Praxis
Ich habe das O2 Pedal mit dem Effekt-Return meines Marshalls verbunden und gleichzeitig ein Kabel vom Cab.Sim.Out in meine Avalon U5 DI-Box gelegt. Um einen direkten Vergleich der beiden Sounds zu ermöglichen, habe ich beide Signale gleichzeitig aufgenommen und jeweils mit “Sim” und “DI” beschriftet.
Los geht es mit einer Telecaster und dem Pedal im Bypass-Modus.
Hier sind deutliche Unterschiede zu hören, denn der frequenzkorrigierte Ausgang liefert erheblich mehr Wärme als das Signal im Verbund mit der Endstufe des Verstärkers.
Im nächsten Beispiel habe ich den Boost Schalter aktiviert, befinde mich also im zweikanaligen Modus und dort im cleanen Kanal.
Das Signal wird direkter und erhält zusätzlich eine ordentliche Portion Höhen, was sich in beiden Audiobeispielen gut heraushören lässt. Aber auch das Anschlagsverhalten ändert sich, die Tele wird knackiger.
Es wird Zeit, den Zerrkanal zu aktivieren und dem OD.Gain-Regler ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei habe ich das Poti in den drei Durchgängen von 9 auf 12 Uhr und schließlich in die Maximalposition gebracht.
Ich muss leider zugeben, das mir das durch den Amp geführte Signal gar nicht gefällt, da es schlicht viel zu höhenlastig ist und jegliche Wärme vermissen lässt. Ganz im Gegenteil zum frequenzkorrigierten Ausgang. Dieser kann mit einem ausgewogenen Klangbild und sattem Gain in der Maximalstellung des Reglers punkten. Natürlich lässt sich hier auch heraushören, dass der Sound durch einen Lautsprechersimulator generiert wird, der im Vergleich zu vielen anderen von mir bereits getesteten Simulatoren ausgesprochen gut klingt.
Für die nächsten Beispiele habe ich meine Düsenberg Starplayer geschultert und den Gainregler am Pedal in die 14-Uhr-Position gebracht. Auch hier sind wieder beide Ausgänge zu hören, die ich parallel aufgenommen habe.
Natürlich verhält sich das Klangergebnis wie auch in den Beispielen zuvor ähnlich, sprich, am Amp klingt es kratzig und die Simulation bringt ein wesentlich natürlicheres Ergebnis.
Ich drehe nun ein wenig an der Klangregelung und bringe den Treble-Regler in die 14-Uhr-Position, Middle zeigt auf 10 Uhr und Bass schließlich auf 13 Uhr. Wieder kommt die Düsenberg zum Einsatz.
Für dich ausgesucht
Aha, das klingt doch gleich schon viel besser! Wobei das kratzige im Verbund mit dem Amp immer noch durchscheint, zeigt sich das Klangbild nun wesentlich aufgeräumter. Allerdings muss ich gestehen, dass ich ich in keinem der von mir aufgenommenen Beispiele einen Orange-Amp heraushören konnte. Das frequenzkorrigierte Signal liefert auch hier einen satten Overdrive, der sich allerdings leicht belegt im Höhenbild zeigt, nichtsdestotrotz für ein simuliertes Signal ausgesprochen gut klingt.
Für das letzte Beispiel habe ich das Pedal mit dem Input meines clean eingestellten Marshalls verbunden und wieder die Düsenberg angeschlossen. Im ersten Durchgang ist der Amp im cleanen Kanal zu hören, es folgt dann ein Durchgang mit aktiviertem Zerrkanal, wobei alle Regler bis auf Gain in der Mittelstellung stehen. Gain zeigt auf 15 Uhr.
Das kann mich leider auch nicht so recht überzeugen, denn das Pedal zeigt sich auch hier von seiner kratzigen Seite. Schade eigentlich, denn das frequenzkorrigierte Signal aus den vorherigen Beispielen zeigt, wohin die Reise gehen könnte.