Praxis
Der erste Test läuft mit einem dynamischen Shure SM57 am ersten, mikrofontauglichen Kanal. Per Gain-Poti und Master-Regler kommt man auf eine sehr gute Lautstärke, wenn man das dynamische Mikrofon sehr nah bespricht. Für eine Gesangsstimme klingt der untere Mittenbereich etwas übertrieben, der Hochtonbereich wird jedoch sehr sauber und durchsichtig wiedergegeben, ebenso der Bassbereich. Ein externes Mischpult ist aber, gerade bei Sprachbeschallungen, empfehlenswert. Dann erhält man nämlich nach nur kleinen Korrekturen einen sehr angenehmen Klangeindruck.
Über die Cinch-Buchsen oder die Miniklinke eingespeiste Stereosignale werden in ein Monosignal gewandelt, es sind keine Löcher oder Phasenprobleme zu hören. Die Empfindlichkeiten dieser Eingänge sind ungefähr gleich, sie produzieren mit unterschiedlichen Eingangsquellen eine ähnliche Gesamtlautstärke. Einen Bass oder eine Bassdrum macht der Greenhead 10 zwar hörbar, richtigen Punch darf man allerdings nicht erwarten. Damit ist der 10-Zoll-Woofer überfordert und freut sich über die Unterstützung eines Subwoofers. ANT liefert mit dem Greenhead 15S oder Greenhead 18S zwei Modelle.
Nutzt man den Greenhead 10 liegend als Bühnenmonitor, fällt auf, dass der Winkel am Gehäuse mit 30 Grad etwas zu klein gewählt wurde. Die Box kann daher nicht sehr nah am Musiker aufgestellt werden, wenn auch der Hochtonbereich überzeugen soll. Zur Not reichen allerdings einige untergelegte Bierdeckel, um eine bessere akustische Abbildung zu erhalten.
Packt man zwei Boxen auf Stative, hat man eine nette, kleine Mini-PA am Start. Die Boxen erzeugen erstaunlichen Dampf, sind optisch unauffällig und funktionieren klanglich klaglos. Auch als unauffälliges, kleines Sidefill-System kann ich mir das gut vorstellen.
Lobenswert ist, dass während des Tests kein Lüfter seinen Betrieb aufnahm. Ich vermute, das System wurde lüfterlos konzipiert, das Handbuch schweigt sich hierüber aus. Dafür gab es bei unserem Testgerät beim Ausschalten immer einen kleinen Klick im Horn.