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Apple Musikmemos Test

Unverhofft kommt oft. Das gilt auch für die Inspiration, der es häufig herzlich egal ist, ob sie rechten Moment auftaucht oder nicht. Gut, wenn man in solchen Momenten sein iPhone oder iPad dabei hat. Dank Apples kostenloser App „Musikmemos“ lassen sich nämlich Ideen jederzeit festhalten und sogar automatisch mit Schlagzeug und Bass unterlegen.

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Details und Praxis

Allgemeines

Musikmemos ist im App Store als kostenloser Download (ca. 90 MB) verfügbar und läuft auf allen iPads und iPhones ab iOS 9.1. Das Design ist sehr schlicht gehalten, gleich nach dem Start lässt sich per Tap auf den blauen Kreis eine Aufnahme starten. So soll es sein, denn ein Musenkuss ist oft schneller verflogen, als wir durch ein kompliziertes Aufnahmemenü navigieren können. Ist der Take im Kasten, sollten wir schnell Anfang und Ende zurechtstutzen. Das spart nicht nur Speicherplatz, sondern hilft auch den integrierten Analysewerkzeugen.

Tempo und Akkorde werden von Musikmemos erkannt.
Tempo und Akkorde werden von Musikmemos erkannt.

Virtuelle Musiker in Apples Audio-Programmen

Die Tempo- und Akkorderkennung erlaubt es, direkt nach der Aufnahme Schlagzeug- und Bass-Begleitung hinzuzufügen. Hält man das entsprechende Symbol länger gedrückt, lassen sich beide virtuelle Musiker dem eigenen Geschmack anpassen. Das Konzept ähnelt dem der in GarageBand und Logic X „eingebauten‟ Drummer.

Drums- und Bass-Begleitung lassen sich leicht editieren.
Drums- und Bass-Begleitung lassen sich leicht editieren.

Sollte sich Musikmemos bei der Akkord- und Tempoerkennung einmal irren, was nicht sehr oft vorkommt, setzen die Drums zum falschen Zeitpunkt ein und der Bassist spielt unpassende Noten. In diesen Fällen erlaubt es die App, die Ergebnisse der automatischen Analyse ganz einfach zu korrigieren. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Drums können auch half- oder double-time gespielt werden.

Wurde ein Memo mit „atmendem‟ Metrum aufgenommen, erkennt Musikmemos dies. Sichtbar wird das zum Beispiel beim Import in Logic, wo sich das Taktraster automatisch an die Temposchwankungen anpasst. Natürlich kann man diese Tempoautomation in Logic auch löschen, um ein „straightes“ Tempo zu erhalten.

Temposchwankungen werden erkannt und in Logic X durch eine Tempoautomation angepasst.
Temposchwankungen werden erkannt und in Logic X durch eine Tempoautomation angepasst.

Hören wir mal rein, wie sich so eine Aufnahme mit dem iPad-internen Mikrofon anhört und wie die Bass- und Drum-Begleitung klingt.

Audio Samples
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Memo Memo mit Bass Memo mit Bass und Drums

Organisation des Musikideen-Notizbuchs

Musikmemos lassen sich zwecks Organisation mit Namen, Tags und Kommentaren (das können auch Songtexte sein) versehen. So finden wir sie später mit der Suchfunktion leichter wieder. Nützlich ist zudem das Bewertungssystem mit den aus iTunes bekannten Sternen. Damit die nächste Idee korrekt in ihrer Tonhöhe erkannt wird, sollten die Instrumente anständig gestimmt sein, wofür die App ein Stimmgerät bereithält. 

Export

Neben iTunes-Sync und Mailversand bietet Musikmemos die Veröffentlichung auf YouTube und Soundcloud. Auch der Export via AirDrop funktioniert problemlos. Klasse ist, dass man eine Aufnahme in GarageBand für iOS laden und dort verfeinern kann. Wer lieber mit dem großen Moped arbeitet, öffnet seine Idee in GarageBand und Logic X unter OSX.
Exportiert ihr zu iTunes oder iCloud Drive, könnt ihr die Memo wahlweise als Audiodatei inklusive Bass- und Drum-Begleitung (Mixdown) oder als GarageBand-Projekt inklusive MIDI-Files versenden. Beim Mixdown steht das MP3- und AIFF-Format zur Verfügung. 

Musikmemos bietet viele Exportmöglichkeiten.
Musikmemos bietet viele Exportmöglichkeiten.

Fazit

Mit den Musikmemos bietet Apple eine geniale kleine App für Musiker. Ausgestattet mit Stimmgerät, Tempo- und Akkord-Erkennung sowie einer gut ausgestatteten Export-Sektion ist sie nicht nur ein reiner Ideenfänger, sondern ein inspirierendes Tool fürs Songwriting. Dank des übersichtlichen Bedienkonzepts werden Akkorde und Zählzeiten ebenso schnell geändert wie Drum- und Bass-Begleitungen hinzugefügt. Als i-Tüpfelchen lässt sich das Ganze auch noch in GarageBand und Logic X bearbeiten. Die Apple Musikmemos App ist ein absolutes Must-Have für jeden Musikschaffenden, das dazu keinen Cent kostet.

Pro
  • übersichtliche Benutzeroberfläche
  • durchdachtes Gesamtkonzept
  • ausgiebige Export-Optionen
Contra
  • Tempo und Akkorderkennung nicht immer genau
Features
  • Aufzeichnen musikalischer Ideen
  • Aufnahme mit internen Mikrofon und externer Audio-Hardware möglich
  • Tempo- und Akkorderkennung der Aufnahme
  • automatische Bass- und Drum-Begleitung zuschaltbar
  • nachträgliche Bearbeitung der Akkordnamen
  • Drum-Grooves anpassbar
  • integriertes Stimmgerät
  • Organisation der Songideen mit Tags und Bewertungssystem
  • Synchronisation der Musikmemos über iCloud und iTunes
  • Export zu Garageband und Logic X
  • teilen über Mail, Soundcloud, Youtube und Apple Music Connect
  • Kompatibilität
  • Erfordert iOS 9.1 oder neuer
  • kompatibel mit iPhone, iPod Touch, iPad (ab 3. Generation), iPad mini, iPad Air und iPad Pro
Preis
  • kostenlos
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • übersichtliche Benutzeroberfläche
  • durchdachtes Gesamtkonzept
  • ausgiebige Export-Optionen
Contra
  • Tempo und Akkorderkennung nicht immer genau
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Apple Musikmemos Test
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Henry sagt:

#1 - 02.02.2016 um 15:55 Uhr

0

Sehr schön, dass an GarageBand (iOS und OSX!) und Logic Export gedacht wurde. Das erleichtert den Workflow ganz erheblich. Und ja, ist klar, dass Apple gerne möchte, dass man in ihrem Betriebssystem- und App-Universum bleibt. Das ist die kommerzielle Strategie. Muss man nicht gut finden, ist aber nichts, was wir ändern können. Wem das nicht passt, der benutzt eben andere Werkzeuge.Ich würde mir jedenfalls genau diesen Export auch bei Propellerheads Figure wünschen. Das hat mir nämlich schon zu einer Vielzahl guter Ideen verholfen, die aber praktisch unmöglich weiter zu verarbeiten sind, weil Figure immer nur als kompletten Audiomixdown exportiert - es sei denn, man spielt all drei Spuren manuell nacheinander in die DAW und nutzt die eingebaute Audio-to-MIDI-Erkennung. Ziemlich aufwändiger Umweg...

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