Praxis
Bei der ersten Entnahme aus der Verpackung bin ich zunächst positiv über das umfangreiche Zubehörpaket überrascht. Hier findet sich allerhand nützliches Beiwerk wie zwei Diffusoren aus milchigem Gummi oder aber die beiden Blitzschuhadapter, mit denen das MC 4-Light an einer Kamera bzw. an einem Kamera-Cage befestigt werden kann. Denn so lässt sich das MC 4-Light auch ideal als Fotolicht benutzen.
Die vier MC 4-Lights wirken – wie auch der Ladekoffer – äußerst solide verarbeitet und machen einen sehr stabilen Eindruck. Im Inneren des Ladecases befinden sich die vier Lichter auf den für sie vorgesehenen Induktionsladeflächen. Die Lampen haften während des Ladeprozesses durch die an den Lampen vorhandenen Magneten. Auf diese Art ist auszuschließen, dass man durch versehentliches Anstoßen des Ladecases die Lampen im ganzen Raum verteilt.
Aputure MC 4-Light Travel Kit: Klein, aber hell
Da bei meinem Testmuster der Akkustand der einzelnen Lampen lediglich bei ca. 20 % liegt, lade ich die vier Akkus der Lampen zunächst vollständig auf. Die einzelnen LED-Lights wirken beim ersten Kontakt wirklich winzig. Insgesamt sind die Lampen ein wenig kleiner als eine handelsübliche 2,5 Zoll SSD-Festplatte.
Beim ersten Einschalten der Leuchte bin ich überrascht, wie hell dieses kleine Lämpchen strahlt. Bei 6500K und einem Dimmer von 100 % ist das schon erstaunlich, was aus den zwölf LEDs des MC 4-Lights alles an Lichtleistung rauskommt.
Auch die Farbdarstellung der kleinen Lampe ist absolut überzeugend und braucht sich hinter deutlich teureren Kandidaten nicht zu verstecken. Nach dieser angenehmen Überraschung sehe ich mich im Menü der Leuchten mal ein wenig genauer um.
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Bedienung am Gerät
Die Bedienung am Gerät gestaltet sich aufgrund der kompakten Bauform äußerst mühsam. Die Navigation erfolgt durch Drehen oder Drücken des Navigationsrads auf der linken Seite der Lampe. Eine Übersicht, welchen Parameter ich genau ansteuere, liefert mir das kleine Display an der Lampe. Durch längeres Drücken gelange ich wieder ins Startmenü. Hier stehen mir unter anderem ein HSI-Mode zur Farbeinstellung, ein CCT-Mode zur Regelung der Farbtemperatur oder die internen FX-Presets zu Verfügung.
Wirklich viele Parameter lassen sich auf diese Weise allerdings nicht direkt steuern und vor allem die FX-Presets lassen sich leider schwer individualisieren. Also schalte ich an allen Lampen die Bluetooth-Steuerung ein und versuche mein Glück mit der Remote-App.
Verbindung via Bluetooth
Nach der mühsamen Bedienung am Gerät beschließe ich, im weiteren Praxistest die MC 4-Lights mit der Sirus Link App zu testen. Diese gibt es für Android-Nutzer im Google Play Store und für iOS-Nutzer im Apple Appstore zum kostenlosen Download.
Die Einrichtung der MC 4-Lights in der App ist schnell erledigt und eigentlich selbsterklärend. Ich erstelle lediglich eine neue Szene und füge die vier MC 4-Lights als Vorrichtung ein. Hierzu müssen selbstverständlich alle Lampen eingeschaltet sein. Im Vergleich zur Bedienung am MC4-Light ist die Steuerung mit Hilfe der App eine wahre Wohltat und es macht wirklich ungemein Spaß, durch die einzelnen Effekt-Presets zu skippen.
In der App habe ich die Möglichkeit, entweder alle Lampen einzeln oder aber alle Lampen zusammen zu bedienen. Im Einzelmodus lassen sich alle Lampen individuell einstellen. Hier ist es egal, ob es sich um fixe Farben oder aber Effekt-Presets handelt. Vor allem das Colour-Wheel ist im Vergleich zur Regulierung an der Leuchte selbst eine ungeheure Erleichterung.
Lagerfeuerromantik mit dem Aputure MC 4-Light Travel Kit
Mein persönliches Highlight des MC 4-Lights sind die verfügbaren FX-Preset, die das LED-Licht mit an Bord hat. Hier finden sich allerlei nützliche Programme, um verschiedene Szenarien zu erzeugen. Neben dem auch schon aus dem Aputure MT Pro Test bekannten und überzeugenden Blaulicht-Effekt, gefällt mir an dieser Stelle das Lagerfeuer und das Paparazzi-Preset besonders gut. Dadurch dass die Lampen in unterschiedlichen Intervallen aufeinander reagieren, lassen sich so absolut realistische Feuer oder Blitzlichtgewitter zaubern.
Damit ihr euch einen besseren Eindruck vom Funktionsumfang der MC 4-Lights machen könnt, habe ich euch ein paar der Features in einem kleinen Videoclip zusammengestellt. Hierzu habe ich die Lampen kurzerhand ins lokale Jugendkulturzentrum mitgenommen und ein wenig die Open-Stage aufgepeppt.
Video
Zielgruppe
Das Aputure MC 4-Light Travel Kit empfiehlt sich aufgrund seiner kompakten Bauform und des geringen Gewichtes besonders für den mobilen Filmeinsatz. Aufgrund der einfachen, aber trotzdem umfangreichen Bedienungsoptionen mit Hilfe der Remote-App eignet sich das Travel-Kit für Anfänger, aber auch Fortgeschrittene im Bereich Video.
Egal, ob für Content-Presenter, Band-Streamings/-Aufzeichnungen oder zum Aufwerten des nächsten DJ-Sets, die Aputure MC 4-Lights machen in allen Bereichen eine gute Figur und bringen die optische Präsentation durch interessante visuelle Highlights auf ein professionelles Niveau.
Auch für aufwendigere Videoproduktionen im Werbe- oder Produktpräsentationsbereich ist die Verwendung von mehreren MC 4-Lights durchaus vorstellbar. Hier bietet der Akkubetriebs auch als auch die breite Funktionspalette einen nicht zu verachtenden Mehrwert. Vor allem die internen Effekt-Presets stellen in der Praxis ein brauchbares und nützliches Tool dar. Auch der Einsatz als Ambient-Light ist vorstellbar. Wer allerdings auf der Suche nach LED-Lampen ist, um größere Flächen auszuleuchten, sollte sich lieber in einem anderen Bereich umsehen. Hier können und wollen die Mc 4-Lights nicht überzeugend agieren.
MC 4-Light | Soonwell MC8 | |
Farbmischung | RGB WW | RGB WW/CW |
Bluetooth | ja | ja |
Farbtemperatur | 3200K – 6500K | 2600K – 6000K |
Helligkeit (laut Hersteller) | 5600K = 93,9 Lux (bei 100 cm) | 5600K = 100 Lux (bei 100 cm) |
Akku Laufzeit bei max. Helligkeit | 2 Stunden | 2 Stunden |
Ladeschnittstelle | Induktions-Ladecase, USB-C | USB-C |
Preis | 105 € | 75 € |