikrofoneingang am CK1000 ist nicht primär für Sänger geeignet, ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass Ansager, Wedding-DJs und Alleinunterhalter mit dem CK-1000 MP3 durchaus auf ihre Kosten kommen. Für meine Begriffe liefert der Mikrofonvorvertärker ein ausreichend „quasseltaugliches“ Signal. Allerdings wäre ein Talkover-Button wünschenswert, zudem wäre eine Monitoring-Funktion vorteilhaft, um sich auf der Schelle ein Bild vom Gesamtklang machen zu können. Nachfolgend hört ihr den Sound in Verbindung mit einem angeschlossenen T-Bone EM 9600 (nein, es handelt sich nicht um ein 550-Gramm-Steak, sondern um ein etwas leichteres Mikrofon).

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Mikrofonsignal

Unterwegs
Schön, dass der Frühling wieder etwas mehr Freiluftaktivität ins sonnenentwöhnte DJ-Leben haucht. Laut meinem Terminplan steht ein Besuch bei Joe Dau an, der heute in einer Berliner Skybar auflegt. Kurzerhand beschließen wir zusammen zu spielen, damit der 1000-er seine Praxistauglichkeit unter Beweis stellen kann. Es ist zwar noch kein Hochsommer, sodass wir die empfohlene Betriebstemperatur von maximal 35 Grad auf ein wenig Flexibilität nach oben prüfen könnten. Auch können wir nicht feststellen, wie sich so ein Kistchen wohl schlägt, wenn es eine Saison lang stetig mit kleinen Sandkörnchen bombardiert wird. Dagegen kann man aber kaum was machen, selbst wenn der DJ-Stand zuvor akribisch gereinigt wurde. Also, auf geht’s! Ich besitze zwar kein maßgeschneidertes CK-Case, hatte mir aber im Baumarkt seinerzeit ein 20 Euro Köfferchen für den VCI-100 gekauft, das auch dem CK-1000 als adäquate Transporthilfe dienen sollte. Mit dem Koffer in der Hand geht es in die Tram, dann per Fahrstuhl nach oben aufs Parkdeck. Dort wird CK in Szene gesetzt, denn der Testkandidat hatte sich ein Schaut-mich-an-ich-bin-bereit-Plätzchen für seinen Probelauf gewünscht. Der Einschaltknopf an der Rückseite haucht Leben ins Doppeldecker-Herz. In weniger als zwei Sekunden ist das System startklar. Die Laufwerkschubladen fahren vergleichsweise leise, aber wie bei Mitbewerber-Modellen wackeln sie ein wenig. Besser man stellt das Gerät im Desktop-Betrieb (falls genug Platz da ist) ein wenig in die Tiefe, sodass man nicht im Vorbeigehen dran hängen bleibt. CK-1000 liest Audio-CDs, CD-R, CD-RW und MP3-CDs anstandslos innerhalb von zwei Sekunden ein. Ein nahegelegener Trackwechsel (etwa von eins zu zwei) benötigt die gleiche Zeit, ein entfernter Sprung (1 zu 15) ein Sekündchen mehr. Der erste Song startet und schon geht’s an’s Einpitchen. Das gelingt mit den griffigen Jogwheels im Handumdrehen. Auf die BPM-Anzeige verzichte ich bewusst. Nun marschieren beide Tracks synchron, daher drehe ich erstmal die Bässe raus und stelle Mitten und Höhen auf neun Uhr. Die Equalizer packen gut zu. Behutsam geht’s dann in den Mix. Das funzt, „allet schick“ soweit. Standardmäßig arbeiten die Teller im Nudge-Modus, der es ermöglicht einen „BPM-gleichen“ Song mit einem kleinen Schubs oder Bremsmanöver taktgenau auf einen bereits abspielenden Track zu setzen. Dreht man sie kontinuierlich im Uhrzeigersinn, beschleunigen sie das Musikstück bis maximal 100 Prozent oder führen in entgegengesetzter Richtung zum tonalen Stillstand. In den Scratchmodus versetzt, ermöglichen sie gleichnamiges DJ-Manöver anzuwenden. Allerdings erweist sich die Implementierung als etwas unhandlich. Im Gegensatz zu einer Schallplatte spielt das Audiomaterial hier zu meinem Leidwesen weiter, wenn ich eine Hand auf das Jogdial lege. Erst eine Bewegung scratcht, es fehlt wohl ein Touch-Sensor. In der Praxis hat dies folgende Auswirkung. Vollziehe ich eine Rückwärtsbewegung und warte ein Sekündchen zu lang, marschiert der Track einfach weiter, begleitet von einem zischenden Anlaufgeräusch, das seine digitale Herkunft nicht verleugnen kann. Das macht es nicht leichter einen Kratz- oder Punch-In-Punkt on-the-fly zu kontrollieren. Unterschiedliche Scratchmodi konnte ich in diesem Zusammenhang nicht feststellen. „Nun ja“, sagt mein Crossover-Kollege und spricht vielleicht auch manchem elektronisch verwurzelten Mix-DJ aus der Seele, „mir ist das egal“.

Wir spielen also ein paar Stunden „kreuz und quer durch die Botanik“. Bei ihm kommen heute All-Time-Classics zum Einsatz, ich lockere das Ganze mit etwas Latino, Disco und House auf und die Stunden vergehen, ohne dass man es unsrem Probanden anmerkt. Um 22.00h ist der Test vorbei, es ist auch wirklich noch etwas kalt an Maiabenden in hohen Lüften. Koffer zu und Tschüss. Zu Hause angekommen fällt mir ein, dass ich die CDs noch im Kasten hab, der morgen seine Rückreise nach Kerkrade antreten soll. Also noch mal eingeschaltet. Das Betriebsgeräusch ist sowohl im Leerlauf als auch drehend eher zu vernachlässigen und fällt selbst jetzt in abendlicher Stille kaum auf. CK-1000 ist daher auch durchaus eine platzsparende Option für ein paar Trainingsrunden im gern zitierten Bedroom. Selbst wenn die Liebste gerade in ein Buch vertieft ist und ihre verdiente Ruhe einfordert. Den Antischock-Puffer gibt der Hersteller übrigens mit 20 Sekunden pro Laufwerk an. Das ist nicht übertrieben. Im Schütteltest waren es noch einige Sekündchen mehr.

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Scratch mit Startgeräusch
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