Amptweaker Bass TightFuzz Test

Praxis

Das Bass TightFuzz ist bei Amptweaker für einen moderaten Aufpreis auch mit einer Gain Boost Modifikation erhältlich, für die ein kleiner Schalter hinter die Öffnung des Batteriefachs installiert wird. Legt man den Switch um, so wird das Signal vor der Fuzz-Schaltung um 10dB geboostet, was für stark verzerrte Fuzz-Orgien mit dem Amptweaker-Pedal auch wirklich nötig ist. Mir lag für den Test eine Version ohne Modifikation vor, sodass ich für die Heavy-Sounds im Video und bei der Aufnahme der Audios das Signal mit einem Clean-Boost ordentlich verstärken musste.
Eigentlich kein großes Ding, aber ein Umstand, den Bassisten mit passiven Vintage-Bässen beim Kauf im Hinterkopf behalten sollten. Als ich den ersten Testdurchlauf mit meinem passiven Jazz Bass startete, stellte ich den Fuzz-Regler komplett auf links und beließ alle anderen Regler in Mittelstellung. Mit dieser Einstellung erhielt ich einen leicht gesättigten, aber doch im Grunde unverzerrten Basssound, der mir schon mal sehr gut gefiel. Das Fuzz kann also auch einfach als Preamp eingesetzt werden, und der Basssound lässt sich mit den diversen Features auch ohne Verzerrung in verschiedene Richtungen trimmen.

Egal, ob man den Basssound nur leicht anzerren möchte oder auf brachiale Fuzz-Sounds steht: das Bass TightFuzz liefert immer erstklassig ab!
Egal, ob man den Basssound nur leicht anzerren möchte oder auf brachiale Fuzz-Sounds steht: das Bass TightFuzz liefert immer erstklassig ab!

Mit dem Dry-Low wird das Fundament fetter, der Tone-Regler wirkt wie eine passive Tonblende, und stärker gedämpfte Sounds lassen sich mithilfe des Smooth-Features einstellen. Die Fuzz-freien Basssounds mit dem Amptweaker-Pedal klingen wirklich phantastisch – cleane, Röhrenamp-ähnliche Klangfarben habe ich dieser Qualität und in dieser Vielfalt bisher noch von keinem Verzerrer-Pedal gehört: Hut ab!
Als nächstes drehe ich den Fuzz-Regler schrittweise weiter auf, um die Fuzz-Qualitäten des Pedals auszutesten. Auf der ersten Hälfte des Reglerwegs liegen leicht angezerrte, rotzige Sounds, die sehr organisch klingen und wie eine Eins im Bandmix sitzen. Wer die volle Sägezahn-Fuzz-Säge braucht, muss den Fuzz-Regler komplett aufdrehen und das Signal eventuell, wie eben erwähnt, mit einem Booster verstärken. Selbst die stark verzerrten Sounds klingen dabei noch immer erstaunlich transparent und durchsetzungsstark.
Trotzdem enthält der Sounds für so manche Anwendung vielleicht zu viel Information – und genau hier kommt der Tight-Regler ins Spiel: Dreht man den Regler nach rechts, wird der Sound sukzessive aufgeräumter und schlanker. Stark verzerrte Sounds kann man so schnell an die eigene Klangvorstellung anpassen und im Handumdrehen in den Bandsound integrieren. Bei extremen Tight-Einstellungen wird der untere Bereich mitunter schon mal zu schlank, das verlorene Fundament lässt sich jedoch mit dem Low-Dry-Regler im Handumdrehen wieder herstellen – die beiden Features wurden wirklich toll aufeinander abgestimmt und ergänzen sich hervorragend.
Weitere Klangmöglichkeiten stellt das Bass TightFuzz mit den Schaltern für die Transistor-Wahl und die Tone-EQ-Kurven zur Verfügung. Der Germanium-Transistor liefert mittenstarke, sehr warme Fuzz-Sounds, und in der Silicon-Einstellung klingt das Pedal deutlich aggressiver und kratziger. Ganz ähnlich wirken die beiden Tone-EQ-Kurven: In der 60’s-Stellung klingt das Fuzz wärmer und bissiger, switcht man in den 70’s-Modus, wird der Sound des Pedals deutlich hörbar härter, aggressiver und durchsetzungsstärker.

Keine Frage, mit all den Features liefert das Bass TightFuzz die klassischen Fuzz-Sounds der vergangenen Jahrzehnte und bietet zudem für Tüftler die Möglichkeit ganz eigener Sound-Kreationen, die durchaus auch in eine moderne Richtung gehen können!

Audio Samples
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Subtile, 60’s-Fuzz, Germanium Subtile, 70’s-Fuzz, Silicon, Dry Low Medium, 60’s, Germanium, Smooth Medium, 70’s, Silicon, Smooth Heavy, 70’s, Silicon, Tight Heavy, 70’s, Germanium, Smooth
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