Praxis
Nun also alle Lichter an die entsprechenden Strippen angedockt, mit den Splittern verbunden und in das duale Netzteil überführt. Etwas hinderlich mögen dem einen oder anderen dabei mitunter die ganzen USB-Kabel und Splitter vorkommen, denn nicht in jeder Szenerie wirkt die gepatchte Kabelstrecke eventuell elegant – in diesem Punkt sind einige Battery-Lights – die aber deutlich größer und schwerer sind – im Vorteil. Allerdings könnt ihr wie gesagt alternativ zu einer Power-Bank greifen, wenn ihr mit den Laufzeiten auskommt.
Mit einem mobilen USB-Charger sollen bis zu 25 Std Beleuchtung für eine Leuchte drin sein. Die Laufzeit reduziert sich mit jedem weiteren Coin, der über ein USB-Splitterkabel verbunden wird. Ausgehend von einem 20.000 mAH-Akku sind dies laut Hersteller bei zwei Coins dann 12 Std., bei drei Coins 8 Std. und bei vier Coins 6 Std.
Wenn es zu knapp wird: Mehrere Powerbänke andocken. Die kosten wirklich nicht mehr so viel und es gibt sogar kreisrunde Einheiten. Diese würden sich natürlich idealerweise von Ape Labs selbst als passgenaues Add-on anbieten und zwar anschraubbar. Gibt´s aber bisher noch nicht.
Vorsicht sollte man jedenfalls beim Einschalten bzw. Verbinden mit dem Stromkreislauf walten lassen und besser nicht auf die LED schauen – bei mir gabs die volle Dröhnung in Kaltweiß – das hätte auch „ins Auge gehen können“.
ApeCoins und Rudelbildung
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der ApeCoins ist die Gruppennummer – besonders, wenn man unterschiedliche Räume in Szene setzen möchte. ApeCoins lassen sich in bis zu vier Gruppen organisieren. Das lässt sich sogar kinderleicht mit der mitgelieferten Fernbedienung erledigen. Den entsprechenden Coin allein anschließen, Gruppe zuweisen. 5 Sekunden warten, fertig.
Dennoch ist es schade, dass sich die Zuweisung nicht via Remote-App bewerkstelligen lässt, sondern für jeden Schweinwerfer manuell vorgenommen werden muss. Bei der ersten Inbetriebnahme von etlichen Schweinwerfern ist das so natürlich etwas zeitaufwendiger. Zum Glück bleiben die Einstellungen nach dem Ausschalten respektive Trennen vom Stromkreis erhalten.
Das Gruppieren an sich ist jedenfalls klasse: Leichtes Strobe-Discogeflacker vor dem DJ-Pult? Szenenbeleuchtung auf dem Corporate-Event? Unterschiedliche Farbspektren in der Kunstausstellung? Alles kein Ding. Vier Coins in einer Gruppe? Logo! Vier Coins fahren unterschiedliche Programme ab? Auch kein Problem. Solltet ihr jedoch einmal feststellen, dass es in der gleichen Gruppe zu unterschiedlichen Farben kommt, überprüft einmal das Kabel. Es muss möglichst nah unter der Linse liegen und nicht am Gehäuserand
Und nicht zu vergessen: Die nur 59 mm im Durchmesser betragenden, lediglich 26 mm hohen und gerade mal 300 Gramm schweren LED-Module lassen sich prima in einem Messenger-Bag verstauen und ohne viel Aufhebens mitnehmen, wenn es zum Gig geht. So könnt ihr auch schnell mal beim Hochzeits-DJing oder sonstigen Feierlichkeiten ein paar zusätzliche Pots aus der Handtasche zaubern, die für die passende Lichtstimmung sorgen, wenn etwa doch noch irgendwo unerwartet Flieder-Mood gewünscht ist. Und die Strahler lassen sich überall unauffällig anklemmen. Dies gesagt werden zwei der Coins kurzerhand auf das mitgelieferte Drehgelenk montiert.
Kugelkopfadapter
Die BallHeads sind wirklich praktisch, nicht nur, weil sie es ermöglichen, das LED-Licht gezielter zu positionieren, sondern auch weil der integrierte Magnet mit 8 kg Haftkraft noch einmal deutlich stärker ist, was eine ziemlich frei schwenkbare Vertikal- oder Überkopfmontage, Wand oder Bodenhaftung auf einem Metalluntergrund ermöglicht. Man muss auch schon richtig Kraft aufwenden, um die Coins wieder loszueisen. Respekt. On Top lässt sich der Magnet auch ein Stück herausdrehen oder komplett abschrauben, was wiederum ein M6-Gewindebohrung zur Festverschraubung hervorbringt – mitgedacht. In einem nominellen Aktionsradius von bis zu 30 Metern reicht dabei jedes Lichtmodul das enthaltene Funksignal an das nächstgelegene weiter. Damit lassen sich folglich auch recht lange Signalstrecken, dank Spritzwasserschutz auch im Außenbereich, anlegen.
Steuerung und Modi der ApeCoins
Hinsichtlich der Steuerung gibt es drei unterschiedliche Möglichkeiten:
- Man nutzt die beiliegende Fernbedienung
- Man verwendet einen W-APE WDMX-Transceiver oder den W-APP Bluetooth DMX-Transceiver von Ape Labs und einen Controller
- Man benutzt die Smartphone App in Verbindung mit dem W-APP Transceiver.
Fernbedienung
Mit der Fernbedienung lassen sich die grundsätzlichen Features bedienen. Zum Beispiel können hiermit einzelne Coins den bereits erwähnten Gruppen zugewiesen werden und die unterschiedlichen Betriebsmodi der Gruppen gesteuert werden, also Coin-Selektion, Helligkeit und Farbe, Flash-Geschwindigkeit und der Sound-to-Light-Modus.
Die Intensität kann via heller/dunkler-Tasten in 20-Prozent-Schritten verändert werden. Mittels Speed Up / Slow Down wird das Strobe-Tempo festgelegt. Rechts/links Tasten schalten durch die verschiedenen Programme.
Die Presets 1-14 sind statische Farben wohingegen die Presets 15-20 vorprogrammierte Farbwechsel bereitstellen. Welches Programm gerade aktiv ist, lässt sich mangels Display weder an einem Coin noch an der Fernbedienung nicht ablesen. Die Belegung ist aber schnell verinnerlicht – ansonsten tuts auch ein Spickzettel.
Farben, Programme, Sound to Light
Es gibt 14 Farbprogramme, als da wären:
- Weiß
- Rot
- Orange
- Gelb
- Hellgrün
- Grün
- Cyan
- Cyanblau
- Blau
- Blau-Magenta
- Magenta
- Pastellrot
- Pastellgrün
- Pastellblau
Es folgen die Farbwechsler:
- Blau > Rot
- Magenta > Weiß
- Weiß > Blau
- Pastell: rot > grün > blau
- Gelb > Magenta > Blau
- Regenbogen: durchläuft die statischen 14 Farbprogramme.
Ob statisch, flashing oder als Farbwechsler – die Programme sind für die anvisierten Einsatzzwecke definitiv ausreichend. Die Scheinwerfer reagieren dabei flott auf die Eingaben an der Remote, vom Programmwechsel über das Dimmen bis zum Blackout.
Einen Wermutstropfen muss ich allerdings einschenken. Bei den Mischfarben ist ein leichter farblicher Ausreißer am Rande des Lichtkegel auszumachen. Die Farbübergänge an den Rändern kann man natürlich auch als netten Special-FX verbuchen, siehe dazu auch die Videos, aber es trübt dennoch den Gesamteindruck ein wenig.
Sound-to-Light
Jeder Coin besitzt ein eingebautes Mikrofon, dass sich narrensicher via Mikrofontaste für die jeweilige Gruppe einschalten lässt. Ein Feature, dass nicht nur für Tanzflur, Clubraum, Tanz-Kneipe, ja sogar Partykeller oder wohin es einen sonst verschlagen mag, interessant ist, zumal sich für jeden Strahler unterschiedliche Szenen und Laufzeiten (nur via App möglich), Farben, und Strobes festlegen ließen oder auch Kombinationen aus Sound-to-Light und manueller Steuerung. Im Sound-to-Light- Mode reagieren die Test-Samples ohne den W-App (dazu gleich mehr) nicht auf den Fuß: Laut Hersteller ist der Sachverhalt bekannt und wird nun über zwei zusätzliche Bohrungen unter der Banderole behoben, daher kein Contra.
DMX-Modi
Wer die ApeCoins nicht mittels Fernbedienung steuern möchte: Es stehen auch drei DMX-Modes zur Verfügung, nämlich
3-Kanal: Dimmer, Programm, Speed
4-Kanal: RGBW (je 1 DMX-Kanal/8 Bit)
8-Kanal: RGBW (je 2 DMX Kanäle/ 16 Bit: coarse + fine)
Wireless DMX und Remote APP
Wer möchte, kann die Steuerung auch mit dem W-APP DMX Transceiver erledigen. Damit lassen sich auch noch andere Ape Labs-Leuchten als die Coins drahtlos dirigieren. Wireless DMX hat dabei immer den ersten Rang, sodass andere Funksignale (Fernbedienung, Smartphone) unterbunden werden. Der W-APP Transceiver wurde uns ebenfalls zum Test zugeschickt
W-APP Bluetooth Receiver
Der WAPP Bluetooth wireless DMX Transceiver möchte eine innovative Steuerung von Ape Labs Produkten per Smartphone oder wireless DMX ermöglichen und bietet neben der Funkübertragung auch eine Bluetooth-Schnittstelle zur Verbindung mit dem Smartphone respektive der darauf laufenden App. Das Gerät kann als Empfänger oder Sender eingesetzt werden, arbeitet im anmeldefreien 2,4 GHz Funk und verfügt zudem über einen integrierten Akku. Eine lohnenswerte Investition zur Erweiterung des Ape Labs-Setups?
Der Transceiver kommt mit folgendem Lieferumfang: Eine Sende/Empfangseinheit, zwei Schraubantennen, ein Netzteil und dazu einige Beipackzettel. Die Bedienungsanleitung ist kurz gehalten.
Hält man den W-APP erstmalig in der Hand, muss man schon sagen, dass er echt rock-solid rüberkommt: Metallkorpus, Metallboden, alles solide verschraubt und trotzdem nur 700 Gramm schwer. Mit Abmessungen von 155 x 120 x 50 mm zudem einigermaßen kompakt.
Der vorderseitige 3-Pin XLR-Eingang dient dem Empfang von Steuerdaten aus beispielsweise einem DMX-Controller oder Pult, der Ausgang gibt empfangene Signale an kabelgebundenes Equipment weiter. So kann ein System aus zwei Transceivern auch als Brücke dienen.
Hinten finden sich dann noch der Netzteilanschluss und die kombinierte Power/Steuertaste sowie zwei Antennenanschlüsse für das 2,4 GHz Funknetz und Bluetooth, das wars dann auch schon. Die Stromversorgung kann über das mitgelieferte Netzteil erfolgen oder im Bedarfsfall über den integrierten Akku. Praktisch.
Im Gegensatz zum W-APE wireless DMX Transceivers verfügt der W-APP nicht über ein Display, mit dem sich Einstellungen wie DMX-Adresse und den DMX-Modus z.B. einer LightCan vornehmen lassen. Er steht ganz im Zeichen des Remote-Setups mit Ein-Knopf-Bedienung (An/Aus/Gruppe/Reset) und App-Kontrolle via Bluetooth. Die App kann man sich für unterstützte Android-Devices kostenlos im Google Play Store laden kann. iOS ist laut Hersteller in Planung und soll eigentlich noch in diesem Jahr verfügbar sein.
Ein weiteres Highlight des W-APP ist der integrierte Akku, der einem ein kabelfreies Setup auch dort ermöglicht, wo es schlecht um Stromversorgung bestellt ist. Bis zu 50 Stunden pro Ladung soll der Transceiver laufen – das ist eine beachtliche Leistung.
Ich muss schon sagen: der W-APP stellt in Verbindung mit der Smartphone-App eine komfortable Möglichkeit zur Steuerung der LED-Module dar. Hier lässt sich en Detail der Farbraum definieren, entweder per direkter Farbwahl oder via gespeicherter Programme und vordefinierter Szenen. Ebenfalls ist das Set-Monitoring via App möglich.
Und solltet ihr als DJ in die dunkelste Ecke der Party, Pinte oder Feierlichkeit verbannt werden: Mit 2-3 Coins im Hintergrund verwandelt ihr jede noch so schnöde, langweilige Wand oder Mauer hinter euch zu einer atmosphärischen Unterstützung, strahlt Bäume und Gebüsche oder euer Equipment an und nutzt den W-APP als Taktgeber fürs Konglomerat, so gewünscht. Eine Line-Eingang alternativ zum S2L wäre aus diesem Betrachtungswinkel vielleicht auch nicht schlecht, zumal es auch keine Empfindlichkeitsregelung für das integrierte Mikro gibt. Hier vor dem Fazit noch ein paar Bilder vom Hersteller.