Das Apogee HypeMic möchte mehr als “nur” ein weiteres USB-Mikrofon sein. Und so tritt das HypeMic nicht nur mit eingebautem Analog-Kompressor an, sondern wartet auch mit einer Ausstattung auf, die ebenso gut die Bezeichnung “Bundle” verdient hätte. Doch eins nach dem anderen…
Der im kalifornischen Santa Monica beheimatete amerikanische Hersteller Apogee ist den meisten Recording-Freunden wohl als Entwickler digitaler Audio-Interfaces ein Begriff. Seit 1985 steht der Name Apogee für digitale Recording-Lösungen von der Homestudio-Ausstattung bis zum Profi-Equipment. Und wie selbstverständlich zählen längst auch zahlreiche Mikrofone zum Portfolio, von denen das HypeMic die Speerspitze unter Apogees USB-Mikrofonen darstellt. Im Test wollen wir genauer hinschauen und herausfinden, ob das HypeMic diesem Anspruch gerecht wird.
Details
Liefersachen
So klein der Karton des Apogee HypeMic auch ist: Im Inneren wartet ein Lieferumfang, der sich sehen lassen kann. Sowohl ein Desktop-Tripod als auch ein Adapter für Mikrofonstative liegt bei, ein Popp-Filter soll für einwandfreie Recordings sorgen und eine Tragetasche unterstreicht den mobilen Anspruch dieses USB-Kondensator-Mikrofons. Damit das Gerät sofort einsatzbereit ist und nicht erst Kabel gekauft oder zusammengesucht werden müssen, liegen gleich drei Adapterkabel bei, die Micro-USB auf USB-C, Micro-USB auf USB-A sowie Micro-B auf Lightning verbinden. Zusammen mit dem Quick Start-Guide ist das eine umfangreiche und absolut praxisnahe Ausstattung.
Design und Material
Das USB-Mikrofon überrascht mich mit kaum mehr als 12 cm Länge und 3,8 cm Breite. Fertigungsqualität und Qualität des kleinen Kameraden können mich auf Anhieb überzeugen. Obwohl das Apogee HypeMic nur etwa 200 g wiegt, ist sein mit einer Metallic-Lackierung veredelter Body vollständig aus Metall. Seine Bedienelemente haben gummierte Oberflächen und der Mikrofonkopf wird von einem Drahtgeflechtkorb umgeben, den eine “Überrollbügel”-Strebe vor Verformung schützt. Die Vorderseite beherbergt drei Status-LEDs, die durch Leucht-Kombinationen Auskunft über gleich sieben verschiedene Statuszustände geben können. Außerdem finden sich hier ein Taster zur Regelung des Kopfhörer-Mixes sowie ein Multifunktions-Regler, der für das Regeln von Preamp und Kompressor zuständig ist und auch die Stummschalten-Funktion aktiviert. An der Unterseite des HypeMic finden sich seine Anschlüsse: Das ist zum einen ein Micro-USB-Eingang für die Verbindung des integrierten Audio-Interfaces mit einem PC, Mac oder iOS-Gerät. Zum anderen ist ein Miniklinkenanschluss für den Kopfhörerausgang verbaut.
Zusammen mit dem robusten Auftritt des metallenen Tripods und ebenfalls aus Metall gefertigten Stativ-Adapters ergibt sich ein stimmiges, qualitativ hochwertiges Bild des Apogee HypeMics. Denn auch vermeintliche Details wie die Griffstücke der Justier- und der Rändelschraube des Adapters sind aus Metall und damit auf Langlebigkeit ausgerichtet. Dieser Qualitätsanspruch setzt sich beim Popp-Filter fort, das statt billigem Stoff auf ein Drahtgitter setzt. Und auch die Ausstattung des Transport-Cases begeistert. Nicht nur, dass es ein separates durchsichtiges Kabelfach mit Reißverschluss bietet. Darüber hinaus ist die Schutzpolsterung für USB-Mikrofon, Tripod und Stativ-Adapter hochwertig ausgeführt und sein Äußeres überraschend fest. Hier kann sich der Nutzer absolut sicher sein, dass seine Recording-Hardware hervorragend geschützt ist.
Technik
Wie das HypeMic beweist, sind die Zeiten aufwändiger Treiberinstallationen für den Einsatz von USB-Mikrofonen lang vorbei. Hier heißt es “Plug & Play”, also Auspacken, Einstecken, Loslegen. Vorausgesetzt natürlich, dass die Systemanforderungen des Apogee-Mikrofons bereit stehen. Deshalb sollten Nutzer mindestens Windows 10 oder Mac OS 10.9 zur Verfügugn haben. Für Aufnahmen per iPad oder iPhone ist mindestens iOS 9 vonnöten.
Beim Mikrofon selbst setzen Apogee auf Kondensator-Technik, die einen detaillierten Aufnahmeklang bereiten soll. Das Mikrofon arbeitet mit der Charakteristik Niere und ist deshalb recht universell einsetzbar. Der Hersteller gibt einen maximalen Schalldruckpegel von 130 dBSPL an, der ebenfalls für eine breite Verwendung spricht. Sein AD-Wandler arbeitet mit einer maximalen Bit-Tiefe von 24-bit und einer maximalen Samplingrate von 96 kHz. Somit lassen sich mit dem HypeMic Aufnahmen in Studioqualität machen. Sofern das Signal nicht verstärkt wird, liegt das Eigenrauschen des digitalen Wandlers bei -108 dBFS und ist daher so gering das es zu vernachlässigen ist. Angaben zur Kapselgröße oder zum verarbeiteten Frequenzbereich gibt der Hersteller leider nicht preis.
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Durch das Ausgeben des Recording-Playbacks und das direkte Mithören des Eingangssignals am Mikrofonausgang ermöglicht das HypeMic Zero-Latency-Monitoring. Kernstück des “Hypes” ist beim HypeMic aber der integrierte analoge Kompressor. Doch leider geizen Apogee auch in der Dokumentation des Geräts wie auch auf ihren Onlineseiten mit Informationen über die konkrete Ausführung. Das wirft Fragen auf: Handelt es sich tatsächlich um eine intern verbaute analoge Kompressorschaltung? Oder kommt im HypeMic nicht vielmehr ein digitaler Kompressor mit “analog style” zum Einsatz?