Praxis
Wie gut ist die Handhabung des MiniFreak?
Tatsächlich zeigt sich der Synthesizer im Arturia MiniFreak Test sehr zugänglich. Schon am Gerät selbst kann man den Sound zügig nach Plan abwandeln. Noch entspannter wird es mit der Software. Zum Beispiel bei der Programmierung des Step-Sequencers ist man froh, alle Eingaben und nachträgliche Bearbeitungen übersichtlich auf dem Schirm zu haben. Dabei ist ein solch einfaches Handling nicht selbstverständlich – der Allrounder bietet schon bei den Oszillatoren eine lange Feature-Liste. Anders als bei den meisten Synthesizern dieser Preisklasse erfährt man schon nach ein wenig Praxis, dass der Arturia MiniFreak regelrecht zum Sounddesign animiert. So führt er den Anfänger bunt wie einfach in die Welt der Synthesizer ein. Bei welchem Budget-Produkt kann man so viele unterschiedliche Synthese-Konzepte plus Step-Sequencing und Effekte spielbar in einem Keyboard erfahren? Pädagogisch wertvoll!
Wie klingen die Presets des Arturia MiniFreak?
Arturia stattet den MiniFreak mit 256 Presets aus, die einige Stärken des Synthesizers demonstrieren. Luft nach oben gibt es dennoch. Der MiniFreak ist ein wendiger Typ. Er ist ein Allrounder, aber kein Alleskönner. Tendenziell klingt er eher kühl und prägnant als warm und breit. Virtuell-analoge Sounds liefert er daher nicht in der höchsten Qualität. Er hat definitiv seinen spezifischen „digitalen Eigencharakter“, den es ansonsten nur noch beim MicroFreak gibt. Per Effektsektion mit einem mehr als passablen Reverb bringt der MiniFreak auch wunderschöne sphärische Klänge hervor.
Am besten zeigen die im Test live-eingespielten Audio-Demos, was der Arturia MiniFreak kann. Klasse sind modulative und schwebende Pads oder Phrasen, das demonstrieren die ersten drei Audiobeispiele. Zudem eignet sich der MiniFreak für Richtungen wie Electronica, LoFi oder auch EDM sehr gut.
Audiobeispiele zum Arturia MiniFreak Test
Was steht auf unserer Wunschliste?
Nach einem ausführlichen Test eigentlich nicht viel. Dem Oszillator-Bereich des MiniFreak könnte Arturia noch einen (ROM-)Sampler mit ein paar akustischen Sounds spendieren, die man mit einem Synth-Oszillator kombiniert. Das würde das Spektrum an Klangtypen nochmals erweitern. Budget-freundlich wäre der MicroFreak V als eigenständiges Produkt. Vielleicht wird Arturia (wie Korg mit dem Trio Wavestate, Modwave und Opsix) den MiniFreak irgendwann als Software-Produkt anbieten. Momentan ist das reine Spekulation. Für die nächsten Jahre ist der Spaß garantiert. Danach sollte uns aber Arturia mit dem nächsten größeren Modell überraschen: Mit einem „MacroFreak“ im Jahr 2025 wäre ein nächster Traum erfüllt. Bis dahin werden die Franzosen sicherlich mit einer tollen Produktpflege verwöhnen und dem MiniFreak einige OS-Updates spendieren. Damit sollte dann auch die Wavetable-Synthese wie beim MicroFreak nachgeliefert werden.
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Arturia MiniFreak – Das sind die Alternativen
In der Preisklasse um 600 Euro gibt es so einige beachtliche Synthesizer: Korg Wavestate bietet das Wave-Sequencing, Wavetable-Synthese gibt es bei ASM Hydrasynth Explorer, Modal Electronics Argon 8 oder Korg Modwave. Und wer FM-Synthese haben möchte, wird mit dem Korg Opsix fündig. Klanglich sind all diese Instrumente in ihrer jeweils speziellen Disziplin dem Arturia-Synthesizer überlegen, auch wenn sie sich längst nicht so flüssig bedienen lassen. Konzeptionell macht der Arturia MiniFreak mit seiner Multi-Synthese und der Software-Unterstützung erst recht eine viel bessere Figur als die genannten Mitbewerber. Für einen realistischen Vergleich des MiniFreak mit aktuellen Produkten muss es aber ein hybrider Synthesizer sein. Hier bleibt neben dem kleineren MicroFreak lediglich der Korg Minilogue XD als echte Alternative. Zwei klassische VCOs werden bei ihm um einen digitalen Multi-Engine-Oszillator ergänzt, für den man so einige flexible Oszillator-Modelle erhält. Der tabellarische Vergleich zeigt markante Unterschiede.
Alternativen zu Arturia MiniFreak
Features | Arturia MiniFreak | Arturia MicroFreak | Korg Minilogue XD |
---|---|---|---|
Polyfonie | bis zu zwölf Stimmen (parafon) | bis zu vier Stimmen (parafon) | bis zu vier Stimmen |
Klangerzeugung | Hybrid, 2 Sound-Engines mit 22 Oszillator-Modellen | Hybrid, 1 Sound-Engine mit 18 Oszillator-Modellen | Zwei VCOs + digitaler Multi-Engine-Oszillator |
Effekte | Drei FX-Slots mit 10 Effekt-Typen | — | Mod, Delay, Reverb |
Tastatur | 37 Mini-Tasten, Aftertouch | 25 Tasten Touch-Keyboard, polyfoner Aftertouch | 37 Mini-Tasten |
Sequencer | 64 Steps | 64 Steps | 16 Steps |
Klassische Spielhilfen | 2 Slider | — | Joystick |
Software | Plugin-Version | MIDI-Control-Center | Sound Librarian, Developer Kit (SDK) |
Preis | 599 EUR | 329 EUR | 665 EUR |
Preis/Leistung | 4,5/5 | 5/5 | 4,5/5 |
Bewertung im Test | 4,5/5 | 4,5/5 | 4,5/5 |
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