PRAXIS UND SOUND
Dieses Pedal ist wirklich etwas für Gourmets. Hier geht es nicht um’s große Bratgeschäft, sondern um das Veredeln des Gitarrentons. Das Gerät bietet drei unterschiedliche Sounds:
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Der Clean-Modus hat die geringste Zerrkraft. Er ist nicht absolut clean, sondern ein Mittelding zwischen einem Booster und einem Overdrive. Die Kompression ist in diesem Modus am geringsten und eignet sich bestens zum Anblasen eines guten Röhrenamps. Wer seinen Cleansound verdicken möchte und nur einen Spritzer Dirtiness wünscht, findet kaum ein besseres Pedal. Aber kommen wir zur Normaleinstellung. Hier arbeitet das Gerät im Overdrivebetrieb, zerrt zwar mehr als im Clean-Modus, aber immer noch weniger als ein alter TS 808. Der Sound enthält nicht den Mittennöck des Ibanez Klassikers, was ich allerdings als sehr angenehm empfinde. Gleichzeitig wird der Ton nur wenig komprimiert und das Signal wirkt entsprechend stabil.
In diesem Modus kann man die Ausgangslautstärke wesentlich höher fahren als bei einem Tubescreamer und so dem Gitarrenamp tüchtig einheizen. Der dritte Modus ist der Distortion-Mode. Er bietet die größte Verzerrung und gleichzeitig die höchste Kompression. Im Gegensatz zum Tubescreamer klingt dieses Pedal absolut ausgewogen und bietet einen sehr direkten und dynamischen Sound. Einziger Makel ist die Beschneidung der tiefen Bassfrequenzen, die dem mittigen Gitarrensignal im Grunde nichts anhaben, aber wenn es überhaupt etwas zu bemängeln gäbe, wäre das der einzige Minuspunkt. Mir persönlich gefallen der Clean- und der Normal-Mode am besten. Für klingende und strahlende Sounds, die klar und trotzdem angezerrt sind, sind diese beiden Einstellungen besonders gut geeignet – für Country-Rocker und Blueser gibt es wohl kaum etwas Besseres. Die Simulation eines Amps im Sweet Spot ist ebenso möglich, wie einem bereits leicht kachelnden Röhrenamp tüchtig einzuheizen, ohne den Charakter des Sounds zu entfremden. Der King of Tone ist einer der besten Zerrer, die ich je gespielt habe und der Nonplusultra-Tubescreamer schlechthin!
Bernie sagt:
#1 - 15.10.2012 um 17:23 Uhr
Sicherlich ein gut klingendes Pedal, aber ich habe meine Probleme mit dem Preis. Addiert man zum stattlichen Dollarpreis noch Transportkosten und darauf Zoll und Einfuhrumsatzsteuer, dann kommt schon eine ganz ordentliche Summe zusammen. Wenn ch mir dann dieses Gehäuse und seine rudimentäre Beschriftung ansehe, dann drängt sich mir der Verdacht auf, dass der Betriebskindergarten für das Finish der Pedale zuständig ist. Dieses Gekrakel auf Hammerschlaglack aus dem Baumarkt strahlt für mich persönlich keinerlei Wertigkeit aus, im Gegenteil. Und dass die Bauteile im Inneren maximal 30-40 Dollar kosten macht die Sache auch nicht besser.
Stefan Borkenstein sagt:
#1.1 - 15.02.2017 um 05:00 Uhr
Die Bauteile im Inneren funktionieren nur dummerweise ohne die äußeren Drehschalter überhaupt nicht. Allerdings halte ich die Kostenanalyse auch trotzdessen für unsinnig. Immerhin sind hier vier Boards (3 Daughterboards) verbaut. Für 35 Euro bekommt man wahrscheinlich gerade mal das bestückte Mainboard.Aber klar, wenn man in Apple-Margen kalkuliert wird die Sache natürlich insgesamt günstiger. Sollte man aber nicht. Weil es dumm ist.
Antwort auf #1 von Bernie
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenHolly sagt:
#2 - 29.06.2014 um 17:21 Uhr
Sicher gehört der King of Tone zu der
Sorte best of Tubescreamer. Allerdings bei
dem Preisgefüge gibt es interessante Alternativen von Lovepedal, Wampler, Tonefreak,
die ebenso den old Tubescreamer in die Schranken weisen, und..sie kosten nur halb soviel und sind in Germany zu bekommen!Das Analog Man Preisangebot ist im Vergleich zu anderen Pedalen einfach negativ!
Holly
Josch sagt:
#3 - 13.08.2015 um 08:16 Uhr
Geiles Teil! Kann man das Pedal mittlerweile auch in Deutschland kaufen?
Robby Mildenberger sagt:
#4 - 13.08.2015 um 11:09 Uhr
Hallo Josch,
die Pedale von Analogman kann man auf deren Homepage http://www.buyanalogman.com direkt bestellen und mit Paypal bezahlen. Ein Deutschlandvertrieb ist mir nicht bekannt. LG Robby
I sagt:
#4.1 - 04.04.2024 um 12:59 Uhr
"The KoT is one of the few overdrive pedals available that is NOT based on a Tube Screamer circuit." Quelle: https://www.analogman.com/kingtone.htm Der Artikel ist nicht gut recherchiert. Viel mehr basiert das Pedal auf einem Marshall Blues Breaker.
Antwort auf #4 von Robby Mildenberger
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