American Audio Q-SD Record Test

Praxis

Handling
Insgesamt haben die Bedienelemente des Q-SD eine ergonomisch sinnvolle Anordnung. Allerdings stehen sich die Fader und die EQ-Regler etwas im Weg, wodurch das Ganze ein wenig gedrängt wirkt. Die Fader, mit Ausnahme des Crossfaders, sind leider etwas schwergängig, machen aber einen robusten Eindruck. Die Überblendungen des Crossfaders sind extrem weich, seine Kurvencharakteristik aber nicht veränderbar. Da Q-SD schon wegen seiner Bauform ohnehin nicht für Scratch-DJs konzipiert ist, geht das aber völlig in Ordnung. Externe Zuspieler wie beispielsweise CD-Player können über den Crossfader gestartet werden. Dies gilt aber nur für Player, die über den American Audio eigenen „Q-Start“-Anschluss verfügen. Diese Funktion konnte ich leider nicht testen, da ich keine Geräte dieser Art zur Verfügung hatte.

Der Kopfhöreranschluss und dessen Lautstärkeregler befinden sich direkt unterhalb des SD-Karten-Players. Somit besteht das Risiko, dass man versehentlich den Player stoppt, obwohl man nur die Lautstärke des Kopfhörers anpassen wollte.

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Die stufenlose „Stream-Flow“-LED Pegelanzeige wird im Manual als technische Innovation angepriesen. Doch wenn man genauer hinsieht, entpuppt sie sich lediglich als eine matte Kunststoffblende, welche die Anzeige der einzelnen LEDs „verwischt“. Das hätte man sich getrost sparen können.

Überaus praktisch dagegen ist der „Aux 4“-Anschluss über Miniklinke auf der Frontblende des Mixers. Dort hat man die Option, einen MP3-Player spontan anzuschließen, ohne dass man dafür auf das Anschlussfeld zugreifen muss. Allerdings ist die 3,5 mm Miniklinke generell keine professionelle Audioschnittstelle, sodass Aussetzer nicht auszuschließen sind, wenn man mit dem Stecker in Berührung kommt.

Der SD-Karten Player/ Recorder
Der im Q-SD integrierte digitale Player/ Recorder hat prinzipiell alle Features,  die man so auch von CD-Playern für DJs kennt. Als Datenträger oder Speichermedium dient hier eine SD-Karte. Kompatibel sind reguläre SD- oder SD-HC Karten bis zu einer Kapazität von 32 GB. Kompatibles Abspielformat ist leider ausschließlich MP3. Das WAV-Format oder der von iTunes verwendete AAC-Codec finden leider keinen Support.

Davon abgesehen überzeugt der digitale Player/ Recorder aber auf ganzer Linie. Das blaufarbige Display ist gut ablesbar und ausreichend groß und liefert alle relevanten Informationen. Neben elapsed /remain time und dem aktuellen Pitch-Wert werden auch die ID3-Tags visualisiert. Der ebenfalls angezeigte automatisch ermittele BPM-Wert erweist sich als äußerst präzise.

Über zwei stabile Endlos-Drehregler können separat die verschiedenen Ordner und Songs der Karte blitzschnell ausgewählt werden. Cue-Punkte und Loops werden bequem „on the fly“ aktiviert und deaktiviert. Auch das Durchsuchen der Library während der Wiedergabe ist mit der „Advance Track“-Taste kein Problem. Mit den „Search“-Tasten navigiert man bequem durch die Songs.  Sowohl die Pitchbend-Tasten wie auch der großzügige Pitchfader leisten beim Mixen sehr gute Dienste. Der Arbeitsbereich des Pitch verfügt über drei Abstufungen (+/- 4, 8 und 16 %).

Besonders erwähnenswert ist definitiv die Key Lock-Funktion des Players. In einem Pitchbereich zwischen etwa +7 % und – 5% arbeitet er ohne hörbare Artefakte. Aber auch außerhalb dieses Bereichs ist das klangliche Ergebnis noch völlig akzeptabel. Top!

Besonders praktisch ist die Möglichkeit, Audiosignale aufzunehmen. Über den „Record-Select“-Schalter wird die Quelle der Aufzeichnung ausgewählt. Danach muss man eine der drei möglichen Bitraten (128, 192 oder 256 kbit/s) auswählen, danach die Record-Taste drücken und los geht`s. Das ist wirklich kinderleicht!

Generell könnten die Bedienelemente dieser Sektion ein wenig größer ausfallen. Ich komme mir da mit meinen großen Griffeln ein wenig vor, als müsste ich ein kleines Handy bedienen. Das ist aber wahrscheinlich auch eine Gewohnheitssache.

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Original Pitch Keylock Pitch +4% Keylock Pitch -4% Keylock Pitch +8% Keylock Pitch -8% Keylock Pitch +12% Keylock Pitch -12% Keylock Pitch +16% Keylock Pitch -16%
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Manueller Loop Pitchbend Up & Down

Klang
Generell ist der Klang des Q-SD sehr ausgeglichen. Alle Elemente des Mixers arbeiten erfreulicherweise sehr rauscharm und nahezu verzerrungsfrei.

Auch die Mikrofonkanäle sind übersteuerungsfest und bieten einen sauberen Sound. Das zusätzliche Gain-Poti am Anschlussfeld erweist sich dabei als ein brauchbares Tool, um die Mikrofonkanäle effektiv mit dem jeweils angeschlossenen Mikrofon abzustimmen.

Die drei Frequenzbänder der EQs arbeiten sauber und verzerrungsarm, könnten aber für eine noch selektivere Performance meiner Meinung nach eine höhere Flankensteilheit gut vertragen. Der Master des Q-SD klingt druckvoll und ist durch einen ausreichenden Headroom sehr übersteuerungsresistent. Die Phono-Preamps des Q-SD arbeiten zufriedenstellend, aber ihnen fehlt ein wenig der Druck. Der Kopfhörerverstärker hingegen klingt druckvoll und verfügt über genügend Leistungsreserven; selbst für leisere Kopfhörer liefert er ausreichend Pegel.

Bei allem Lob bleibt anzumerken, dass der Q-SD Mixer klanglich natürlich nicht an die „Oberliga“ von Marken wie Allen & Heath oder Rodec heranreicht. Dennoch ist er auch weit von den unfreiwilligen Rauschgeneratoren und Verzerrern anderer Hersteller im unteren Preissegment entfernt, deren Namen ich hier besser nicht erwähnen möchte. Klanglich bewegt sich dieses Produkt von American Audio deutlich im oberen Mittelfeld.

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Phonopreamp Q-SD Phonopreamp Pionieer 909 EQ Bass EQ Mid EQ High
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