Praxis
Mit 500 Watt unter der Haube geht schon einiges, sodass der größte Combo der Ampeg RB-Serie auch bei größeren Gigs eingesetzt kann. Dafür ist allerdings eine Zusatzbox erforderlich, denn nur an 4 Ohm liefert die Endstufe ihre volle Leistung von 500 Watt. Ich habe den RB-210 in Kombination mit einer weiteren Box zum Test im Keller mal so richtig aufgedreht. Und: Ich war ernsthaft beeindruckt von der erreichbaren Lautstärke. Mit diesem Stack kann man auf jeden Fall mittelgroße Clubs beschallen und stinkt auch in lauteren Bands nicht ab.
Schon ohne Zusatzbox kräftig!
Wenn es zivilisierter zugeht, kommt man natürlich auch ohne Zusatzbox gut klar. Ich habe schon unzählige Jazz- und Function Gigs mit einer 500-Watt-Top/2x10er-Kombi bestritten, und natürlich funktioniert das auch mit dem schicken Ampeg-Combo ausgezeichnet. Beim RB-210 handelt es sich allerdings nicht nur um den leistungsstärksten Basscombo der Serie. Er ist auch der flexibelste bzgl. des Sounds. Grund dafür ist die Lautsprecherbestückung mit zwei Zehnzöllern und dem Hochtöner. Diese Bestückung beschert dem Combo ein sehr breites Klangspektrum.
Flexible Sounds!
Das wird schon im ersten Audiobeispiel deutlich, für das ich einen Slapsound aufgenommen habe. Die Bässe und die Höhen sind bei gleichzeitiger Absenkung der Mitten deutlich geboostet – wir haben es also mit einer typischen Smiley EQ-Kurve zu tun. Ich vermisse hier wirklich nichts: Das Low-End ist wuchtig, aber trotzdem transparent, und die spritzig-crispen Höhen sorgen für eine ausgezeichnete Artikulation.
Mir gefällt die Abstimmung des Dreiband-Equalizers sehr gut und die beiden 10-Zöller setzen die Anpassungen für verschiedenste Sounds sehr effektiv um. Mit aktiviertem Tweeter ist bei starken Höhenanhebungen leider ein deutliches Rauschen zu hören, insgesamt bewegt sich das Nebengeräuschverhalten aber noch absolut im Rahmen – wir haben es hier eben nicht mit einer hochpreisigen Highend-Klangregelung einer Boutique-Schmiede zu tun.
Für dich ausgesucht
Im nächsten Beispiel hört ihr den Combo mit neutralem Equalizer und aktiviertem Hochtöner. Der Sound ist sehr aufgeräumt und für Ampeg-Verhältnisse erstaunlich neutral – was ich ausdrücklich positiv verstanden haben möchte!
Drückt man die beiden Schalter „Ultra Lo“ und „Ultra Hi“, so liefert der RB-210 schon eher den Signature-Sound der legendären Ampschmiede. Das Fundament ist jetzt sehr mächtig und die präsenten, leicht kratzigen Höhen sorgen für den typischen Ampeg-Charakter:
Neues Feature: Die Ampeg SGT-Schaltung
Jetzt kommen wir zur neu entwickelten SGT-Schaltung, die bei den RB-Combos für verzerrte Sounds sorgt. Mir gefällt die Schaltung vor allem bei moderatem Einstellungen sehr gut. Im ersten Beispiel habe ich das Grit-Level bis 11Uhr aufgedreht, sodass mein Jazz Bass nur dezent mit Obertönen angereichert und angezerrt wird. Bei stärkeren Einstellungen, wie im zweiten Beispiel, klingt der Ampeg RB-210 ziemlich „fuzzy“ und in meinen Ohren nicht mehr besonders organisch. Je nach Geschmack und Einsatzzweck kann dieser Sound allerdings natürlich auch durchaus seinen Reiz haben.