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Apogee GIO Test

Praxis

Sofort nach Installieren der Treiber von der mitgelieferten CD auf meinem Laptop und nachdem ich GIO mit dem beigelegten USB-Kabel verbunden habe, ist es einsatzbereit. In Logic wird es als Audiogerät erkannt, man wählt es an, fertig. Bei auftretenden Fragen gibt das Handbuch auf CD gut verständlich und detailliert Auskunft.

Konzipiert wurde GIO für die Zusammenarbeit mit dem Logic-eigenen Amp-Designer. Wie nicht anders zu erwarten war, ist die Wandlerqualität hoch, das heißt, die Gitarre klingt sehr direkt und natürlich. Die Latenz hält sich mit sieben Millisekunden in Rahmen – weniger wäre natürlich wünschenswert – aber das ist halb so wild, denn das natürliche Spielgefühl ist vorhanden.

Das Interface bietet eine Wortbreite von 24 Bit und eine Wandlung von wahlweise 44,1 oder 48 kHz. Mit Previous und Next lassen sich Amps “durchsteppen“, was praktisch ist, da der Gitarrist naturgemäß meist beide Hände an der Gitarre hat und sie mit dieser Option auch getrost dort belassen kann, während er verschiedene Verstärker spielt.

Ich öffne als Nächstes das Logic Plugin “Pedalboard“ und siehe da, jetzt blinken die LEDs der unteren Reihe in verschiedenen Farben auf. Alle Effekte, die auf dem Bildschirm zu sehen sind, finden sich in der jeweiligen Farbe auf dem Floorboard wieder und lassen sich nun mit den verchromten, runden Schaltern aktivieren oder ausschalten. Jetzt werden mit den beiden Tastern Previous und Next verschiedene Pedal-Settings durchgesteppt. Das Ein- und Ausschalten geht ohne Knacksen oder einer Zeitverzögerung vonstatten.

GIO_Top_Panel_Off

Die am weitesten verbreiteten Expressionpedale werden von den Firmen Roland und Yamaha geliefert. Um die unterschiedlichen Bedürfnisse der Ansprachkurve zu befriedigen, hat Apogee ein kleines Hilfsprogramm mit dem Namen GIOconfig beigefügt, mit dem sich ein entsprechendes Setting auswählen lässt. Das Expressionpedal kann aber auch für andere Zwecke verwendet werden, wie zum Beispiel der Steuerung des Delay-Tempos, der Modulationsintensität bei Rotary oder Choruseffekten oder sonstigen Parametern.

Ein wirklich cooles Feature sind die frei konfigurierbaren Schalter der unteren Reihe. So ist es beispielsweise möglich, dem vierten Schalter eine “Create new track“-Funktion zuzuordnen, die dann der fünfte Schalter scharf schaltet. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, da sich in Logic sämtliche Aktionen frei zuweisen lassen.

Mit Mainstage hat Apple ein Programm herausgebracht, das, anders als Logic oder Garage Band, ein reiner Player ist. Es gibt für jede einzelne Instrumentengruppe eine eigene Oberfläche, was sich besonders für Live-Musiker anbietet. Und genau hier spielt GIO seine wahren Trümpfe aus. Insgesamt lassen sich neben dem Amp und der passenden Box vier Pedale auf das Board “schrauben“. Diese werden farblich auf dem GIO angezeigt und lassen sich dann wie bei einem echten Pedalboard an und ausschalten. Der fünfte Schalter kappt bei Bedarf das Audiosignal augenblicklich, was besonders live eine sinnvolle Einrichtung ist, da es ja im Gegensatz zum echten Amp keinen Volumenregler gibt.

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