Praxis
Bedienoberfläche
Der neue Look der Bedienoberfläche gehört zu den wesentlichen Änderungen der neuen Logic-Version. Neben dem vielleicht etwas zeitgemäßeren Erscheinungsbild, das ich als gelungen erachte, verbergen sich hinter dieser Fassade unzählige kleine und große Verbesserungen. Man kann fast sagen, dass es jeden Tag neue Entdeckungen gibt, die inspirieren oder den Workflow beschleunigen. Obwohl in der neuen Version einige Funktionen, wie z.B. der Browser für die Channel-Strips einen neuen Platz bezogen hat, findet man sich trotz des neuen Designs spontan ganz gut zurecht. Da eine Aufzählung und Erläuterung aller Neuerungen und Verbesserungen definitiv den Rahmen eines Testberichts sprengen würde, möchte ich mich im Folgenden auf Funktionen und Bedienhilfen beziehen, die mir besonders interessant erscheinen.
Track Stacks
Da ich lange Zeit mit Cubase gearbeitet habe, wusste ich bereits, wie unkompliziert man mit auf- und zuklappbaren Ordnern die lebensnotwendige Übersicht in einem komplexen Arrangement gestalten kann. Endlich lassen sich auch bei Logic zusammengehörende Spuren sinnvoll, übersichtlich und ERGONOMISCH (!) in den sogenannten „Track Stacks“ gruppieren, welche man ganz unkompliziert auf- und zuklappen kann. Außerdem kann man einzelne Spuren auch wieder problemlos aus den Track Stacks herausziehen, ohne dass man irgendwelchen Dialogfenstern Rede und Antwort stehen muss. Es gibt zwei Arten von Track Stacks, den Ordnerstapel und den Summenstapel. Letzterer beinhaltet ein gemeinsames Audio-Routing – dies alles mit ein/zwei „Klicks“ zu erledigen ist schon äußerst praktisch und zeitsparend! Wie simpel der Umgang mit Track Stacks ist, und dass deren Verwendung auch vor MIDI-Einspielungen nicht halt macht, seht ihr in dem folgenden Video.
Audiospur-Editor
Wer bei den Vorgängerversionen auf einer Audio-Region doppelklickt, macht Bekanntschaft mit Logics Sample-Editor. Bei Logic Pro X nennt dieser sich auf einmal Audiodatei-Editor, was zunächst nicht weiter wild ist. Wenn man allerdings den Button „Spur“ anklickt, öffnet sich der Audiospur-Editor, dessen Nutzwert phänomenal ist, weil man hier sämtliche Region-bezogene Arbeitsschritte (Schnitte, Fades, Flex, Kopieren, Bewegen,…) durchführen kann, ohne im Arrangementfenster herumzuscrollen oder herumzuzoomen. Eine Super-Funktion, und um noch einen draufzusetzen hat Emagic … äh, sorry Apple jeder Region einen kleinen Play-Button spendiert, um diese unabhängig von Songposition und Cycle vorhören zu können. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber meiner Meinung nach ein großer Schritt für Logic-User.
Im Folgenden findet ihr eine kleine Auswahl weiterer Detailverbesserungen. Falls es darunter Funktionen geben sollte, die schon in Vorgängerversionen existierten, ist es in jedem Fall eine Verbesserung von Logic Pro X, dass ich diese jetzt endlich entdeckt habe…
Die erste Abbildung zeigt das praktische, vermutlich Pro Tools-inspirierte Marquee-Lineal zum Spur- und Region-übergreifenden Selektieren und Schneiden. Des Weiteren finden sich neue Startpunkt-Alternativen bei „Play“, „Cycle folgt Region“, usw. , also erweiterte Transportfunktionen, die sich ebenfalls in DAWs wie Pro Tools bewährt haben.
In den Abbildungen 2 und 3 sehen wir den nun noch übersichtlicher wirkenden Pianoroll-Editor. Man beachte die Schieberegler am linken Rand, die eine stufenlose Quantisierung des Timings sowie praktische Bearbeitungen bezüglich der Tonskala ermöglichen. Im Mixer lassen sich nun auch – zwecks mehr Übersicht – Symbole verwenden. Die winzige Gain Reduction Anzeige im Channelstrip ist ein vielleicht nicht lebensnotwendiges, aber nettes kleines Feature, zu sehen in folgender Abbildung:
Channelstrip
Apropos, dieser ist quasi neu, und die Elemente sind dem Signalfluss entsprechend angeordnet worden. Weiterhin können verwendete Plug-Ins jetzt aufgrund einer dreiteiligen Bedienfläche im Plug-In-Slot – ohne zusätzlich modifizierende Taste der Computer-Tastatur bzw. ohne Doppelklick – geöffnet, auf Bypass geschaltet oder neu angewählt werden. Insgesamt spürt man, dass die Programmierer mit viel Liebe zum Detail vorgegangen sind. Nun ja, die meines Erachtens elementare grafische Umsetzung vom „Region Gain“ hat man sich anscheinend für ein kommendes Update aufgespart, oder?
Die Liste der bedientechnischen Neuerungen und Verbesserungen von Logic ist wahrhaft lang. Um ein letztes Beispiel zu nennen, ist es nun möglich, einzelne Spuren mit der Maus vertikal zu vergrößern und zu verkleinern anstatt mit irgendwelchen Track-Zoom-Funktionen zu hantieren. Eine vollkommen natürliche Vorgehensweise (auch bei anderen DAWs), die man schnell verinnerlicht und die ich aus diesem Grund beinahe vergessen hätte, hier zu erwähnen. Zusammenfassend kann man sagen, dass das neue Logic in Bezug auf Bedienfreundlichkeit und Ergonomie einen Riesenschritt nach vorne gemacht hat.
Instrumente
Auch seitens der Klangerzeugung gibt es Neues zu vermelden. Mit Retro Synth und Drum Kit Designer liefert uns Apple zwei komplett neue Instrumente. Vintage B3, Vintage Clav und Vintage Electric Piano sind Überarbeitungen bereits bestehender Logic-Instrumente. Doch der Reihe nach…
Retro Synth
Dieses neue und parameterseitig recht übersichtlich gehaltene Synthesizer Plug-In emuliert in den vier Modi „Analog“, „Sync“, „Table“ und „FM“ den Sound verschiedener Synthesizer-Klassiker der 70er und 80er Jahre. Für mein Empfinden sind die Sounds durchweg druckvoll und authentisch, sodass mich einige der Presets direkt in meine Clerasil-Zeit zurückgebeamt haben. Sound-Frickler werden ggf. den ein oder anderen Soundparameter vermissen, doch so manch ein Musiker – wie meine Wenigkeit – wird die Beschränkung auf das Wesentliche zu schätzen wissen.
Vintage Instrumente
Die auf Physical-Modelling basierenden Instrumente Vintage B3, Vintage Clav und Vintage Electric Piano sind überarbeitete Versionen der Logic-Veteranen EVB3, EVD6 und EVP88, die nun im zeitgemäßen Gewand mit mehr Klangoptionen daherkommen. Ich denke, dass die folgenden Abbildungen und Audiobeispiele für sich sprechen. Wir haben es hier mit absolut konkurrenzfähigen Nachbildungen zu tun, die sich vor keinem Anbieter von Software-Instrumenten zu verstecken brauchen. Überraschenderweise birgt das Instrument Vintage Clav ein gewisses experimentelles Potential, wie man in der zweiten Hälfte von Audiobeispiel 8 hören kann.
Drummer/Drum Kit Designer
Hierbei handelt es sich um ein Instrument, das seinen Musiker gleich mitbringt – oder umgekehrt. Der Studio Drummer, oder besser 15 davon stehen samt eigenem Drum-Kit zur Verfügung. Frei nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“ kann man selber entscheiden, wie tief man in das klangliche und musikalische Geschehen eintaucht, und häufig gelangt man schon spontan und intuitiv zu guten Ergebnissen.
Die Arbeit mit dem Drummer erfolgt in der Regel nach folgendem Schema:
- Drummer-Spur erzeugen
- Stil aus Rock, Alternative, Songwriter und R&B auswählen
- Einen von – je nach Stil – zwei bis fünf zur Verfügung stehenden Drummern auswählen
- Eines der acht Pattern auswählen
- Das Pattern mit den „musikalischen“ Drummer-Parametern anpassen
- Falls ein gezieltes Programming erforderlich ist, die Drummer-Region in eine MIDI-Region umwandeln
Maßnahmenkatalog zu Anpassung des Drum Kits:
- Anpassung des Drum Kits mit tendenziell puristischen Eingriffsmöglichkeiten
- Ggf. Auswahl eines anderen Drum-Kits
- Umwandeln des favorisierten Drum-Kits in das entsprechende Producer-Kit
Der Vollzug von Punkt 3 hat weitreichende Folgen. Zum einen stehen im Drum Kit Designer selbst viel mehr Optionen bezüglich alternativer Instrumente (Kickdrums, Snaredrums, Toms,..) und Soundparameter (Anteile in Raummikrofonen, Übersprechungen, usw.) zur Auswahl. Des Weiteren finden wir nun den kompletten Drum-Mix inklusive sämtlicher Mikrofone und eingesetzter Plug-Ins im Mixer. Genauso wie man es von einer echten Session oder auch den etablierten Emulationen, wie z.B. Addictive Drums, Superior Drummer und BFD kennt. Dementsprechend ist Logics Drummer/Drum Kit Designer eine in meinen Augen (und Ohren) höchst interessante Alternative zu den erwähnten spezialisierten Programmen und übertrifft meine Erwartungen bei Weitem!
In den oberen Abbildungen sehen wir anhand der Snare die erweiterten Bearbeitungsmöglichkeiten des Producer-Kits (Abb.24) gegenüber dem „normalen“ Drum-Kit (Abb.23). Die folgenden Abbildungen hingegen zeigen die Spuren und Kanäle eines Producer-Kits im Arrangement- und Mix-Fenster.
Abschließen möchte ich diesen Punkt mit einem Audiobeispiel. Zu hören ist ein und dieselbe Drum-Region, die auf allen 15 Standard Drum-Kits, d.h. ohne weitere Bearbeitung und ohne Aufteilung in die einzelnen Kanäle „gespielt“ wird.
Sound-Bibliothek/Apple-Loops
Logic Pro X beinhaltet eine umfangreiche Sammlung neuer Apple-Loops der Stilrichtungen Hip-Hop, Electro House, Tech House, Dubstep, Modern R&B, Deep House und Chillwave. Ich bin der Meinung, dass der zeitgenössische Beat-orientierte Producer hiermit gut und stilsicher versorgt ist. Vor einigen Wochen habe ich fast den gleichen Betrag, den Apple für Logic Pro X verlangt, in eine Library investiert, die definitiv nicht besser und lange nicht so umfangreich ist. Im Folgenden habe ich je Library ein kleines Pattern aus jeweils drei bis sechs Apple-Loops „konstruiert“. An keinem davon habe ich länger als 10 Minuten gearbeitet, inklusive Aussuchen, Arrangieren und kleineren Schnitten. Bis auf einen sehr dezenten Limiter auf der Summe befinden sich keine weiteren Plug-Ins im Einsatz, dafür klingt es schon sehr ordentlich, aber hört selbst…
Flex Pitch
In diesem Punkt hat mein Kollege Lasse Eilers vor drei Jahren in seinem Logic 9 Testbericht prophetisches Talent bewiesen. Ich zitiere: „Ich wünsche mir also für die nächste Logic-Ausgabe zusätzlich eine Art „Flex Pitch… Ich habe das Gefühl, dass die Entwickler in Cupertino gerade genau daran sitzen. Logic 10 wird Klarheit bringen.“ Diese Worte sind von 2010, worauf ich beim Verband Norddeutscher Hellseher (VNH) angeregt habe, Lasse den Nostradamus-Orden in Gold zu verleihen – okay Leute, zurück zur Materie!
Inzwischen gehören derartige Melodyne-Klone zum guten Ton zeitgenössischer DAWs. Doch was ist davon zu halten, kann Flex Pitch einem Programm wie Celemony Melodyne die Stirn bieten? Der Funktionsumfang von FlexPitch ist in etwa vergleichbar mit Melodyne Assistant, einem Tonhöhenbearbeitungs-Programm, das wohlgemerkt ca. 20 Euro teurer ist, als das komplette Logic Pro X! Aber schauen wir uns doch zunächst in einem Video an, wie kinderleicht die Arbeit mit Flex Pitch vonstatten geht.
Zum direkten David-Goliath-Vergleich habe ich einige Audiobeispiele vorbereitet, in denen ein kurzer Gesangs-Take abwechselnd von Flex Pitch und dem Melodyne Editor 2 bearbeitet wird. Zunächst hören wir das unbearbeitete File, danach dessen simple Transponierung von +/- 1 und 2 Halbtonschritten, ich denke dies sind großzügig praxisgerechte und aufschlussreiche Werte.
Smart Controls
Welch eine nichtssagende Bezeichnung, weil heutzutage bekanntlich alles smart ist. Deshalb möchte ich es anders formulieren. Im Smart Controls Fenster werden pro Track (Audio, Instrument, …) diverse Parameter von Instrumenten, Plug-Ins und Sends quasi zu einem neuen Channel-Strip zusammengesetzt, von dem aus zentral die wichtigsten Parameter gesteuert werden können. Daraus ergeben sich unter anderem sehr praktische Konfigurationen in den mitgelieferten Channel-Strip-Settings. Wie Abbildung 30 zeigt, beschränken sich die Smart Controls nicht nur auf Logic-eigene Plug-Ins, außerdem hat man diverse Konfigurationsmöglichkeiten bezüglich der zu steuernden Parameter.
Logic Remote
Wie es der Zufall will, habe ich mir wenige Tage vor dem Erscheinen von Logic Pro X mein erstes iPad gekauft und ziemlich zeitgleich mit diversen DAW-Control-Apps herumexperimentiert, die mir allesamt schon recht gut gefallen haben. Derart angespitzt habe ich mir natürlich direkt nach der Installation von Logic in Lichtgeschwindigkeit die kostenlose App auf mein iPad 4 installiert!
Die Logic Remote funktioniert tadellos über WiFi und geht vor allen im Bezug auf Funktionsvielfalt weit über das hinaus, was mich bei anderen DAW-Controllern schon glücklich machen würde. Anstatt lediglich den Mixer und die Transport-Funktionen zu steuern bietet die Logic Remote beispielsweise auch passende Einspiel-Controller und Smart Controls je nach angewählter Spur. So kann man, um ein Beispiel zu nennen, mit den, vor einigen Woche noch funktional-angestaubten, EXS Gitarren-Samples auch Glissando-Akkorde oder Slides spielen. Eine tolle Funktion, die in ähnlicher Form auch in der iPad-Version von Garageband vorhanden ist. Ich denke die folgenden Abbildungen sprechen für sich.
MIDI Plug-Ins
„Give life back to MIDI!“ – Dieses leicht abgewandelte Daft Punk-Zitat trifft voll und ganz auf Logics neue MIDI Plug-Ins zu. Diese lassen sich in Instrumenten-Spuren, allerdings nicht in externen MIDI-Spuren öffnen, worin ich aber keinen Beinbruch sehe. Es ist bemerkenswert, welch kreatives Potential auch nach über 30 (!) Jahren noch im MIDI-Standard steckt, und finde es fabelhaft, wie inspirierend und praxisfreundlich Logic Pro X dieses in den neun ansprechenden Plug-Ins umgesetzt hat. Lediglich beim Scripter besteht „Nerd-Alarm“, hier kann sich qualifiziertes Personal mit JavaScript etwas Eigenes zusammenbasteln. Die folgenden Abbildungen der MIDI Plug-Ins sollten bei genauer Betrachtung überwiegend selbsterklärend sein.
Bass Amp Designer & neue Pedalboard Stompboxen
Diesen Emulationen werde ich lieber mal von meinem Haus- und Hofgitarristen/-Bassisten auf den Zahn fühlen lassen. Nach einem kurzen, undokumentierten Check auf Vocals versprechen die neuen Stompboxen aber auch nicht nur Spaß für Gitarristen! Das Wort hat jetzt jedenfalls Bassel el Hallak:
Bass Amp Designer
Endlich gibt es in Logic auch Bass-Amps. Es stehen drei Topteile nebst Boxen zur Verfügung, die sich allesamt miteinander kombinieren lassen.
Zur Auswahl stehen Amp-seitig ein Modern Amp, optisch sehr stark an ein Mesa Boogie 400+ erinnernd, einen Classic Amp, welcher klar an Ampeg angelehnt ist und ein Flip Top, welches sicherlich auch vom Hause Ampeg inspiriert wurde. Selbstverständlich ist auch eine DI-Box an Bord, und auch hier reden wir wieder über einen echten Klassiker auf seinem Gebiet: die Avalon U5 DI-Box.
Die Bedienung ist recht nah an das jeweilige Original angelehnt, wie man auf den Bildern sehen kann. Boxenseitig steht auch einiges im Rollbalken zum Anklicken bereit.
- Modern Cabinet 15“
- Modern Cabinet 10“
- Modern Cabinet 6“
- Modern Cabinet Distant
- Classic Cabinet 8×10“
- Flip Top 1×15“
- Direct Power Amp Out
- Direct Pre Amp Out
Zur Abnahme der Boxen kann man zwischen drei Mikrofonen wählen. Die Benennung eben dieser ist auch recht eindeutig ausgefallen und lassen keinen Zweifel über ihre Herkunft.
Bei dem Condenser 87 handelt es sich natürlich um ein Neumann U87,
Dynamic 20 sieht dem Electro Voice RE20 wirklich sehr ähnlich und das Dynamic 421 kennt wohl auch jeder, der einen groben Überblick von Mikrofonen hat – klar, es handelt sich hierbei um das Sennheiser MD421.
Die Mikrofone lassen sich auch vor dem Speaker verschieben, je nachdem, ob es in die Speakermitte (Kalotte) hineinzeigen oder mehr den Rand abnehmen soll.
Das Mischungsverhältnis zwischen Originalsignal und Amp-Sound lässt sich mit einem Schieberegler in der unteren Bildmitte feinfühlig regulieren. Natürlich lässt sich die eigene Kreation abspeichern sowie Werkspresets aufrufen.
So weit, so gut. Für die Aufnahmen habe ich einen Music Man 5-Saiter direkt in eine echte Avalon U5 gespielt, alles weitere geschah in Logic ohne Zusatz irgendwelcher Hilfsmittel.
Für die folgenden Beispiele habe ich ein recht hartes Plektrum verwendet.
Als Verstärker kommt der Classic Amp mit passender 8×10“ Box zum Einsatz, den ich mit verschiedenen Mikrofonen abnehme.
Hier kann man die unterschiedlichen Klangcharakteristika der Mikrofone heraushören. Ehrlich gesagt bin ich von der Klangqualität, die man hier geboten bekommt, ziemlich begeistert. Alle Einstellungen lassen sich gut bis sehr gut verwenden und transportieren den gewählten Amp-Sound, Box und Mikrofon wirklich erstaunlich gut.
Ich lege das Plektrum zur Seite und spiele jetzt ganz pur mit Fingern. Diesmal verwende ich den Modern Amp, allerdings mit verschiedenen Boxen und Mikrofonen. Ich kann natürlich nicht alle Kombinationen aufzeigen, aber hier sollte man einen guten Überblick bekommen.
Ich kann nur das im vorherigen Beispiel Genannte wiederholen. Alles fühlt sich ziemlich echt an, und die verschiedenen Kombinationen machen zu jedem Zeitpunkt wirklich Sinn.
Abschließend noch das Flip Top mit 1×15“ Box und dem Dynamik 20 Mikro.
Pedalboard
Für Gitarristen hat Logic X auch einiges Neues zu bieten. Insgesamt stehen sieben neue Pedale auf dem Stressbrett. Ich gehe im Folgenden auf alle Teile einzeln ein. Als Gitarre kam eine Music Man Luke zum Einsatz, die Pedale habe ich alle vor einen virtuellen Plexi Marshall (auch von Logic, gibt es aber schon länger) vorgeschaltet – wie im wirklichen Leben also.
Das Anwählen ist denkbar einfach gelöst, einfach aus dem Effektpool auf der rechten Seite das gewünschte Pedal auf das Board ziehen, fertig. Alle Effekte lassen sich parallel oder seriell in den Signalweg insertieren und anschließend mit einem Mixer miteinander vermischen. Los geht es mit dem Tube Burner!
Tube Burner
Hierbei handelt es sich um einen Röhrenzerrer, der mit einigen Regelmöglichkeiten ausgestattet wurde. Vor allem besitzt er eine Mittenparametrik, was man auf Pedalen eher selten zu sehen bekommt. Ein FAT-Schalter ändert die Klangcharakteristik zusätzlich.
Zuerst hören wir den Amp pur, dann wird der Tube Burner aktiviert, wobei der Gain-Regler auf 13 Uhr steht, ansonsten aber alles mittig eingestellt wurde. Abschließend behalte ich alle Einstellungen bei, aktiviere aber dann den FAT-Schalter.
Also so richtig überzeugt mich das gute Teil nicht. Ok, er zerrt. Aber die ganzen Regelmöglichkeiten sind zwar nett zu haben, aber der Grundsound als solcher ist für meinen Geschmack eher flach und langweilig. Da helfen dann auch keine zusätzlichen Regler und Schalter, aber wie gesagt, das ist nur meine bescheidene Meinung. Beim betätigen des FAT-Schalters bekommt der Sound hingegen einen gehörigen Bassschub, was ihn somit natürlich ziemlich aufpumpt.
Weiter geht es mit einem Octaver mit dem Klangvollen Namen Dr. Octave (inklusive rotem Kreuz). Auch hier wieder zuerst das Grundsignal, dann mit der Frau Doktor.
Das Pedal macht seinen Job gut. Es tut, was es soll, hat allerdings zu wenig Pegel. Ein Volumen-Poti wäre hier von Vorteil gewesen. Der generierte Sound steht recht stabil da und wackelt nicht, wie man das von günstigen Herstellern kennt.
Weiter geht es mit einem Fuzz-Pedal. Im ersten Beispiel sind alle Regler in der Mitte, im zweiten habe ich Distortion in Maximalstellung gebracht und das Filter-Poti auf zehn Uhr gedreht.
Das Pedal macht auch Spaß und arbeitet wirklich effektiv. Der Filter-Regler gibt viel Spielraum für Klangverbiegungen, die Verzerrung ist dicht und klingt modern. Gutes Pedal!
Nanu, ob da wohl jemand die Erstausgaben von Miami Vice geschaut hat? Den Zusammenhang zwischen Flamingo, Palmen und einem Flanger sehe ich zwar (noch?) nicht, es sieht aber witzig aus!
Was soll ich sagen? Klingt wie ein Flanger und lässt auch Raum für Klangverbiegung. Mit Hilfe eines Sync-Schalters lassen sich die Modulationen aber auch am Songtempo anpassen, gute Idee!
Aber auch Tonhöhen-Modulation ist jetzt Dank dem Wham-Pedal möglich. Dieses ist eine vereinfachte Version des Whammy-Pedals von Digitech und erfreute sich vor einigen Jahren großer Beliebtheit. Ich muss aber zugeben, dass ich den Effekt schon lange nicht mehr gehört habe und auch mein Original-Pedal ziemlich eingestaubt ist.
Leider arbeitet das Pedal im Gegensatz zum Original nicht flüssig, einzelne Tonstufen lassen sich beim “treten“ heraushören. Für den Effekt zwischendurch aber durchaus zu gebrauchen.
Weiter geht es mit einem grafischen EQ, der auch genauso heißt.
Die Einstellung lässt sich auf dem oben gezeigten Bild nachvollziehen. Da gibt es nicht viel zu sagen, außer: Funktioniert genau so wie erwartet.
Abschließend noch ein neues Delay-Pedal mit dem außergewöhnlichen Namen “Tie Dye Delay”.
Das Teil macht Spaß und lässt Raum für Experimente. Natürlich lassen sich alle Regler und Schalter wie immer automatisieren.
Zwischen-Fazit: Der Bass Amp Designer ist ein echtes Highlight und konnte mich voll überzeugen. Das kann ich von den neuen Pedalen hingegen so nicht sagen. Das Tie Dye Delay und Grit Distortion sind durchweg gut klingende und kreativ nutzbare Effekte, der Rest kommt aber leider nicht über “Brot und Butter“ hinaus, das haben andere Hersteller innerhalb ihrer DAW besser gelöst. Sie sehen zwar meist nicht so toll aus, klingen aber besser. Da sollte Apple noch einmal ran. Mich haben die Gitarren-Amp-Simulationen und Effekte des Herstellers noch nie überzeugen können, und das ist auch leider so geblieben.
MJ 1-18644 sagt:
#1 - 28.05.2014 um 22:21 Uhr
Allgemein kennt man von Logic Pro bisher nur ein schlichtes Design, doch daran hat Apple jetzt was geändert. Denn das neue Logic Pro X hat ein völlig neues und sehr modernes Design erhalten. Das ist aber nur eins von vielen Dingen, die das neue Logic Pro X zu bieten hat.Zum Beispiel bringt Logic Pro X einen neuen Mixer, den man nicht nur im Mix-Fenster einstellen kann sondern auch im Arrangenmentfenster. Neu neben den Gitarren Amp Designer kommt diesmal noch ein Bass Amp Designer für den Bassisten dazu, womit man einen Bassverstärker zusammen stellen kann. Eine Neuerung zu Logic Pro 9 ist auch, dass bei Logic Pro X Flex Pitch intigriert ist. Flex Pitch ist sogesehen eine kleine Version von Melodyne, wo man das Anheben und Absenken der schiefen Töne beheben kann. Eine nützliche Funktion die auch neu bei Logic Pro X dazu gekommen ist, ist die Smart Controll Funtkion. Diese Funktion ermöglicht einem mehrere Plug Ins in einem Software Controller gleichzeitig zu bedienen. Für die Leute, die gerne elektronische Musik produzieren ist der neue Arpeggiator bestimmt auch eine gern neu gesehende Funktion in Logic Pro X. Er ändert einzelene Töne die erstmal langweilig klingen zu einem harmonischen und rythmusvollen Klang und erweitert die Kreativität der selbst produzierten Songs. Eine neue Funktion ist auch die Logic Remote Software. Die Logic Remote Software muss man sich aber erstmal kostenlos im App-Store herunterladen und kann leider nur von User benutzt werden die ein IPad besitzen. Es kann benutzt werden um Melodien oder Akkorde einzuspielen, die dann kablelos zu Logic auf dem verbundenen Mac, (Einverständnis vorausgesetzt) übertragen werden. Weiterhin ist es für Anfänger von großem Vorteil, weil hier gute Hilfestellung geboten wird.Ob nun Logic Pro X eine Verbesserung zu seinem Vorgänger Logic Pro 9 geworden ist, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, da jeder eine andere Vorstellung hat was ein gutes Programm braucht oder nicht.