Ashdown NM2 Nate Mendel Double Drive Pedal Test

Praxis

Ashdown legt dem Nate Mendel Drive Pedal ein Faltblatt mit der Beschreibung der Funktionen bei, der Aufbau des Gerätes ist aber so klar, dass man auch ohne starten kann. Sind Bass und Verstärker verkabelt, wird der Eingangspegel mit dem Input-Regler für beide Kanäle geregelt. Dabei ist das VU-Meter eine gute Hilfe, die Nadel sollte deutlich ausschlagen, ohne sich permanent im roten Bereich zu bewegen. Danach geht es mit der Einstellung der zwei Effektsounds weiter.

Mit den beiden Drive-Mix Reglern 1 und 2 bestimmt man den Gain-Anteil der jeweiligen Effekteinheit und damit eben den gewünschten Grad der Verzerrung, mit den Masterreglern 1 und 2 wird schließlich die Endlautstärke der jeweiligen Sounds festgelegt. Auch dabei ist das VU-Meter eine sinnvolle Hilfe, denn mit dem Meter Switch lässt sich die Anzeige auf den Ausgang schalten, man erhält so ein visuelles Feedback über den verzerrten Sound und kann die Lautstärke besser an das unbearbeitete Signal anpassen.

Natürlich sollte man die Lautstärke eines Sounds grundsätzlich per Gehör bestimmen, starke Effekte sind aber oft schwer einzuschätzen und es ist zumindest praktisch, sich mit einer Anzeige optisch über den wirklichen Stand der Dinge vergewissern zu können. Nach dem Setup geht die Reise mit dem Double Drive Pedal aus dem Vereinten Königreich los und mir gefällt sehr gut, was Ashdown und Nate Mendel in Sachen Overdrive auf den Weg gebracht haben. Das NM2 ist erwartungsgemäß keine moderne Metallsäge mit schneidenden Overdrivesounds, es liefert eher vintagemäßige Klangfarben mit viel geschmeidiger Wärme und dem Flair übersteuerter Röhren. Das Signaturpedal eignet sich hervorragend dazu, einen cleanen Sound anzuwärmen, und mit einem leichten Zerren bekommt der Basssound Charakter, lobenswerterweise, ohne den Sound zu sehr zu verändern.

Audio Samples
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Light Distortion More Distortion Heavy Distortion

Für den zweiten Kanal schalte ich einen Gang hoch und lege den +10dB Schalter um. 10dB zusätzliches Gain bringen einen ordentlichen Schub an Verzerrung und können einen Basssound durchaus aus der Spur bringen. Nicht so beim NM2, auch stark verzerrt behält der Bass ein volles Fundament und seine Durchsetzungskraft, der Sound ist keine Spur harsch oder aufdringlich, sondern immer noch sahnig und warm. Im Mono-Modus bietet das NM2 außerdem die Möglichkeit beide Sounds für eine noch stärkere Verzerrung gleichzeitig auf den zweiten Ausgang zu schicken. Grundsätzlich liegen also drei verschiedene Sounds unter dem rechten Fuß und sind jederzeit abrufbar – ein praktisches Feature, wenn man verschiedene Overdrive-Farben bei einem Gig benötigt.

Die Stereo-Option mit der Möglichkeit, die beiden Effektsounds an verschiedene Verstärker zu leiten, sehe ich nicht als Hauptanwendung für das Ashdown Double Pedal. Aber die Option ist vorhanden und wartet auf experimentierfreudige Bass-Zerrsoundfreaks. Insgesamt hat mich das Overdrivepedal absolut überzeugt, trotzdem kann ich den Briten einen kleinen Rüffel bezüglich der Bedienung nicht ersparen: Die Schalter für den 10dB Gain-Boost und den Bridge-Modus liegen dermaßen eingequetscht zwischen den dicken Reglern, dass sie auch mit schlanken, langen Fingern kaum zu bedienen sind und auf gar keinen Fall, ohne dass dabei die Drehregler verstellt werden.

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