Praxis
Apogee Mic Plus Test: Erfahrungen in der Praxis
Die Bedienung ist einfach und gut durchdacht. Durch das Drehrad hat man den Aufnahmepegel jederzeit im direkten Zugriff. Mit einem Druck auf das Drehrad wird das Mikrofon stummgeschaltet. Der Taster über dem Rad verstellt das Verhältnis von Mikrofon-Direktsignal und Playback im Kopfhörer. Dies funktioniert in der Praxis sehr gut. Man sollte allerdings beachten, das softwareseitige Monitoring der Aufnahme-App auszuschalten. Die 3 LEDs über dem Taster signalisieren die verschiedenen Zustände des Mikrofons im Betrieb mit verschiedenen Farben.
In manchen Situationen sind mir die mitgelieferten Kabel etwas zu kurz. Gerade, wenn ich als Tontechniker einen Musiker aufnehme, möchte ich diesem vielleicht nicht so auf die Pelle rücken. Mit nur einem Meter Länge ist die Bewegungsfreiheit hier allerdings eingeschränkt.
Rund um das Stativgewinde hat Apogee eine gummierte Fläche platziert, welche den sicheren Sitz des Mic Plus gewährleisten soll. Leider hat sich während des Tests gezeigt, dass genau diese Gummierung relativ schnell zerbröselt. Das Mikrofon sitzt immer noch absolut sicher auf der Stativschraube, aber das sieht halt nicht gut aus.
Klang des Apogee Mic Plus
Während des Apogee Mic Plus Tests zeigt sich: Der Klang ist detailreich und klar. Stimmen und Instrumente werden präzise aufgezeichnet und im Vergleich zu anderen USB-Mikrofonen feiner aufgelöst. Die Richtcharakteristik des Mic Plus entspricht einer Niere, wobei ich den Eindruck habe, dass diese etwas breiter ausgefallen ist. Dies hat den Vorteil, dass man sich vor dem Mic Plus auch etwas bewegen kann, ohne dass dies sofort akustisch auffällt. Insbesondere die Testaufnahme der Akustikgitarre hat mich überzeugt. Der Klang ist ausgewogen und natürlich. Die Transienten werden sauber eingefangen, sodass man das Anschlagen der Saiten wahrnimmt und diese Aufnahme eine gewisse Tiefe bekommt und sehr plastisch klingt.
Für sehr nahe Sprachaufnahmen oder Gesangsrecordings sollte man sich, wie bei jedem Kondensatormikrofon, einen Poppschutz zulegen. Denn auf Plosivlaute reagiert das Mic Plus so, wie es Kondensatormikrofone eben tun: Es kommt zu unschönen Pop- und Plopgeräuschen, die man nur sehr schwer nachträglich entfernen kann.
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Im Einsatz sollte man alle Parameter vor der eigentlichen Aufnahme sorgfältig einstellen, da die Geräusche bei der Betätigung der Bedienelemente am Mic Plus relativ laut auf die Kapsel übertragen werden und so jede Aufnahme stören würden.
Apogee bewirbt das Mic Plus mit einem PureDIGITAL genannten Verfahren, in dem alle Bauteile besonders sorgfältig ausgewählt werden, um so die bestmögliche Signalqualität mit dem geringsten Rauschen zu erreichen. Das Thema Eigenrauschen spielt beim Mic Plus tatsächlich keine große Rolle. Auch bei Vollaussteuerung fällt das vorhandene Eigenrauschen, vor allem durch sein Frequenzspektrum, nicht negativ auf.