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Artiphon Orba Test

Fazit

Der Orba von Artiphon ist ohne Frage ein ziemlich klug gedachter Musik-Controller, der es schafft, moderne industrielle (und damit billig gewordene) Standard-Sensorik (Berührung, Druckstärke, Beschleunigung, Neigung, Rotation) in ein charmantes und simples 4-Part Looper-Konzept mit integriertem Lautsprecher und USB-Funktionalität zu integrieren. Dabei ist es stellenweise ganz erstaunlich, wie viel Ausdrucksmöglichkeit die einzelnen – über die zugehörige App auswählbaren Klänge – durch die Sensorik gewinnen. Drei Faktoren bremsen allerdings die uneingeschränkte Spielfreude: Zum einen ist das der Umstand, dass Soundwechsel nicht am Orba direkt, sondern nur in Verbindung mit der App erfolgen können. Zum anderen, die nicht immer präzise Ansprache der Taster und Sensoren und der doch etwas dürftige Sound. Und zu guter Letzt noch die (derzeit) fehlende Möglichkeiten, eigene Skalen und Akkorde zu definieren, aufgenommene Stücke zu editieren und exportieren, sowie die aktuell noch sehr eingeschränkte und klanglich eher mittelmäßige Soundauswahl.

Bis hier hin würde ich dem Orba bestenfalls zwei Sterne geben, da ich sowohl die Idee wie auch das Design für wirklich gelungen halte und das trotz der genannten Nachteile entsprechend honorieren würde. Da die kleine Halbkugel aber – glücklicherweise – ein vollwertiger MIDI-Controller ist, ergeben sich im Zusammenspiel mit externen Klangerzeugern, Plug-Ins und DAWs allerdings noch unzählige weitere Steuer- und Performance-Möglichkeiten, die den Orba – auch und gerade in Anbetracht seines günstigen Preises – dann doch weitaus interessanter machen, als wie es auf den ersten Blick und im Standalone-Modus scheint. Bei einer Live-Performance mal eben eine globale Filterfahrt mit der Neigung der Hand (und darin dem Orba) steuern – kein Problem. Die schicke Halbkugel auf dem Masterkeyboard stehen lassen und damit die Transportfunktionen der DAW befehligen – auch das geht. Ein Synth-Solo mit einem komplexen Synthesizer-Plug-In spielen und dabei nicht nur Noten, sondern auch Pitch-Bend, Filterfrequenz und Resonanz wie durch Zauberei in der Luft steuern – möglich (allerdings nicht immer ganz präzise steuerbar, wie bereits erwähnt). Das ist mir in der Summe und für die Möglichkeiten, die sich hier für gerade einmal hundert Euro bieten, dann doch noch mal einen vollen Stern wert. Kurz: Orba im Standalone-Modus zum Musikmachen: Geht so. Orba als MIDI-Controller (mit verschiedensten Einsatzmöglichkeiten): Ist ein Versuch wert.

Unser Fazit:
3 / 5
Pro
  • Ungewöhnliches Konzept
  • MIDI-Controller-Funktionalität
  • Günstiger Preis
  • Lässt sich sehr gut als Remote-Controller „zweckentfremden“
Contra
  • App etwas träge
  • Soundwechsel nur über App möglich
  • Soundangebot derzeit noch klein
  • Noch kein Mapping- und Skalen-Editor
  • Vibrationsfeedback nicht abschaltbar
  • Triggering/Sensorik ungenau
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Artiphon Orba Test
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Der Artiphon Orba ist ein berührungsempfindlicher Multifunktions-Controller mit integrierter Klangerzeugung, mit dem man einiges machen kann.
Der Artiphon Orba ist ein berührungsempfindlicher Multifunktions-Controller mit integrierter Klangerzeugung, mit dem man einiges machen kann.
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Der Artiphon Orba ist ein berührungsempfindlicher Multifunktions-Controller mit integrierter Klangerzeugung, mit dem man einiges machen kann.

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von Numinos

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