Ampeg Micro VR Stack Test

Details

Micro VR
Sowohl die Metallfrontplatte mit den Bedienelementen als auch das Holzgehäuse mit dem schwarzen Kunstleder-Überzug und den Stahlecken sind an das Design des Ur-SVT angelehnt. Genau wie das aktuelle „große“ SVT-Modell, trägt also auch der Kleine das Kürzel VR (Vintage Reissue) zurecht. Im Innenleben unterscheiden sich die beiden Geschwister dann allerdings deutlich voneinander. So hat der Micro VR keine Röhren wie sein großer Bruder. Stattdessen liefert hier ein Solid-State-Preamp das Signal an eine analoge MOSFET-Endstufe, die 200 Watt zu leisten vermag. Um das Gewicht möglichst gering zu halten, wurde auch auf einen klobigen und schweren Trafo verzichtet und stattdessen ein modernes Schaltnetzteil verbaut.

Die silberne Front mit der blauen Beschriftung (genau wie beim Vintage-Model) ist durch die wenigen Regler sehr übersichtlich und durchaus praktikabel gestaltet. Neben dem Klinkeneingang sitzt ein Pad-Schalter, mit dem das Input-Signal um -15dB angepasst werden kann, sowie eine Peak Indikator-LED, die anzeigt, wenn der Preamp übersteuert wird.  Es folgen fünf Regler für Gain, Bass, Mitten, Höhen, Volume für die Endlautstärke und ein Schalter für den Limiter samt zugehöriger Betriebsanzeige-LED. Der EQ regelt den Bassbereich bei 40Hz um +14/-12dB, die Mitten bei 500 Hz um +5/-13dB und schließlich die Höhen bei 8kHz um +19/-25dB. Zusätzliche Features wie etwa den Mid-Select oder die Bright- und Deep-Schalter des Vintage-SVT hat Ampeg beim Micro weggelassen, ihm dafür aber zwei Mini-Klinkenbuchsen spendiert – einen Audio-Eingang für externe Quellen, wie z.B. MP3-Player und einen Kopfhörerausgang – damit man auch mal üben kann, ohne den Nachbarn auf den Zeiger zu gehen.

Die Rückseite beherbergt den Anschluss für das Stromkabel, einen Schalter zur Spannungsanpassung an 115 oder 230 Volt Stromnetze, den Lüfter, zwei Klinkenbuchsen zum Anschluss der Lautsprecher und zwei weitere für den Effekt-Loop, -Send und -Return. Auch ein symmetrischer XLR-Ausgang zum Anschluss an ein Pult oder zum Aufnehmen im Studio ist vorhanden, allerdings ohne Pre/Post-Schalter um den EQ zu umgehen. Das Signal wird immer hinter dem EQ und vor dem Master abgezweigt. Seine komplette Leistung liefert der Mini SVT nur beim Betrieb an 4Ohm, also zum Beispiel mit zwei Ampeg 210AV Boxen. Mit einer Box an 8Ohm setzt der Kleine immerhin noch 150Watt an die Luft.

SVT-210AV
Auch die kleine 2×10 Zoll Box präsentiert sich im Vintage-SVT-Look, da darf natürlich auch die silbern schimmernde Frontbespannung nicht fehlen. In dem geschlossenen Gehäuse verrichten zwei 10-Zöller von Eminence mit einer Belastbarkeit von bis zu 200Watt@8Ohm und einem Frequenzgang von 58Hz – 5kHz ihren Dienst. Auf der Rückseite sitzen lediglich zwei Klinken-Buchsen zur Kontaktaufnahme mit dem Amp und einer weiteren Box. Die Box hat sogar Versenkungen auf der Oberseite, damit das Topteil auch bei höheren Lautstärken sicher steht und sich nicht selbstständig machen kann.

Trotz seines geringen Gewichts macht das ganze Stack einen soliden Eindruck auf mich, an der Verarbeitung gibt es wirklich nichts zu beanstanden.

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Bassbrain sagt:

#1 - 12.10.2013 um 22:02 Uhr

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Danke für diesen Testbericht! Alle Informationen, die ich benötige, um mir ein Bild zu machen, habe ich - inkl. Soundfiles - erhalten. Da ich ebenso bereits den Testbericht über den Ampeg Micro CL Stack gelesen habe, weiß ich jetzt nur zu genau, wie ich den Stack zu testen habe. Denn klar ist: Als Nutzer eines realen SVT II mit entsprechender 8 x 10er Box kann ich mir nur schwerlich vorstellen, das ein Transistor mit einer Röhre soundmässig gleichgestellt werden kann. Der wirklich einzige Transistor, der Ampeg zumindest die Saiten reichen dürfte, ist mein B220, den ich Ende der 1970er als Teenie gekauft habe - und ihn heute noch im Originalzustand in meinem Studio stehen habe. Der Testbericht ist für mich für meine Kaufentscheidung wichtig gewesen! Nochmals "Danke!".

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