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Apple Logic Pro X Test Preview

Apple Logic X war auf einmal da – aus dem Nichts und ohne weitere Vorwarnung (also fast wie Chuck Norris). Nachdem beim Vorgänger Logic Pro 9 seit längerer Zeit keine Produktpflege stattfand, rankten sich allerlei Gerüchte und Verschwörungstheorien darum, ob Apple weiterhin ein Auge auf die professionell-musikschaffende Zunft wirft – nun haben wir hier die Antwort und zugleich eine deutliche Kampfansage an die etablierten DAW- Konkurrenten wie Cubase, Pro Tools und Live.

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Auch wenn der ein oder andere Logic Pro 9 User etwas “verschnupft” reagieren könnte, weil er keinen privilegierten Update-Rabatt bekommt, ist der Preis von 179,99 € im Mac App Store ein Angebot, das man im Vergleich zur Konkurrenz quasi nicht ablehnen kann – vorausgesetzt man besitzt einen Mac Rechner. Nach mehrtägiger Beschäftigung mit Logic Pro X gibt es hier nun vorab ein kleines Preview!

Details

Soll ich oder soll ich nicht? Für die Arbeit mit Logic Pro X müssen unter anderem folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Auf dem Mac muss OS X 10.8.4 oder neuer installiert sein, zudem läuft Logic nun ausschließlich mit 64 Bit PlugIns. Ich hatte schon etwas Sorge, dass ich durch ein Update auf meine bestehenden Projekte  nicht mehr unter Pro 9 öffnen kann. Ich kann aber vollkommen stressfrei mit beiden Programmversionen arbeiten, wobei Pro X praktischerweise Zugriff auf  den bereits vorhandenen Content wie Apple Loops, EXS-Dateien und Channel Strip Settings hat. Ebenso verhält es sich mit den Voreinstellungen (darunter Tastaturkurzbefehle, Controller-Zuweisungen), wodurch der Umstieg enorm erleichtert wird. Das alles ist schon mal sehr elegant gelöst!

Bevor ich mich den augenscheinlich großen Feature-Neuheiten zuwende, möchte ich zunächst noch ein paar Anmerkungen zu den den kleinen, unscheinbaren Detailverbesserungen loswerden:Unzählige, kleine Verbesserungen finden wir an allen Ecken und Enden, von der Anzeige der Gain Reduction im Kanalzug, über mehr Übersicht und Anzeigeoptionen innerhalb der Editoren bis hin zur möglichen Lautstärkeregelung in der jeweiligen Spur im Arrangement, ohne diese vorher anwählen zu müssen. Allesamt Workflow-Beschleuniger. Zudem „flutscht“ es insgesamt besser: Elementare Funktionen wie Fade-Editierungen in der Fade-Zone einer Region sind längst nicht mehr so hakelig wie noch unter dem Vorgänger. Nebenbei bemerkt, die Workflow-Tipps meines Logic Workshops, den Ihr hier findet, funktionieren in Logic Pro X noch genauso …

Track Stacks:

Endlich lassen sich zusammengehörende Spuren sinnvoll, übersichtlich und ergonomisch in Track Stacks gruppieren, welche man ganz unkompliziert auf- und zuklappen kann. Außerdem kann man einzelne Spuren auch wieder problemlos aus den Stack Tracks herausziehen, ohne dass man irgendwelchen Dialogfenstern Rede und Antwort stehen muss. Die gruppierten Tracks erhalten zunächst ein gemeinsames Routing, welches sich aber nach Belieben ändern lässt. Vorab-Fazit: Sehr nützlich!

Drummer/Drum Kit Designer:

Der Studio Drummer – oder besser 15 davon! – werden samt Drum Kit gleich mitgeliefert. Eine meines Erachtens sehr attraktive Alternative zu etablierten Drum Emulationen wie Addictive Drums, Superior Drummer und BFD. Bei meinen ersten Experimenten bin ich recht intuitiv zu guten, inspirierenden Ergebnissen gelangt.

Bass Amp Designer & neue Pedalboard Stompboxen:

Diesen Emulationen werde ich im Rahmen des ausführlichen Testberichts mit meinem Haus- und Hofgitarristen /-Bassisten mal auf den Zahn fühlen. Nach einem kurzen Check auf Vocals versprechen die neuen Stompboxen nicht nur Spaß für Gitarristen!

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Retro Synth:

Dieses neue und parameterseitig recht übersichtlich gehaltene Synthesizer-PlugIn emuliert in den vier Modi „Analog“, „Sync“, „Table“ und „FM“ verschiedene Synthesizer-Klassiker der 70er – und 80er-Jahre. Vorab-Fazit nach einem ersten Anspielen verschiedener Sounds: druckvoll und authentisch. Einige der Presets haben mich direkt in meine Clerasil-Zeit zurück gebeamt. Klanglich eine echte Alternative zu etablierten Emulationen, Sound-Frickler werden wahrscheinlich einige Soundparameter vermissen. Manche Musiker werden hingegen die Beschränkung auf das Notwendige zu schätzen wissen.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Analog Synth mit Moog-Optik

Flex Pitch:

Zur Flex Time Funktion gesellt sich nun Flex Pitch als mitgelieferte Alternative zu Tonhöhen-Werkzeugen wie simple Versionen von Celemony Melodyne. Die Tonhöhenbearbeitung erfolgt quasi wie in einem Pianoroll-Editor. Wie sich Flex Pitch klanglich schlägt, werde ich euch im  ausführlichen Testbericht kundtun.

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Smart Controls:

Eine recht nichtssagende Bezeichnung, weil heutzutage ja alles smart ist. Deshalb möchte ich es anders formulieren. Im Smart Controls Fenster werden pro Track diverse Parameter von Instrumenten, Plug-Ins und Sends quasi zu einem neuen Channel Strip zusammengesetzt, von dem aus zentral die wichtigsten Parameter gesteuert werden können. Daraus ergeben sich unter anderem sehr praktische Konfigurationen in den mitgelieferten Channel Strip Settings. Wie Abbildung 13 zeigt, beschränken sich die Smart Controls nicht nur auf Logic-eigene Plug-Ins, außerdem hat man diverse Konfigurationsmöglichkeiten bezüglich der zu steuernden Parameter. Ich bin schon sehr gespannt, inwieweit diese Funktion meinen Workflow beeinflussen wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Smart Controls

Sound-Bibliothek/Apple Loops:

Logic Pro X beinhaltet eine umfangreiche Sammlung neuer Loops der Stilrichtungen Hip-Hop, Electro House, Dubstep, Modern R&B, Deep House und Chillwave. Nach einem stichprobenartigen Check bin ich der Meinung, dass der zeitgenössische Dance-Producer hiermit gut und stilsicher versorgt ist. Vor einigen Wochen habe ich fast den gleichen Betrag, den Apple für Logic Pro X verlangt, in eine Library investiert, die definitiv nicht besser und lange nicht so umfangreich ist.

Logic Remote:

Wie es der Zufall will, habe ich mir wenige Tage vor dem Erscheinen von Logic Pro X mein erstes iPad gekauft und ziemlich zeitgleich mit diversen DAW-Control-Apps herumexperimentiert, die mir allesamt schon recht gut gefallen haben. Derart angespitzt, habe ich mir natürlich direkt nach der Installation von Logic die kostenlose App auf mein iPad 4 installiert und in groben Zügen ausprobiert. 

Die Logic Remote funktioniert tadellos über WiFi und geht vor allen im Bezug auf Funktionsvielfalt weit über das hinaus, was mich bei anderen DAW Controllern schon glücklich gemacht hätte. Anstatt lediglich den Mixer und Transport-Funktionen zu steuern, bietet die Logic Remote beispielsweise auch passende Einspiel-Controller und Smart Controlls je nach angewählter Spur. So kann man mit dem vor einer guten Woche noch vollkommen uninteressanten, weil alten und funktional-angestaubten, EXS Gitarren-Samples auch Glissando-Akkorde oder Slides spielen. Die folgenden Abbildungen sprechen im Grunde für sich.
Fotostrecke: 6 Bilder Logic auf dem iPad: Der Mixer.

Auf den ersten Blick besticht das neue Apple Logic Pro X also mit neuer Optik, vielen Detailverbesserungen und natürlich einigen hochinteressanten neuen Features sowie einem umfangreichen Update der Klang-Bibliothek. Das alles erhält man zum Preis eines soliden Durchschnitts-PlugIns. Ich bin neugierig, wie sich das neue Logic im Produktionsalltag unter „Volllast“ schlägt und was es sonst noch zu entdecken gibt. Bleibt also gespannt auf den demnächst hier erscheinenden vollständigen Testbericht!

Features:
  • DAW-Software
  • Unterstützt 64-Bit Audio Unit Plug-Ins
  • Ab OS X 10.8.4
  • 35 GB an optionalen Inhalten per In-App Download
  • Audiodateien bis zu 24 Bit/192 kHz
  • Editoren: Notation, diverse MIDI Editoren, Sample Editor
  • 67 Effekt Plug-Ins
  • 18 Instrumenten Plug-Ins
  • Apple Logic Remote für iPad
Preis: 179,99 €
    Unser Fazit:
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    Alexo sagt:

    #1 - 22.07.2013 um 16:59 Uhr

    0

    Kleiner Tipp für alle Interessenten. Bei REWE in ganz Deutschland gibt es gerade iTunes Rabattkarten für 20% Rabatt. Wer also bei dem ohnehin schon "studentenfreundlichen" Preis noch mehr sparen will, kann das so tun. Laut Internet geht die Aktion noch bis diesen Freitag. Ich glaube auch nicht, dass es Mengenmäßig begrenzt ist - hab mir jedenfalls gerade 4 x 50 Euro (bzw. 40 Euro nach Rabatt) gegönnt.

    Profilbild von Johannes

    Johannes sagt:

    #2 - 23.07.2013 um 15:52 Uhr

    0

    Endlich, endlich. Ich bin gespannt ob sich der Umstieg lohnt, der Preis ist auf jeden Fall äußerst verlockend.

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