Praxis
Nach dem Auspacken strahlt mir schon die dezent in Orange gefärbte Außenhülle der Hardware entgegen. Glücklicherweise entschied sich der Hersteller für eine schwarze Oberfläche mit weißer Schrift, weißen Symbolen und weißen Linien. Schon der erste Eindruck überzeugt. Denn der sehr kompakte Generator wirkt super-solide verbaut und liegt sehr angenehm in der Hand. Auch auf dem Tisch steht das Ding wie eine Eins. Hier gibt es kein Gewackel und auch kein Herumrutschen. So soll das auch sein. Das Netzkabel passt hervorragend und ohne Suchen in das hierfür vorgesehene Loch.
Bedienung des Sequencers
Weiter geht es mit der Haptik. Diese ist ebenfalls sehr angenehm. Die Drehregler liegen für meine schmalen Finger weit genug auseinander. Vielleicht bekommen Anwender mit größeren und breiteren Händen leichte Probleme durch Berührungen benachbarter Regler. Das sollte aber recht selten vorkommen. Leider gibt es keinen An-/Ausschalter für die Kiste. Also Netzstecker rein – An; Netzstecker raus – Aus. Die angebrachten Kippschalter wackeln ein wenig und fühlen sich nicht sehr optimal und passend zum Rest der Hardware an. Das sollte ebenfalls kein Problem darstellen, da diese lediglich zur Voreinstellung verschiedener Parameter und deswegen nur selten zum Einsatz kommen.
Die Transport-Taster sind wiederum sehr gut in das Gerät eingelassen und besitzen einen guten Druckpunkt. Das ist wichtig für die Live-Performance, um zum richtigen Zeitpunkt zu starten, zu stoppen oder die Sequenz zu resetten. Jetzt heißt es aber erstmal einen Melodie-Ablauf zu kreieren und das ist zuerst recht ungewohnt. Die Tonhöhe zeigt die Regler-Stellung eines jeden Steps an. Das ist noch logisch und bekannt. Aber wie werden jetzt die aktiven Steps bestimmt? Das funktioniert mit den vier „Intensity“-Reglern. Der Erste bedient Schritt 1, 5, 9 und 13, der Zweite 2, 6, 10 und 14, und so weiter. Ganz nach links gedreht sind alle Steps deaktiviert. Dreht ihr einen der Regler aber im Uhrzeigersinn, werden nach und nach Steps dazu geschaltet und die jeweiligen LEDs in der Reihe B leuchten. Ist der Regler komplett nach rechts gedreht, ertönen alle Schritte für die dieser Regler zuständig ist. Dazu könnt ihr mit den nächsten Drehreglern Loop Start und Loop End den Anfang und das Ende der Schleife bestimmen. Angezeigt wird die Begrenzung durch weniger intensiv leuchtende LEDs in der Reihe B.
Jetzt geht es los. Ich starte mit Play. Die LEDs der Reihe C zeigen mir wie ein Cursor an, wo sich meine Sequenz in der Schleife befindet. Falls ich nur eine Reihe der Sequenz abfeuern möchte, kann ich den Impulse Kippschalter auf „on“ schalten. Die andere Seite des Schalters aktiviert die Loop. Ein weiterer Effekt wird mit dem Freeze aktiviert. Diese Funktion spielt im Tempo den aktuellen Step so lange an, bis die Freeze Taste wieder betätigt wird. Ein weiterer Kippschalter namens End Pulse VG Clock startet im aktivierten Zustand einen weiteren Sequencer, der die sechs Keyboard-Tasten-Einstellungen der Reihe nach abspielt und auf die Sequenz anwendet.
Mit den goldenen Dreiecken am linken unteren Rand fängt der Spaß aber erst an. Läuft eure Sequenz, könnt ihr hiermit direkt die Tonhöhe der ganzen Sequenz verschieben. Die Höhe wird durch die darüber liegenden Drehregler bestimmt. Sendet ihr CV über den quantisierten Ausgang, entsteht sogar ein richtiges sechs-Tasten Keyboard, mit dem ihr rhythmische Melodien eintriggern könnt. Ein roter Kippschalter daneben bestimmt, welche Reihe ihr mit den Gold-Plättchen beeinflussen wollt. Entweder alle Drei zusammen, nur Reihe C oder keine Reihe. Das Ausschalten des Keyboards kann während der Live-Performance wichtig sein, um ein versehentliches Berühren der Platten und ein Auslösen einer Spannungsänderung zu verhindern.
CV und MIDI
Über die drei mal 16 Sequenz-Drehregler justiert ihr die Steuerspannung, die von den Ausgängen CV A, CV B und CV C an die angeschlossenen Module geschickt werden. Der dazugehörige Gate-Ausgang liegt zweimal mit identischen Werten an. Dazu spendiert euch der Entwickler eine gespiegelte Version, die den umgekehrten Gate-Wert in eure Module schickt. Das bringt spannende Verläufe für verschiedene Empfänger-Module. Interessant ist dazu die eingehende Modulation für die regelbaren Steps. Das bringt nochmals Leben in die Bude und vor allem auch mal leichte Variationen.
Sehr interessant ist auch das Patchfeld für interne Routings zu „missbrauchen“. Zum Beispiel könnt ihr den Notenhöhen-CV-Ausgang des Keyboards in den Intensity-Eingang leiten. Somit entstehen per Fingerdruck voreingestellte weitere Trigger-Steps. Auch hier gibt es natürlich keine Grenzen.
Der MIDI-Eingang dient lediglich zum Sync der Maschine zur DAW oder einem externem Sequencer. Eingehende C3-Noten (MIDI-Wert 60) geben den Takt an und Generator läuft wie am Schnürchen. Leider war es das aber auch. Denn MIDI-CC oder mehr versteht die Kiste leider nicht. Aber das ist auch nicht im Sinne des Erfinders. Dazu funktionieren bei MIDI-Sync die Funktion Freeze und der Keyboard-Sequenzer nicht. Schade. Auch das ist verschmerzbar, da ich hier sowieso einen Sync zu meiner DAW brauche und selten mit Live-Effekten gegen den eigentlichen Takt arbeiten will.
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Audiobeispiele zu Analogue Solutions Generator
Da der ‘Generator’ von Analogue Solutions keine eigene Tonerzeugung hat, wurde für die Audiobeispiele ein Doepfer Modular System angesteuert.
Analogue Solutions Generator Sequencer Demo (no talking)
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