Mit dem AMT B-Drive Mini kommt eine geballte Ladung High Gain aus Russland zu uns und wendet sich an die Freunde des gepflegten Metal-Bretts. Im Mini-Gehäuse und mit einem sehr attraktiven Preis ausgestattet soll es sich laut Hersteller am Sound eines Bogner-Amps orientieren.
Im Vergleich zu den Pedalen der Legend Amp Serie ist das B-Drive klassisch aufgebaut und verzichtet beispielsweise auf eine Speaker-Simulation und weitere zusätzliche Ausgänge. Ob das kleine, schwarze Pedal hält, was es verspricht, soll dieser Test herausfinden.
Details
Optik/Verarbeitung:
Ich habe in der Vergangenheit bereits einige Produkte des russischen Herstellers getestet und immer wieder konnten mich die ausgesprochen robusten und auf gutem Niveau gefertigten Geräte überzeugen. Mit dem B-Drive hat AMT ein weiteres Overdrive-Pedal im Programm, das sich klanglich an einem von Bogner designten Hafler Triple Giant Preamp anlehnen soll. Dabei handelt es sich um einen dreikanaligen Preamp im Rackformat, dessen Lead-Kanal in den 90er Jahren recht beliebt war.
Bevor es um den Sound geht, schaue ich mir das Pedal erst einmal genauer an. Mit seinen 195 Gramm bei einer Größe von 96 mm x 52 mm x 44 mm ist es kein Fliegengewicht und vermittelt einen wertigen Eindruck. Das schwarz lackierte Gehäuse ist aus Metall gefertigt und sollte auch auf dem kleinsten Pedalboard ein Plätzchen finden. Für den Fall, das es nicht auf einem Board befestigt werden soll, ist die Unterseite des Pedals mit Gummifüßchen versehen, die es vom Wegrutschen abhalten. Diese lassen sich aber vollkommen problemlos entfernen, um die Unterseite gegebenenfalls mit Klett zu versehen.
Die Oberseite des Overdrives beherbergt drei Potis, die mit Kunststoffknöpfen versehen sind und ein exaktes Einstellen auf dem gesamten Regelweg ermöglichen. Die drei Regler verteilen sich auf zwei Reihen, in der oberen befinden sich ein Level- und ein Gain-Poti, in der unteren Reihe ein Tone-Regler. Der Level-Regler bietet einen Regelweg von -10dB bis +8dB und kann somit bei Rechtsanschlag den angeschlossenen Verstärker bei Bedarf ordentlich in den Allerwertesten treten. Praktischerweise werden Potis und Fußschalter durch einen schwarz lackierten Bügel von einander getrennt, womit ein versehentliches Verstellen der Regler mit der Fußspitze verhindert wird, was bei den geringen Abmessungen sonst durchaus passieren kann. Zudem werden die Potis beim Transport zumindest etwas geschützt.
Das B-Drive besitzt einen True-Bypass, der im deaktivierten Zustand des Pedals das Eingangssignal vorbei an der gesamten Elektronik direkt an den Ausgang leitet. Wird das Pedal mit einem satten Einrasten des Schalters aktiviert, leuchtet eine rote LED. Auch dafür wird natürlich Strom benötigt, den das Pedal aber nur aus einem Netzteil beziehen kann, ein Batteriebetrieb ist aufgrund der geringen Abmessungen nicht möglich, da ein 9-Volt-Block schlicht und ergreifend nicht hineinpasst.
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Ein Netzteil ist nicht Teil des Lieferumfangs, sollte aber 9-12 Volt Gleichstrom liefern. Die entsprechende Buchse befindet sich wie auch der Eingang auf der rechten Gehäuseseite. Der Ausgang befindet sich etwas versetzt auf der gegenüberliegenden Seite, was prinzipiell eine gute Idee ist, denn so lassen sich mehrere der Pedale enger aneinander positionieren. Vor der Ausgangsbuchse ist ein Voice-Schalter zu finden, der, einmal aktiviert, die Mitten absenkt. Dieses “Scooping” ist bei der hart rockenden Zunft beliebt und wichtiger Teil des Klangbilds.
Die Bodenplatte wird von zwei kleinen Schrauben am Gehäuse befestigt, einmal entfernt zeigt sich eine Platine, die den gesamten Innenraum des kleinen Pedals ausfüllt. Da die Bodenplatte des Pedals aufgrund der nicht benötigten Batterie normalerweise nicht geöffnet werden muss, fallen die entsprechenden Schrauben eher mickrig aus. Ansonsten ist die Verarbeitung des B-Drive tadellos und das robuste Pedal wird auch härtesten Belastung trotzen.