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Apogee Ensemble Thunderbolt Test

Mit dem Ensemble Thunderbolt präsentiert Apogee ein umfangreich ausgestattetes Audio-Interface, das viele Optionen und reichlich Anschlussmöglichkeiten, sowie Preamps bietet. Offensichtlich ist man auch vom Alu-Look abgekommen: Die Interfaces sind jetzt schwarz, wie auch bei dem Joint-Venture mit AVID, welches das Pro Tools Duet und Pro Tools Quartet hervorgebracht hat. Im Gegensatz zu diesen ist unser heutiger Testkandidat allerdings wieder „Mac-only“ und setzt auf Thunderbolt anstatt auf USB. Wie das wohl ist? Wir haben das Apogee Ensemble Thunderbolt im Review!

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Details

Allgemeines

Das Apogee Ensemble Thunderbolt ist ein 30-In/34-Out-Audiointerface mit Thunderbolt Anschluss, welches auf 19-Zoll Rackbreite und einer HE reichlich Optionen bietet. Es wandelt mit maximal 192 kHz und 24 Bit. Das schwarze, pulverbeschichtete Gehäuse vermittelt einen soliden Eindruck, wiegt rund 5 kg und misst von den Rack-Ohren aus 29,5 cm in der Tiefe. Produktstrategisch lässt es sich zweifelsfrei über den kompakten Interfaces Duet und Quartet sowie unter dem modularem Symphony Interface einordnen. Es ist weiterhin das erste Apogee Interface, das direkt und ausschließlich auf Thunderbolt setzt. 

Das Apogee Ensemble Thunderbolt bietet eine aufgeräumte, logische Front, die sich gut bedienen lässt.
Das Apogee Ensemble Thunderbolt bietet eine aufgeräumte, logische Front, die sich gut bedienen lässt.

Viele Ein- und Ausgänge

Neben acht Mic-Preamps mit bis zu 75 dB Gain bietet das Interface eingangsseitig auch noch zwei weitere, dedizierte Instrumenten-Eingänge, sowie ein eingebautes Talkback-Mic, einen S/PDIF-I/O und zwei ADAT-I/Os. Das macht bei 48 kHz 18 digitale Eingänge und zehn analoge Eingänge, in der Summe also 28. Warum Apogee das Mono-Talkback-Mikrofon allerdings als Stereo-Kanal behandelt und mitzählt, leuchtet mir allerdings nicht ganz ein – jedenfalls sind es dann 30 Eingangskanäle.
Ausgangsseitig gibt es ebenfalls 18 digitale Kanäle (2x ADAT, 1x S/PDIF) sowie acht analoge, symmetrische Ausgänge auf einer D-Sub-25-Buchse und einen symmetrischen Stereo-Monitorausgang auf TRS („große Klinke“) auf der Rückseite. Hinzukommen zwei unabhängige Kopfhörerausgänge auf der Front sowie zwei zusätzliche unsymmetrische Ausgänge unter den Fronteingängen der Instrumenten-Eingänge (Class A JFET). Diese können die Instrumentensignale entweder direkt durchschleifen (Thru), oder aber über die D/A-Kanäle 11/12 direkt angesprochen werden, um eure Amps oder Bodentreter zu befeuern. Das ist ideal, um Gitarren gleichzeitig als DI und mit dem Amp-Sound aufnehmen zu können. Zählen wir alles zusammen, kommen wir hier auf 34 Ausgangskanäle.    

Anschlüsse satt auf der Rückseite!
Anschlüsse satt auf der Rückseite!

Eingangsanschlüsse

Um die Betrachtung der I/Os abzuschließen, schauen wir uns am besten die Rückseite einmal an. Links finden sich die acht analogen XLR-Eingänge, die sowohl Mikrofonpegel als auch +4dBu und -10dBV Line-Signale verkraften und mit Buchsen von Amphenol ausgestattet sind, die über eine Verriegelung verfügen. Die Empfindlichkeit wird am Gerät oder über die -Software Maestro 2 eingestellt und von einem dezenten Relais-Klacken bestätigt. 
Die ersten vier Eingänge dieser acht Inputs sind außerdem als Combo-Buchsen ausgelegt und können zusätzlich auf Instrumenten-Pegel mit einer entsprechenden Impedanzanpassung umgeschaltet werden. Somit können in Verbindung mit den Front-Ins bis zu sechs DI-Signale aufgenommen werden, was ziemlich flexibel ist. Zusätzlich bieten die ersten beiden Eingänge noch einen symmetrischen Send/Return auf 6,35mm-TRS-Buchsen, der sich ebenfalls komfortabel von der Software aus aktivieren lässt. 

Analoge Outs und digitale Verbindungen 

An die Inputs schließt sich weiterhin der Monitor-Out an, der ebenfalls zwischen +4dBu und -10dBV umschaltbar ist – genau wie die acht analogen Ausgänge, welche an der D-Sub-Buchse anliegen. Über dem D-Sub wiederum befinden sich die vier Lightpipe-Anschlüsse des ADAT-I/Os. Diese unterstützen S/MUX 2, allerdings kein S/MUX 4, was bedeutet, dass je Anschluss bis 96 kHz nur jeweils vier Eingänge zur Verfügung stehen. Im 192kHz Betrieb sind allerdings keine optischen Eingänge mehr verfügbar. Rechts davon befinden sich zwei Cinch-Buchsen, die den koaxialen S/PDIF bedienen sowie ein Wordclock Ein- und Ausgang. 
Internationales Netzteil
Rechts außen befinden sich die beiden Thunderbolt-Anschlüsse und der IEC-Kaltgeräteanschluss für das interne Netzteil, das Spannung zwischen 100 V bis 240 V verkraftet. Insgesamt ist die Rückseite sehr aufgeräumt und bietet auch dickeren Kabeln und Steckern genügend Spielraum.

Fotostrecke: 2 Bilder Auf der linken Seite finden sich acht analogen Eingänge mit Preamp. Die ersten vier bieten Combo-Buchsen, die ersten beiden sogar symmetrische Inserts.

Frontseitige Bedienmöglichkeiten

Kommen wir nun zur Frontseite. Links befinden sich, gut im Zugriff, die Instrumenten-Eingänge und ihre speziellen Ausgänge. Rechts davon finden wir zehn hintergrundbeleuchtet Gummitaster für den INPUT SELECT sowie einen INPUT Push-Encoder und das erste der beiden Displays. Mit diesen drei Sektionen lassen sich fast alle Eingangskanal-Settings komfortabel am Gerät einstellen. Werden die Taster kurz gedrückt, wechselt man in den entsprechenden Input und kann mit dem Push-Encoder das Gain ändern. Ein etwas längeres Drücken öffnet den weitergehenden Settings-Dialog, wo die Eingangsart ausgewählt und Soft-Limit, Grouping, Phantomspeisung, Low-Cut, Phase-Switch und der Insert aktiviert werden können. Nach einer kleinen Weile verschwindet dann dieser Dialog wieder und gibt die Sicht auf die Pegelanzeige für die analogen Inputs frei. Über den Pegelanzeigen wird außerdem der Status des aktuell selektierten Kanals mit kleinen Symbolen visualisiert. Insgesamt gestaltet sich die Bedienung sehr komfortabel und intuitiv.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Front-I/Os für Gitarristen und die Eingangs-Anwahltaster.

Separate Kopfhörerausgänge und Monitor-Controller-Funktionalität

Auf rechten Seite finden wir die beiden Kopfhörerausgänge mit zwei Push-Encodern darüber, welche für die Lautstärkeeinstellung zuständig sind. Mittels Push-Befehl des Encoders können Kopfhörer komfortabel gemuted werden. Den Blick wieder mehr zur Mitte richtend, finden wir vier Gummitaster mit der Beschriftung A,B,C und D, die mit verschiedensten Funktionen belegt werden können, wobei es sich hier am besten macht, vorher definierte Sets von Monitoren umzuschalten, sodass man sich einen Monitor-Controller sparen kann. Mit dem OUTPUT-Encoder wird dann selbstverständlich die Lautstärke der Monitore geregelt, wobei auch dieser über eine Mute-Funktion verfügt, wenn man den Push-Befehl des Encoders auslöst. Das rechte Display wiederum zeigt Ausgangspegel an und bietet im oberen Bereich Statusinformationen bezüglich Samplerate, aktueller Lautstärke, Clock-Source und ausgewählten Speaker-Set. Es lassen sich übrigens bis zu drei Paar Monitore verwalten, allerdings lassen sich zwei Paar Ausgänge gleichzeitig nur innerhalb der Maestro-Software aktivieren, so dass es unter Umständen kompliziert werden könnte, auch einen Subwoofer anzuschließen. 
Zwischen dem OUTPUT- und den ABCD-Tastern finden wir außerdem noch ein kleines Talkback-Mikro, welches man ebenfalls wunderbar mit einem dieser vier Taster aktivieren kann. Zu guter Letzt sei noch der ebenfalls gummierte und beleuchtet Hauptschalter ganz rechts außen genannt, der das Gerät ein- und ausschaltet. 

Kommentieren
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mono sagt:

#1 - 28.04.2015 um 09:55 Uhr

0

Ich sehe das genauso. Der größte Nachteil liegt in der einen Schnittstelle. Apple hat sich ja auch schon von dieser verabschiedet und wird in naher Zukunft nur USB3 Anschlüsse verwenden. Warum nicht noch zusätzlich USB3? So ist es eine teure Insellösung und so nicht wirklich studiotauglich. Da helfen auch keine guten Audiowerte und Testbewertungen weiter. Wer ein Studio betreibt, kann damit wenig anfangen. Adapter auf andere Schnittstellen sind leider sehr unzuverlässlich und so auch keine Lösung.

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splendi sagt:

#2 - 08.05.2015 um 14:29 Uhr

0

Verstehe ich auch nicht warum man dem Teil nicht USB3 spendiert hat. Ist so nicht wirklich langfristig gedacht.

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