Praxis
Installation
Zunächst lade ich mir die Treiber und auch das Orion StudioPanel hier herunter und führe die Installer entsprechend aus. Anschließend muss man das Interface zwangsregistrieren, sich die neuste Firmware selbst aufspielen – und dann kann es auch schon losgehen!
Zu beachten gilt, dass der Thunderbolt-Anschluss des Interfaces nur mit neueren Macs und einem ausgewiesenen Thunderbolt-Anschluss funktioniert. Der Mini-Display-Port ohne offizielles Logo funktioniert hier also nicht! Für den Wechsel zwischen USB und Thunderbolt ist ein Neustart des Interfaces notwendig, wozu das Netzkabel ab- und angesteckt werden muss – denn, wir erinnern uns, einen richtigen Hauptschalter gibt es leider nicht. Das englische Manual findet ihr hier.
Performance
Während der gesamten Testzeit hatte ich übrigens keine Probleme mit Drop-Outs, Abstürzen oder dergleichen. Auch die Latenzwerte des Interfaces sind auf einem erfreulich geringen Niveau, wobei der Thunderbolt-Anschluss erwartungsgemäß natürlich ein paar Millisekunden besser ist. Aber seht doch selbst:
Klang
Wie auch bei den Quasi-Vorgängern, Orion32 und Zen Studio, klingen die Wandler des Orion Studios sehr gut, neutral und musikalisch, ohne also dass ein Frequenzbereich besonders gefeatured oder reduziert wird. Die Höhen beispielsweise klangen im Vergleich zu meinem RME UFX weniger hart und aufdringlich, wobei wir hier natürlich über Nuancen reden.
Die Preamps machen da keinen Unterschied und liefern ebenfalls ein nüchternes, neutrales Klangbild ab, sodass bei folgenden Bearbeitungsschritten alle Möglichkeiten offen bleiben. Die Verstärkungsleistung ist ebenfalls gut. Was fehlt, ist eine Pad-Schaltung, was aber nur bei der Aufnahme besonders heißer DI-Signale ein Problem bereiten sollte. Nichtsdestotrotz: das Auflösungsvermögen der Preamps ist sehr gut und fängt den Charakter unserer Mics perfekt ein.
Software-Console
Mit dem mitgelieferten Software-Mischpult für die Steuerung des Interfaces, der Festlegung der Routings und des Monitor-Mixes lässt sich ebenfalls gut arbeiten – es ist allerdings etwas Einarbeitung in das Grundprinzip nötig, beispielsweise der Drag’n’Drop-Zuweisung der unterschiedlichen I/Os und Busse. Schön wäre es gewesen, das Fenster frei skalieren zu können, um auch an größeren Monitoren von deren Auflösung profitieren zu können.
Eingebaute DSP-Effekte sind immer gern gesehen und beim Antelope Orion Studio eine gute Ergänzung des Funktionsumfangs. Gerade das Reverb ist eine willkommene Unterstützung bei Artist-Monitor-Mixen, um ihnen weniger „steife“ Mischungen zu generieren.
Mit bis zu 16 Instanzen der EQ/Compressor-Sektion lassen sich theoretisch auch ganze Mixe mit dem Interface allein realisieren, was kleinere Bands durchaus freuen sollte, da so unter Umständen gar kein Live-Mischer mehr von der Band-Kasse abgeknipst werden muss. Ich möchte nicht soweit gehen, das Orion Studio dafür als perfekt zu bezeichnen – wenn es aber mal sein muss, dann ist es durchaus in er Lage, auch eine etwas größere Band live zu mischen.
Für dich ausgesucht
Eingebauter Monitor-Controller
Es ist schön, dass an dem Orion Studio ein Monitor-Controller für zwei Paar Speaker mit eingebaut ist. Dass nur ein Wandler verbaut ist und damit zwischen den beiden Ausgängen gewechselt wird, ist durchaus praxisgerecht. Dass allerdings nur beide Ausgänge gemeinsam getrimmt werden können, ist etwas unpraktisch.
Was besser sein könnte
Antelopes Orion Studio bietet reichlich Ein- und Ausgänge, keine Frage. Dass jedoch alle Mic- und Line-Ins als Combo-Buchse realisiert wurden, ist für meinen Geschmack nicht ganz so praktikabel gelöst, vor allem wenn das Interface in ein Rack eingebaut werden soll. Hier heißt es dann zwangsweise „entweder oder“. Es mag durchaus Anwender geben, die das anders sehen als ich, aber acht der Eingänge hätten auf zwei D-Sub25 verteilt werden können. Einer für die Mic-Preamps, der andere für die Line-Ins, umschaltbar in der Software.
Bei meiner RME UFX beispielsweise habe ich EINE Display-Page, die alle I/O-Level gleichzeitig darstellt. So kann ich aus der Ferne ohne Umschalten sehen, welcher Eingang gerade aktiv ist bzw. clippt und auch welcher Ausgang aktiv ist. Beim Antelope kann ich das nur, wenn ich die entsprechende Page vorher in der Software auswähle. Das mag kleinlich klingen, in meinem Studio-Alltag kommt dies aber sehr oft vor.
Etwas ungünstig finde ich es auch, dass es pro Rack-Ohr nur ein Loch für Schrauben gibt. Sicherlich, das relativ leichte Interface hält schon im Rack, nur manchmal lässt sich eben gerade „diese eine“ Schraube am Rack nicht eindrehen. Schade, hier fällt die Praxistauglichkeit der Optik zum Opfer.
Schön hätte ich es ebenfalls gefunden, wenn für die Talkback-Funktionalität ein Footswitch-Anschluss oder MIDI-Control-Befehl vorgesehen wäre, und man auch ein externes Mic als Talkback definieren könnte. Apropos Talkback-Mic: Dass der entsprechende Taster bei legerer Nutzung in das Gehäuse zurück springt und ein lautes Knallen auf dem Mic-Input erzeugt wird, ist nicht ganz so professionell.
Wally sagt:
#1 - 11.08.2016 um 12:55 Uhr
This looks great! I currently do hybrid 16-channel summing with two firewire Apogee Ensembles joined by fiber, feeding back into an Apogee Duet 2, using an unsupported aggregate setup with some annoying latency issues between the Ensembles that I had to workaround with plugins. Looked at the new Ensemble but it didn't have 16 outs. Was looking at the Orion but still needed to keep the Ensemble going for the preamps - I really only need 4. I tried upgrading to the Quartet but had technical problems. This looks like it can replace it all in one shot. Well done! Can't wait to try it out !!!
Gabriel sagt:
#2 - 11.08.2016 um 13:33 Uhr
Nach meiner Meinung soll das Gerät mindestens 5 Sterne bekommen. Dieses Video ist wesentlich besser: https://www.youtube.com/wat...
Gabriel sagt:
#3 - 11.08.2016 um 13:35 Uhr
Bzw: es gibt auch diese neue FX: http://antelopeaudio.com/20...