Praxis
Die Bedienelemente erklären sich im Grunde selbst. Mit dem Gain-Poti wird die Empfindlichkeit des Pedals und damit der Zerrgehalt eingestellt, der Level-Regler bestimmt den Ausgangspegel zwischen -10 dB und +8 dB, mit dem Tone-Poti gleicht man den Sound an den verwendeten Verstärker an, wozu auch der Voice-Schalter gedacht ist, der aktiv in die Mittenfrequenzen eingreift. Angeschlossen wird der Zerrer vor einem clean eingestellten Amp, was ja auch Sinn macht, er soll immerhin einen kompletten Marshall JCM 800 emulieren. Für diesen Test verrichtet er seinen Dienst vor einem clean eingestellten Fender Deluxe Amp, der mit einem Shure SM57 und einem Sontronics Halo abgenommen wird.
Als Gitarre kommt zuerst eine Les Paul in Stegposition zum Einsatz. In beiden Soundbeispielen spiele ich dieselbe Figur, verändere aber den Voice-Schalter. Gain steht auf 9 Uhr, der Rest ist in Mittelstellung.
Ich muss sagen, dass ich das, was ich jetzt höre, so nicht unbedingt erwartet habe! Im ersten Beispiel kommt direkt die charakteristische Mittenfaust zur Geltung, die den JCM 800 so berühmt gemacht hat. Das Bass-Frequenzbild ist sehr aufgeräumt, aber eben nicht clean, also genau so, wie es sein soll. Auch in Sachen Höhen hält sich der M-Drive vornehm zurück, ohne jedoch dumpf zu klingen. Ganz im Gegenteil: Die hohen Frequenzen sind wohldosiert und öffnen den Grundsound sehr angenehm nach oben. Sobald der Voice-Regler umgestellt wird, verändert sich das Mittenbild. Der Sound wird insgesamt “moderner“.
Im nächsten Beispiel drehe ich alle Regler in die Mittelstellung und verschiebe im zweiten Audio File den Voice-Schalter.
Der Zerrgehalt erhöht sich und mit ihm naturgemäß die Dichte. Der Sound wird kompakter und auch der Bass verändert sich, wird breiter und ermöglicht das beliebte “Pumpen“. Legt man den Voice-Schalter um, verändert sich auch hier das Mittenbild und der Sound wird aggressiver. Das ist sicherlich den jetzt fehlenden Mitten zuzuschreiben, eine Lücke, in der sich nun die Höhen breitmachen können.
Jetzt drehe ich den Gainregler ganz nach rechts und verändere wieder den Voice-Schalter.
Was für ein Brett kommt hier aus den Speakern! Der Zerrgrad ist mächtig und schreit förmlich nach Riffs. Der Bass wird ebenfalls breiter und verleiht dem Sound eine ganze Menge Energie. Mit Verändern des Voice-Schalters kommt die Aggressivität ins Spiel und es geht deutlich in Richtung Metal.
Das letzte Beispiel bestreitet eine Fender Telecaster. Bei ihr verwende ich den Steg-Pickup und drehe am ME-1 den Gainregler auf 12 und das Tone-Poti auf 10 Uhr. Auch hier verschiebe ich im zweiten Audiofile den Voice-Schalter.
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Wie erwartet, verändert sich das Klangbild nach oben und bietet eine wunderbare klassische Tele, wie man sie von unzähligen Musikstücken kennt. Die Attacks werden toll in den Vordergrund geschoben und bieten das Fundament für breitbeinige, knochentrockene Riffs. Obwohl sich nach Umstellen des Voice-Schalters das Klangbild ändert, liefert der M-Drive auch hier sehr gute Resultate – nur eben anders. Der persönliche Geschmack wird zum Maß aller Dinge.