Praxis
Sound
Gemäß seines Vorbilds deckt Arturias iOS Synth das Klangspektrum ab, das man von einem subtraktiven Synthesizer erwartet. Durch den Rauschgenerator, der meines Wissens beim analogen Vorbild nicht vorhanden ist, eignet sich der iSEM auch hervorragend für Drum- und Effektsounds. Im folgenden Audiobeispiel sind verschiedene Schwingungsformen in folgender Reihenfolge zu hören:
- Sägezahn
- Rechteck
- Rechteck mit variabler Pulsbreite
- Rechteck mit Pulsbreitenmodulation durch LFO1, variable Intensität
- Sinus des Sub Oszillators
- Rauschen
Im nächsten Audiobeispiel 2 hören wir das Rauschsignal durch verschiedene Filtereinstellungen in folgender Abfolge:
- Tiefpass: Resonanz auf Minimum, dann auf Maximum
- Bandpass: Resonanz auf Minimum, dann auf Maximum
- Hochpass: Resonanz auf Minimum, dann auf Maximum
- Notch Filter: Resonanz auf Minimum
Beim Notch Filter wirkt sich die Erhöhung der Resonanz nur marginal auf das klangliche Ergebnis aus, daher ist es nur das Klangbeispiel mit minimaler Resonanz vertreten. Eine Besonderheit des Filters ist die stufenlose Überblendung zwischen Tiefpass, Notch und Hochpass.
In Audiobeispiel 3 hören wir den musikalischen Einsatz des 12 dB Tiefpass-Filters, zunächst mit dezenter, dann mit maximaler Resonanz.
Im Folgenden habe ich verschiedene Kategorien der umfangreichen Werkspresets kurz angespielt, Band läuft …
Für dich ausgesucht
Als vielseitiger virtuell analoger Synthesizer erzeugt Arturias iSEM seine Soundpalette im musikalisch relevanten Bereich mit genügend Präsenz und Tragfähigkeit ab, um auch professionellen Musikproduktionen gerecht zu werden, ein gewisser unaufdringlicher Vintage-Charakter ist in der Tat vorhanden. In Audiobeispiel 9 hören wir ein kleines Arrangement, in dem ausschließlich Sounds und Effekte des iSEM zu hören sind. Ich habe die Spuren als Audiofile in Apple Logic aufgenommen und lediglich Lautstärken- und Panorama-Einstellungen vorgenommen. Auf dem Summensignal kommen ein Multibandkompressor und ein Limiter zum Einsatz.
Bedienung/GUI
Arturia-seitig ist an der Benutzeroberfläche nichts auszusetzen, im Gegenteil! Haptisch und seitens der Bedienlogik ist auf einem iPad normaler Größe alles top! Notorische Nörgler oder Anwender mit Riesenhänden werden sich über das Performance Fenster freuen, hier hätte man sich vielleicht sogar die Effektansicht anstelle zwei weiterer Fader sparen können. Erfreulich ist die übersichtliche Gestaltung des Arturia-typischen Preset-Browsers mit der Möglichkeit, eigenen Kreationen eine Kategorie zuordnen zu können.
Lediglich einige Regler-Anordnungen im Main Fenster sind gemäß der Hardware-Vorbilder etwas ungewöhnlich, wenn man sich aber eingearbeitet hat, auch sehr effizient wie z.B. die VCO Mixer, die mit nur einem Poti die gleichzeitige Anwahl von Schwingungsform und entsprechender Lautstärke ermöglichen.
Gewöhnliches Keyboardspielen gehört m.E. nicht zu den Paradedisziplinen von Touchscreens. Eine vertikale Vergrößerungsmöglichkeit der Tastatur wäre durchaus vorteilhaft, wenn man kein externes MIDI-Keyboard zu Verfügung hat.
Sonstiges
Die App läuft in sämtlichen Anwendungskonstellationen vorbildlich stabil und Benutzer der schon etwas länger existierenden Plug-in-Variante können per iTunes Filesharing oder per E-Mail ihre Soundprogramme transferieren.