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Apart PMR4000R MKIII Test

Praxis

Keine Zauberei

Und los geht’s mit der Einrichtung: Der Setup-Wizard hilft uns durch die wichtigsten Schritte.
Anwählen und durchklicken mit dem Jogwheel, anmelden im drahtlosen Netzwerk und nach wenigen Minuten ist der Apart am Start.

Das Setup per Wizard funktioniert einwandfrei und ohne Zauberei, das pixelgraphikfähige Display kann bis zu sechs Reihen Text anzeigen
Das Setup per Wizard funktioniert einwandfrei und ohne Zauberei, das pixelgraphikfähige Display kann bis zu sechs Reihen Text anzeigen

Radio

Schade, dass die Internet-Radiostationen völlig ungeordnet vorliegen. Weder alphabetisch noch nach Regionen sortiert, da gilt es sehr lange Listen durchzuscrollen, bis die gesuchte Station auch gefunden ist. Hilfreich ist hier ein kostenloser Account bei Frontier Nuvola.
Über diese praktische Website könnt ihr euch für alle befähigten Endgeräte (wie eben auch unseren Testkandidaten) eure Favoriten aus derzeit 56.457 Webradios und 28.897 Podcasts zusammensuchen, ordnen und anschließend auf dem Apart Player abrufen.
(Interessant übrigens zu sehen, dass noch wirklich viele deutsche Websender mit lediglich 128 Kbit/s streamen.)

Ein Account bei Frontier Nuvola ist sehr nützlich, um Ordnung in die Radio-Liste des Apart PMR4000R MKIII zu bringen
Ein Account bei Frontier Nuvola ist sehr nützlich, um Ordnung in die Radio-Liste des Apart PMR4000R MKIII zu bringen

Spotify-Verbindung

Ebenfalls problemlos verläuft die Einrichtung der Spotify-Verbindung, eines der Haupt-Features des Apart PMR4000R. Die im Schneckentempo über den blauen Apart-Bildschirm laufenden Anweisungen können Bonedo-Leser ignorieren und gehen wie folgt vor: Man benötigt ein Endgerät mit einer Spotify-App, z. B. Laptop oder Smartphone. Der Apart Mediaplayer muss sich im selben Netzwerk wie das Spotify-spendende Endgerät befinden, dann kann der Stream vom ursprünglichen Endgerät auf den Apart umgeleitet werden. Mit der Play/Pause-Taste und dem Taster zur Anwahl des nächsten oder des letzten Tracks auf der Oberfläche des Apart-Mediaplayers kann dann Spotify gesteuert werden. Zum Browsen durch die Spotify-Playlists ist das 19-Zoll-Rackgerät jedoch schon wegen des wenig aussagekräftigen Displays nur sehr bedingt geeignet. Dafür ist dann doch wieder das Endgerät notwendig.
Vorteilhaft ist hierbei, dass man die entsprechenden Playlists noch bis zur letzten Sekunde am Laptop oder Smartphone zusammenstellen kann. Und tatsächlich sollte man genau das aber auch tun: Bei mir spielte im Test der Apart genau jenen Billie Eilish Song weiter, den meine Tochter während der gestrigen Autofahrt auf meinem Smartphone als letztes angewählt hatte.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Apart MR4000R MKIII stellt Transportfunktionen für Spotify zur Verfügung

USB

Wenn die Show im Niemandsland stattfindet, wo kein sauberer Radioempfang möglich und an Internet gar nicht zu denken ist, braucht es einen vom Stream unabhängigen Tonträger für Einspielungen und da kommt der Eingang für den USB-Stick gerade recht. 
Allerdings ist der Apart wählerisch und akzeptiert nicht jeden Stick: Bis zu 128 GB darf er groß sein, FAT- und FAT32-Format muss er haben, unterstützte Formate sind MP3 32-320 kbit, WMA, FLAC und WAV.
Wie das Handbuch ausführt: „Einige USB-Speichersticks und externe Festplatten funktionieren möglicherweise nicht an diesem Anschluss. Dies ist keine Fehlfunktion.“ Und weiter: „Bitte beachten Sie, dass Dateien mit Sonderzeichen vom Gerät möglicherweise nicht erkannt werden und daher nicht wiedergegeben werden.“
Mein am Mac mit FAT32 formatierter Sandisk-Stick wurde problemlos erkannt und beim Einschieben wird auch gleich apart nachgefragt, ob ich auf den Stick zugreifen möchte.
Dann jedoch „Big Trouble on Little Display“: Der Apart zeigt im Root-Ordner nicht nur die Soundfiles, sondern auch alle möglichen anderen nicht abspielbaren Dateien an. Hier wäre gerade bei längeren Playlisten ein Filter schön, um wirklich nur die nutzbaren Dateien zu sehen.
Auch mein DJ-Gig gestählter Pioneer Rekordbox Stick funktionierte einwandfrei, aber es ist ein wirklich zeitaufwändiges Gescrolle, bis man sich durch das alphabetisch geordnete Folder-Gestrüpp zum gewünschten Tune durchgekämpft hat. Ich fühlte mich intuitiv an das mühsame Programmieren von 19-Zoll-Synth-Modulen Mitte der 90er-Jahre erinnert (Emu Orbit, anyone?) 
Apropos 90er: Mein Marmion-Titel „Schöneberg“ wurde trotz „Umlaut ö“ erkannt, korrekt geschrieben dargestellt und auch abgespielt, obwohl dies das Handbuch eigentlich ausschließt. 
Tipp: Nutzt für den Apart einen eigenen USB-Stick, legt euch für jede Show einen extra Folder an und kopiert alle gewünschten Titel hinein. Dann ist zwar jeder Titel immer noch doppelt eingetragen (Soundfile und Hilfsdatei), aber die Suche hält sich in schmaleren Grenzen.
Der aktuell spielende Track wird nicht gepuffert, wird der Stick gezogen, ist sofort Schicht im USB-Schacht. Dies kann mit einem Druck auf das Push/Scroll-Rad vermieden werden: Dann wird der aktuell spielende Titel „My Playlist“ hinzugefügt und die bleibt bis zum Ausschalten des Apart erhalten, auch wenn der USB-Stick einmal abgezogen wurde.

Fotostrecke: 4 Bilder USB-Sticks müssen dem Apart PMR4000R MKIII Mediaplayer im FAT- oder FAT32-Format zugeführt werden

Remote Control

Die IR-Fernbedienung sieht so unscheinbar aus, wie die eines Minifernsehers für die Ferienwohnung. Trotzdem stellt sie alle relevanten Funktionen zur Verfügung.
Über sie kann auch die Lautstärke in 32 Schritten geregelt werden, z. B. wenn der Mediaplayer in einem Rack verbaut ist und man nicht mehr hinten an den Lautstärkeregler drankommt. Die einzelnen Funktionstasten sollte man jedoch besser auswendig lernen, denn die Beschriftungen sind derart klein, dass sie auf einer dunklen Bühne schlicht unlesbar sind.
Gleiches gilt übrigens für die Bedienelemente auf der Frontplatte, deren Funktionsbeschreibungen auf einer dunklen Bühne oder bei Gegenlicht nur schwer zu identifizieren sind.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Volume-Regler des Apart MR4000R MKIII befindet sich nicht auf der Frontplatte Stattdessen muss die Lautstärke hinten eingestellt werden

Universal Plug and Play

Der Apart greift auch auf angeschlossene Server zu und spielt direkt von dort ab. Wird das Gerät versehentlich ausgeschaltet oder das Stromkabel gezogen, quittiert der PMR4000R MKIII dies nicht mit einem lauten Knacken über die angeschlossenen Boxen. Und wenn vor dem Ausschalten ein Radioprogramm lief, wählt sich der Mediaplayer nach dem Einschalten selbstständig wieder ein. Das ist sehr praxisnah, funktioniert aber leider nicht beim Abspielen von USB-Files.

Kein analoger Audioanschluss in Sicht: die Eingänge des Apart Mediaplayer
Kein analoger Audioanschluss in Sicht: die Eingänge des Apart Mediaplayer

Alternativen

Zum gleichen Straßenpreis gibt es von Monacor den WAP-202, dem die Spotify-Integration fehlt, der aber mit Multiroom-Fähigkeit punktet.
Aber auch Apart hat mit dem PCR 3000R MKIII Tuner (aktueller Straßenpreis: 491,00 Euro) und dem PR 4000R Tuner (aktueller Straßenpreis: 579,00 Euro) weitere Eisen im Feuer.

Radio abspielen können auch andere Mediaplayer, der Trumpf des Apart MR4000R MKIII ist die Spotify-Integration
Radio abspielen können auch andere Mediaplayer, der Trumpf des Apart MR4000R MKIII ist die Spotify-Integration

Für wen ist das?

Der Apart PMR4000R MKIII zielt auf das professionelle Beschallungsgewerbe ab und bietet sich durch seine vielen Audioquellenangebote als vielseitiger Multimediaplayer für die 19-Zoll-Racks von Event-Locations, Tour-PAs und gehobenen mobilen DJ-Setups an 
Aufgrund des kleinen Displays und der verzweigten Menüführung machte mir der Apart aber vor allem mit Spotify Spaß: Mit einem Knopfdruck verbunden und schon konnte ich das Musikprogramm und selbst die Abspiellautstärke vom Smartphone gestalten und die Musik über meine große Anlage bei bestem Sound genießen. Besser als über eine Bluetooth-Box.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Rückseite des Apart MR4000R MKIII im unverkabelten …
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