Lange habe ich auf mein Exemplar des Korg Nu:Tekt NTS-1 gewartet, vor ein paar Tagen kam dann endlich der kleine Digitalsynthesizer. Jetzt habe ich das DIY-Gerät zusammengebaut und erste Versuche damit unternommen. Hier meine Eindrücke:
Korg Nu:Tekt NTS-1 ist Mono-Synthesizer und Stereo-Effekt
Do It Yourself ohne Löten – das hört sich doch schon mal ganz gut an. In der Verpackung steckt alles, was ich für den Zusammenbau brauche, sogar ein Mini-Schraubenzieher ist dabei. Die „DIY-Arbeit“ erinnert an das Zusammensetzten eines Spielzeugs aus ´nem Überraschungsei.
Wenn der NTS-1 nach ein paar Minuten fertig auf dem Tisch steht, sieht er wie der neuste Sprössling aus der Monotron-Familie aus. Aber das Ding hat im Vergleich mehr auf dem Kasten. Strom kommt über das beiliegende USB-Kabel, ein TRS-MIDI Type A Adapterkabel (Thomann Affiliate) muss optional gekauft werden. Ja, das kleine Ding hat nämlich einen MIDI-Anschluss. Und genau wie die Monotrons auch einen eingebauten Lautsprecher, über den Kopfhörerausgang wird die Verbindung mit Mischpult, Interface oder Stereo-Anlage gemacht. Außerdem gibt’s noch einen Stereo-Eingang als Miniklinke plus Ein- und Ausgang für Sync. Damit kann der NTS-1 zum Beispiel im Gleichschritt zu Volcas oder einer Monotribe laufen. Cool!
Soundtechnisch bietet der kleine Digitalsynthesizer ein paar Bänke, auf denen über die zugehörige Librarian-Software (gibt’s für macOS und Windows) verschiedene Oszillator-Modelle oder Effekte aufgespielt werden. Einige der Sachen sind kostenlos, andere kostenpflichtig. Ab Werk ist hier der Wave-Oszillator installiert – Nachschub gibt’s bereits von einigen Drittherstellern. Teils funktionieren hier Sachen, die zuvor für den prologue und die minilogue xd Synthesizer entwickelt wurden, denn das sind die Geräte, die diese User-Oszillatoren bereits seit einiger Zeit erlauben. Der DIY- und Hacking-Gedanke kommt auch hier zum Ausdruck, denn die SDK ist offen. Wer Bock und Know-How hat, darf also eigene Software dafür entwickeln. Übrigens gibt es auch das Custom Panel, mit dem die Hardware erweitert werden kann.
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Einfache Bedienung und überraschender Sound
Die Bedienung ist easy. Mit sieben Buttons wähle ich die einzelnen Funktionen aus, auch ein Arpeggiator ist dabei. Ich kann die Hüllkurve einstellen und habe sogar ein digitales Filter mit verschiednen Typen. Drei Drehregler stellen die Parameter ein. Eine LED-Anzeige im 80er Style zeigt die Infos.
Jetzt zum Sound: Da bin ich tatsächlich am meisten von den Effekten überrascht. Über den Eingang kann ich da externe Geräte durchjagen, die ab Werk enthaltenen Delays und Reverbs klingen schon cool, bei Roll-log Sounds habe ich weitere schöne Effekte gefunden. Als nächstes interessiert mich DCM8 von Sinevibes – damit verwandle ich die kleine Kiste in einen Bitcrusher. Die Oszillatoren sind auch spannend, ich brauche aber ein passendes MIDI-Kabel, bevor ich damit richtig Spaß habe. Das Ribbon-Keyboard reicht zum Herumspielen, aber mehr auch nicht.
Unterm Strich bin ich sehr zufrieden. Ich mag das Konzept und bin gespannt, wie sich der NTS-1 weiterentwickelt. Für mich ist die kleine Kiste mehr als nur ein Spielzeug. Ich kann damit jammen, Sounds erstellen und habe außerdem einen interessant klingenden Stereo-Effekt. Sobald ich das MIDI-Adapterkabel habe, werde ich das Ding auch als digitalen Mono-Synthesizer benutzen. Gefällt mir.
Korg NTS-1 Preis und Verfügbarkeit
Der Korg Nu:Tekt NTS-1 kostet 115 Euro und ist auch bei Thomann.de (Affiliate) erhältlich.