Hinter der Pedal-Schmiede Amptweaker steckt James Brown. Nein, natürlich nicht der legendäre Soulsänger, sondern ein sehr erfahrener Amp-Entwickler, zu dessen Arbeitgeber auch schon Firmen wie Peavey und Kustom zählten. Die Hauptaufgabe von James Brown bei diesen Firmen war überwiegend die Feinabstimmung von Amps, die er mit eigens dafür entwickelten Pedalen vornahm. Damit war der Grundstein für seine eigene Company Amptweaker bereits früh gelegt.
Ab 2011 konzentrierte James Brown schließlich seine ganze Kraft auf die eigene Firma und die Entwicklung von Bodentretern. Zurzeit umfasst das Portfolio von Amptweaker ganze 32 Pedale, wovon erfreulicherweise einige Modelle speziell für die Verwendung mit dem Bass konzipiert wurden! Für diesen Test haben wir uns das ultraflexible Fuzz-Pedal “Bass TightFuzz” von der amerikanischen Boutique-Company ins bonedo-Testlabor liefern lassen.
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Optisch sind die Amptweaker Pedale durch ihr pultförmiges Gehäuse und dem Metallbügel hinter den Reglern leicht zu erkennen. Das Metall-Gehäuse des Bass TightFuzz misst 9,5 x 12,7 x 5 cm und wirkt ungeheuer robust. Auf der Waage macht sich das Pedal mit satten 820 Gramm bemerkbar. Die Stomp Box gehört also nicht zu den handlichsten Exemplaren ihrer Gattung, dafür sollte sie aber sämtlichen Beanspruchungen im Musikeralltag locker gewachsen zu sein – ich habe in der Tat selten ein derart stabil gebautes Pedal gesehen!
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Auf der rechten Seite des Gehäuses befindet sich ein praktisches Schiebefach mit Magnetverschluss, in dem eine 9V-Batterie Platz findet. Direkt daneben sitzt der Netzanschluss, falls man das Pedal lieber mit der Pedalboard-Stromversorgung oder mit einem gesonderten Netzteil betreiben möchte. Mitgeliefert wird leider keines, das Bass TightFuzz zeigt sich aber pflegeleicht und arbeitet mit Spannungen von 9 bis 18 Volt.
Ebenfalls rechts sitzt die Input-Klinke für den Bass, die Output-Klinke zum Anschluss an den Amp finden wir, wie üblich, auf der gegenüberliegenden Seite des Pedals. Zwei weitere Klinken, die zum Einschleifen eines Effektgerätes verwendet werden können, parken auf der Stirnseite des Pedals. Das angeschlossene Effektgerät kann mit einem kleinen Wahlschalter auf der Unterseite des Pedals vor oder hinter die Fuzz-Schaltung platziert werden. Diese Feature hat durchaus seine Berechtigung, denn während Booster oder Kompressoren in der Regel vor ein Fuzz geschaltet werden, macht der Einsatz von Hall- oder Modulationseffekten nach der Verzerrung deutlich mehr Sinn.
Sämtliche Bedienelemente sitzen auf der schrägen Front des Bass TightFuzz – hier fällt auch zunächst der große Battery-Schalter unter dem Metallbügel ins Auge. Damit sich die Batterie nicht weiter entlädt, wenn das verkabelte Pedal gerade nicht gebraucht wird, lässt sie sich mit diesem Schalter einfach trennen – ein tolles Feature gegen unnötige Energieverschwendung! Vor dem Batterieschalter finden wir sämtliche Regler und Schalter, mit denen der Sound des handgefertigten Fuzz-Pedals eingestellt werden kann:
- Volume: Hier wird die Lautstärke des verzerrten Sounds geregelt
- Tone: Dahinter verbirgt sich ein Equalizer für die Höhen.
- Fuzz: Mit dem Fuzz-Regler wird natürlich die Stärke der Verzerrung eingestellt
- Tight: Dreht man den Tight-Regler nach rechts, wird der Sound aufgeräumter und etwas schlanker
- Tone 60’s/70’s: Mit diesem Schalter kann man zwischen zwei EQ-Kurven für typische 60’s-Fuzz-Sounds oder typische 70’s-mäßige Fullrange-Fuzz-Sounds wählen
- Transistor: Hier wird zwischen einem Low-Gain Germanium-Transistor für mildere Fuzz-Sounds und einem High-Gain Silicon Transistor für stärker verzerrte, aggressivere Fuzz-Sounds geschaltet.
- Edge/Smooth: In Schalterstellung “Smooth” wird der Sound milder und weicher.
- Dry Low: Mit diesem Regler können tiefe Frequenzanteile des cleanen Basssounds zum verzerrten Sound geblendet werden
- Bypass: Mit dem obligatorischen Fußtaster wird der Effekt aktiviert oder deaktiviert (True Bypass). Bei deaktiviertem Zustand sind die eingeschleiften Effekte nicht hörbar
Ihr merkt schon: Für ein Fuzz-Pedal beinhaltet das Bass TightFuzz ziemlich viele Features, wie wir sehen. Aber keine Angst, die Bedienung ist trotzdem sehr logisch und alle Funktionen werden knapp aber anschaulich in einem beigelegten Faltblatt erklärt.
Mit den griffigen Metallreglern kann man die jeweiligen Parameter feinfühlig justieren, und die Reglerstellungen lassen sich mithilfe der weißen Markierungen an den Knöpfen einigermaßen gut ablesen. Verwendet man ein Netzteil, werden die Regler außerdem durch kleine LEDs angestrahlt, was die Ablesbarkeit auf der Bühne durchaus abermals verbessert kann.