Der Ashdown MAG Rootmaster RM-420 im bonedo-Test – Mit der in China gefertigten MAG-Serie, zu der auch unser Testkandidat, der Ashdown RM-420 gehört, bietet der britische Hersteller all jenen Bassisten, die auf den markanten Ashdown-Sound stehen, aber nicht unbedingt alle Features der professionellen ABM-Serie brauchen, einen preisgünstigen Einstieg in die Ashdown-Welt. Nachdem die erfolgreiche Linie über Jahre mit eher kleineren Updates gepflegt und verbessert wurde, präsentierte Ashdown auf der Namm Show 2014 die neueste MAG-Generation mit komplett neu entwickelten Produkten inklusive frischem Design und dem griffigen Namen “Rootmaster”. Die Rootmaster-Serie folgt dem Trend zu kompaktem und leichtem Equipment und bietet zwei leistungsfähige und üppig ausgestattete Tops mit 220W und 420W, drei Combos mit denselben Leistungswerten und eine umfangreiche Boxenserie mit den Varianten 1×15, 2×12, 2×10 und einer 4×10 Zoll Bestückung.
Keine Frage, dass die Serie für fast jeden Anlass das richtige Besteck bereithält und durch die vielen Kombinationsmöglichkeiten sehr flexibel aufgestellt ist. Wir haben uns für diesen bonedo-Test das 420 Watt starke Topteil ausgesucht und sind gespannt, wie viel Ashdown-Sound in dem brandneuen Rootmaster-Amp steckt.
Details
Für den RM-420 wurden nicht nur einige Innereien wie beispielsweise die leichte und leistungsstarke Class-D Endstufe neu entwickelt, auch in Sachen Design hat sich Ashdown komplett vom etwas in die Jahre gekommenen ursprünglichen MAG-Look verabschiedet. Trotzdem hat der neue Amp ein eindeutiges Ashdown-Gesicht, der typische Retro-Look ist nur etwas eleganter geworden und kommt jetzt im Bi-Color-Design im schlichten Metallgehäuse und mit abgerundeten Kanten.
Der signifikante Unterschied zur den Vorgängermodellen ist aber sicherlich das kompakte Format und ein deutlich reduziertes Gewicht. Mit den Abmessungen 78 x 313 x 225 mm (HxBxT) und einem Gewicht von runden vier Kilo landet er im Zwergen-Basstop-Wettbewerb zwar nur im Mittelfeld, für das Prädikat “Kompakt-Amp” recht es aber allemal. Der RM-420 ist wirklich mühelos zu transportieren, allerdings sollte man sich eine zusätzliche Tasche gönnen, der Amp hat nämlich – vermutlich aus ästhetischen Gründen – keinen Griff.
Die Qualitätsanmutung ist prinzipiell sehr gut, alle Materialien wirken durchaus hochwertig, die Regler laufen sehr geschmeidig und bieten eine gute Haptik. Einige Gehäuseschrauben präsentieren sich aber leider schräg und das Plastikmodul mit dem Powerschalter und der Netzbuchse sitzt nicht fest. Solche Nachlässigkeiten habe ich auch bei einigen anderen Ashdown-Produkten gesehen und die trüben leider das ansonsten positive Gesamtbild.
Für dich ausgesucht
Weitaus erfreulicher ist der Blick auf die Ausstattungsliste unseres preisgünstigen Kandidaten, den Ashdown äußert großzügig mit Anschlüssen und Werkzeugen zur Klangbearbeitung ausstaffiert hat.
Mittig auf der schicken Retro-Front sitzt der EQ des Rootmeisters. Er bietet die EQ-Standardausrüstung mit einem Bass-, einem Mitten- und natürlich einem Höhenregler, dazwischen lauern aber noch zwei zusätzliche Potis, die sich bei Bedarf die Tiefmitten bei 240Hz und die Hochmitten bei 1,5kHz zur Brust nehmen. Daraus können wir schließen, dass sich mit dem Ashdown-EQ der Mittenbereich sehr exakt formen lässt – wir kennen diese Filter ja bereits von den alten MAG-Verstärkern. Für schnelle Klangveränderungen hat der Rootmaster ein EQ-Preset mit der Bezeichnung “Shape” an Bord, hinter dem sich eine ordentliche Bass- und Höhenanhebung verbirgt, die für gescoopte und fette Sounds zuständig ist, wie die “Contour”- oder “Enhance”-Features anderer Hersteller. Unterhalb des Shape-Tasters sitzt übrigens noch ein EQ In/Out-Taster, der den normalen 5-Band-EQ aktiviert oder deaktiviert und damit auch einen schnellen Wechsel im Sound ermöglicht.
Die Effektabteilung hat der brandneue Rootmaster RM-420 von seinem Vorgänger geerbt, an Bord sind ein Kompressor, ein Verzerrer und der Ashdown-typische SUB-Regler, mit dem man die Oktave unter dem gespielten Ton stufenlos beimischen kann. Die Verzerrer- und Kompressor-Features werden entweder mit den jeweiligen Tastern auf der Front ein- oder ausgeschaltet, oder mit einem optionalen Fußschalter in der FS-2-Buchse an der Rückseite. Schade, dass es nicht auch für die zwei EQ-Taster eine Fernbedienung per Fuß gibt, denn die Möglichkeit eines schnellen Soundwechsels ohne Gefummel am Amp kann manchmal sehr nützlich sein. Für die Front bleiben noch zwei Potis, die aber schnell erklärt sind. Dabei handelt es sich um den großen Output-Regler, der die Endlautstärke justiert, und das kleinere Line-Mix-Poti, das die Lautstärke einer externen Audioquelle relativ zum Basssignal bestimmt. Die zugehörige Miniklinkenbuchse für einen MP3-Spieler oder ähnliche Gerätschaften sitzt auf der Rückseite.
Beim Rootmaster RM-420 ist aus technischer Sicht einiges neu, aber ein typisches Ashdown-Merkmal, das VU-Meter, darf auch bei der neuen Serie nicht fehlen. Das elegante Rundinstrument hilft auch hier, den Bass optimal einzupegeln. Die restlichen Anschlüsse beherbergt seine Rückseite, und dort verfügt der kompakte Brite neben den bereits erwähnten Fussschalter- und Line-In-Buchsen auch über einen Effektweg mit den üblichen Send und Return-Klinkenbuchsen, einen Post-EQ-Direct-Out in Form einer XLR-Buchse, und schließlich über die obligatorische Lautsprecherverbindung in zeitgemäßer Speakon-Ausführung. Wie man abschließend feststellen kann, ist der RM-420 für einen Amp dieser Preisklasse sehr üppig ausgestattet, wirklich neu ist aber nur der Line-In-Eingang, alle anderen Features kennen wir schon von MAG-Verstärkern der vorherigen Version. Die getrennten Eingänge für passive und aktive Bässe, den zusätzlichen Line-Out für ein Stimmgerät und die zweite Lautsprecherbuchse der MAG-Vorgänger hat Ashdown beim Rootmaster sogar gestrichen.