Die Installation des Aphex Microphone-X ist einfach und unkompliziert. Auf Mac-OSX-Systemen muss man dank Class Compliant Driver gar nichts installieren, sondern kann das Mikro einfach anstecken und direkt loslegen. Da der Stromverbrauch relativ gering ist, konnte ich übrigens das Mic auch an meinem iPad in Verbindung mit dem Camera Connection Kit betreiben. Sehr schön! Auf PC-Systemen hingegen sollte man Treiber installieren, welche es auf der mitgelieferten Treiber-CD zu finden gibt. Ein gedrucktes Handbuch ist ebenso beigelegt, allerdings – wie auch dieses PDF hier – nur in englischer Sprache verfügbar.
Die Latenz des USB-Interfaces ist gut, auf meinem betagten MacBook erreichte ich mit Ableton Live bei 512 Samples und 44,1 kHz eine globale Latenz von 27 ms. Zum Vergleich: Mit meinem deutlich teureren und für seine hervorragende Performance bekannten RME UFX erreiche ich hingegen 13,1 ms bei sonst gleichen Einstellungen. Weiterhin ist eine knackfreie Wiedergabe bereits ab 32 Samples ohne Probleme möglich, was insofern wichtig ist, da es keine Direkt-Monitoring-Funktion zum „Null-Latenz-Vorhören“ gibt und man sich deshalb durch die Software routen muss. Apropos Wiedergabe: Die Wiedergabequalität des Kopfhörerausgangs ist ziemlich gut und sogar auch recht laut (125 mW @ 16 Ohm.) Sehr gut!
Widmen wir uns nun aber den wichtigen Dingen, und zwar der Audioqualität des Mikrofons. Dazu sollen folgende Audio-Beispiele dienen:
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Lakewood Acoustic+ Compressor und Exciter (50%)
Nanu, das klingt zwar nicht unbedingt nach Großmembran-Kapsel, dennoch aber ziemlich gut. Wenn man mit etwas Gegenlicht durch den Korb blickt, erkennt man aber auch die kleine Kapsel. Schlecht klingt das Aphex Mic dennoch nicht, irreführend ist das „Großmembran-Design“ trotzdem ein wenig. Konkret: Die Mitten sind schön detailliert aufgelöst, die Bässe vorhanden, wenn auch nicht besonders stark und die Höhen glücklicherweise nicht zu schrill oder gar metallisch blechern. Der Kompressor und die Effekte klingen auf der Akustikgitarre allerdings nicht wirklich gut, hier müsste man detaillierter eingreifen können.
Das vorhandene Gain ist ausreichend, allerdings nicht wirklich hoch. Bei allen Aufnahmen hatte ich es deswegen auch fast immer auf Anschlag, wobei der Noisefloor dann bei maximalem Gain natürlich auch deutlicher wahrnehmbar wird, was aber insgesamt nicht als störend bezeichnet werden muss. Aktiviert man die Exciter/Big-Bottom-Effekte, werden die Störgeräusche allerdings nochmals verstärkt, wobei dann vor allem bei dem Exciter das Rauschen teils extrem zunimmt. Weniger ist also auch hier wiedermal mehr: Dezent eingesetzt (ca. 25%) hat meine Stimme dank Exciter und Big Bottom aber tatsächlich einen „fetteren, präsenten Sound“, wie man ihn durchaus von etwas teuren Mikrofonen erwarten würde. Vor allem Podcaster, Rapper und Sänger sollte das freuen, auf Instrumenten machen diese Effekte meiner Einschätzung nach allerdings keinen Sinn – den Optokompressor explizit ausgenommen, denn diesen finde ich für Stimmen richtig gut abgestimmt. In Anbetracht des Paketpreises ist er ein echter Hinzugewinn.
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Meine Stimme und die Effekte
Aufpassen sollte man weiterhin, dass man sein Laptop nicht allzu nah beim Mikrofon aufstellt, da man dessen Lüfter durchaus auch auf der Aufnahme hören kann. So ist es auch mir ergangen, und so hört ihr bei dem oberen Beispiel meiner Stimme mit dem Einzuschalten der Effekte auch mein hochdrehendes, etwas älteres MacBook mit. Wer also mit einem lüfterlosen iPad aufnimmt, ist im klaren Vorteil! Wer den Unterschied übrigens nicht hören kann, der braucht sich natürlich auch wegen dem leichten Rauschen keine Gedanken zu machen.
Die Bedienung der Effekte ist weiterhin etwas fummelig geraten, zum einem weil sie auf der Rückseite platziert sind und man sie so beim Einsprechen und Ausprobieren einfach nicht sehen kann, zum anderen, weil alle Potis auch ein wenig kurz geraten sind. Andererseits sind sie dadurch aber auch durchaus verstellsicher, wenn man sich nicht ganz blöd anstellt. Weiterhin macht man diesbezüglich ja auch nicht jeden Tag neue Einstellungen.
Das mitgelieferte Software-Paket ist in Anbetracht des Preises ebenfalls sehr gut, allerdings ist Reaper eigentlich auch ohne Microphone-X kostenlos beziehbar. Mein Kollege Claudius Grieger hat sich mit der Software bereits ausgiebig auseinander gesetzt, weshalb ich an dieser Stelle einfach auf seine Workshops verweisen möchte. Mixbus von Harrison macht ebenfalls einen guten Eindruck, allerdings muss man sich mit einer Menge persönlicher Details registrieren, um an die Software zu gelangen, da diese nicht auf der CD beiliegt und erst aus dem Harrison Store heruntergeladen werden muss, wobei man seinen (beiliegenden) Aktionscode einzugeben hat. Ganz so stabil läuft die Software allerdings nicht, und für ein paar weitere Effekte muss man auch gleich wieder mehr bezahlen. Nichtsdestotrotz, das Gebotene klingt gut und funktioniert soweit. Zum Ausprobieren und Podcast bzw. Demos schneiden reichen beide Anwendungen definitiv dicke aus.
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