Digital und analog, das sind die beiden Pole der modernen Musikproduktion. Während die meisten Produzenten sich zu Beginn der digitalen Revolution in der Musik entweder für eine komplett digitale oder für eine komplett analoge Arbeitsweise entschieden haben, mischt heutzutage so gut wie jeder Musiker beide Welten miteinander – „best of both worlds“ also.
Dafür braucht man vor allem eines: Plugin-Emulationen analoger Hardware, die das Signal genau wie die Vorbilder verändern, ihm Charakter verleihen. Scheinbar gibt es für so eine Aufgabe niemand Besseren als Analog Obsession.
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Details & Praxis
Allgemeines
Konsol gibt es für Windows in den Formaten VST2 und VST3. Für Apple-Computer ist es in den Formaten VST2, VST3 und AU erhältlich. Beschränkungen, die die Version des Betriebssystems betreffen, werden keine angegeben. Zumindest bei Windows sollte das bis Version 7 sowieso kein Problem darstellen.
Die Internetpräsenz des Herstellers besteht inzwischen nur noch aus einem Link zu dessen Patreon-Page. Aber keine Sorge, alle Plugins sind als Freeware erhältlich. Sollte der ein oder andere begeisterte Nutzer aber den Wunsch verspüren, seiner Dankbarkeit monetären Ausdruck zu verleihen, geht das über Patreon ganz leicht. So bleiben einem auch die Angabe der E-Mail-Adresse oder ähnliche Schritte erspart – durchaus eine sinnvolle Lösung, wie ich finde.
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GUI und Konzept
Konsol emuliert drei verschiedene Mixing-Konsolen (auf Tube (Gray), Transistor (Blue) und Op-Amp (Black) basierend). Ausgewählt werden die drei Modelle über den roten Schalter ganz unten.
Sound
Beispiel 1 ist eine Akustikpiano-Aufnahme. Nutzt man diese als Solo-Pianostück, gibt es nicht allzu viel auszusetzen. Bevor wir sie in einen Track einbauen, sollten wir sie aber ein bisschen bearbeiten, und zwar mit Konsol. Dazu entferne ich zuerst ein paar tiefe Frequenzen und gebe etwas Höhen dazu. Außerdem erhöhe ich das Input-Level und gleiche das mit dem entsprechenden Output-Level aus. Dadurch kommt das Piano in den Vordergrund. Und auch die Anschläge sind perkussiver und damit deutlicher geworden.
Das Gleiche nun mit dem Drum-Kit in Beispiel 2. Der Loop ist durch Konsol nicht mehr so klar, klingt aber leicht komprimiert und passt sich so definitiv besser an andere Spuren an, ohne dabei aber unterzugehen. Die leichte Verzerrung klingt gut, allerdings verlieren wir auch etwas von den Transienten. So haben die Drums aber mehr Charakter.
Zu den Vocals in Beispiel 3 passt Konsol dann wie die Faust aufs Auge. Unglaublich, wie gut der Stimme die Verzerrung steht und wie lebendig und rockig sie dadurch klingt. Jack White hat genau so viel Verzerrung auf seiner Stimme, klingt damit aber auch nicht besser. Respekt an Konsol.
Fazit
Konsol von Analog Obsession gehört zu den Tools, die man auf so gut wie jeder Spur einsetzen kann. Selbst, wenn man damit das Signal nicht übersteuert oder den 2-Band-EQ gar nicht nutzt, klingt das Ergebnis durch die detailgetreu emulierten Mixing-Konsolen einfach anders, besser, interessanter. Konsol versprüht auch dann schon seine analoge Farbe und Wärme, wenn man alle Regler unberührt lässt. Genau so arbeiten die Mixingprofis. Und dann kostet das Plugin noch nicht mal etwas: Go get it!
Pro- top Analogklang
- Konsolen und EQ wurden detailgetreu nachempfunden und klingen schön analog
- passt besonders gut zu Vocals
- kein Contra
- drei verschiedene Mixing-Konsolen (Tube, Transistor und Op-Amp)
- Track- und Bus-Mode
- 2-Band-Shelf-EQ
- kostenlos
- top Analogklang
- Konsolen und EQ wurden detailgetreu nachempfunden und klingen schön analog
- passt besonders gut zu Vocals
- kein Contra