Arturia KeyLab 88 MK3 Test

🎹 Die Klaviatur in der Praxis

Mit 88 Tasten deckt das Arturia KeyLab 88 MK3 sieben Oktaven mit gewichteter Hammermechanik ab – allerdings ohne polyphonen Aftertouch, wie ihn beispielsweise Native Instruments Komplete Kontrol bietet. Beide Hersteller setzen auf Fatar-Keybeds: Hier kommt das TP/110 zum Einsatz, während NI das TP/100LR verwendet.

Soweit ich mich erinnere, war im KeyLab MK2 noch das Fatar TP/40 verbaut. Subjektiv fühlt sich die neue Tastatur etwas straffer an als die anderen beiden Varianten – ein direkter Vergleich war mir nicht möglich. Gleiches gilt für NI, holen wir aber nach sobald die Ware eintrifft.

Die Klaviatur spielt sich damit jedenfalls sehr gleichmäßig und angenehm, der Channel-Aftertouch lässt sich auch präzise dosieren. Das Anschlaggewicht ist ebenfalls in Ordnung, auch wenn es Keyboards mit noch schwererem Spielgefühl gibt. Optisch nicht ganz gelungen ist jedoch der beige Filz zwischen Keybed und Controller – warum nicht in Grau oder Weiß?

Wie beim KeyLab 61 sind die Pitch/Mod-Wheels auch oberhalb der Tastatur positioniert, was ich nicht besonders elegant finde. Zudem sind die Wheels irgendwie klein. Daneben befinden sich zwölf Drum-Pads – auch weniger als beim Vorgänger MK2. Sie lassen sich jedoch gut und weitestgehend leise spielen.

DAW & Plugin Mode

Neben der guten Arturia-Plugin-Steuerung eignet sich das Controller-Keyboard auch hervorragend zur Bedienung der DAW der Wahl, wobei es hier durchaus Unterschiede gibt. Alle Möglichkeiten an dieser Stelle zu erörtern, würde jedoch zu weit führen. Deshalb haben wir die Features aus DAW-Sicht zusammengefasst und dabei auch Keyboards von Novation, Native Instruments & Co. in den Vergleich mit einbezogen.

🔎 Ableton Live: Funktionen im DAW-Mode

Im Live-DAW-Mode liefert das Display zahlreiche Informationen zum selektierten Track: Name, Farbe, Szene – alles direkt sichtbar. Mit den Soft-Tastern kann man Spuren aktivieren, auf Solo schalten, aufnahmebereit machen, sowie Szenen auswählen und starten. Mit den Drum-Pads werden ausgewählte Clips gestartet, aufgenommen und gestoppt.

Ableton DAW Mode mit Device und Mixer Umschaltung, Szenen Navigation sowie Track-On, Solo, Rec und Scene-Play.

Der große Encoder rückt eine Spur in den Fokus. Befindet sich darauf ein Arturia-Plugin, wechselt das Script normalerweise automatisch in den Arturia-Steuerungsmodus. Falls nicht, kann das Plugin mit einem Push auf den Encoder geöffnet werden. Theoretisch lassen sich Plugins auch über die Ableton-Zuweisung steuern.

Device- und Mixer-Mode in der DAW-Steuerung

Im DAW-Mode gibt es die beiden Modi Device und Mixer. Ersterer ermöglicht die Steuerung von Ableton-Plugins sowie Drittanbieter-Plugins. In den meisten Fällen müssen Parameter nicht manuell zugewiesen oder über “Configure”auf die Ableton-Ebene geholt werden.

Über die Ableton Device Control können zudem mehrere Parameter-Pages geladen werden, um wirklich alle Steuerungsmöglichkeiten zu nutzen. Die vorgefertigten Mappings sind jedoch durchwachsen – am besten umgeht man das, indem man Ableton-Macros im Rack nutzt.

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