Praxis
Der Jazz Bass aus dem Hause Ashdown fühlt sich mit seinem klassischen Off-Set-Korpus und dem typischen schlanken Hals auf Anhieb vertraut an. Äußerst bemerkenswert ist jedoch sofort der hohe Spielkomfort, welchen der klassisch konstruierte Viersaiter bietet.
Gewichtsmäßig liegt mein Testexemplar mit knapp über 4 kg zwar eher im Viersaiter-Durchschnittsbereich, die Balance ist aber ausgezeichnet, sodass sich der Bass sowohl im Sitzen als auch im Stehen sehr komfortabel und ohne großen Kraftaufwand spielen lässt. Zudem vermittelt das Öl-Finish auf dem Halsrücken ein sehr angenehmes Spielgefühl – der Hals fühlt sich wirklich boutiquemäßig an!
Positiv ist darüber hinaus, dass der Bass mit einem ausgezeichneten Setup – inklusive einer relativ niedrigen Saitenlage – bei mir angeliefert wurde. Dank der perfekt abgerichteten Bünde bleibt der komplette Tonumfang des Basses aber trotz flacher Saitenlage absolut clean und frei von lästigen Bundgeräuschen – selbst bei kräftigen Anschlägen rasselt hier rein gar nichts!
Nicht weniger beeindruckt bin ich vom akustischen Grundsound meines Testkandiaten! Bereits bei den ersten Tönen spürt man das gesunde Schwingungsverhalten des Basses, was zweifellos für eine gute Qualität der verwendeten Hölzer spricht. Auf dem Bass sind außerdem keinerlei Deadspots auszumachen – jeder Ton klingt voll und verfügt über ein sattes und gleichmäßig abklingendes Sustain. Ich bin durchaus beeindruckt, denn das ist bei einem klassischen Schraubhals im Fender-Stil alles andere als selbstverständlich!
Für dich ausgesucht
Kein Wunder, dass der “The Grail” auch am Bassverstärker überzeugt und wirklich erstklassige, traditionelle Jazz-Bass-Sounds liefert. Mir ist nicht bekannt, wer genau die Singlecoil-Pickups für die Ashdown-Bässe herstellt, aber ich weiß, dass Dan Lakin zumindest bei der Abstimmung eine entscheidende Rolle gespielt hat. Und dass der Mann sein Handwerk versteht, wird schon bei den ersten Soundsamples klar:
Mit beiden Tonabnehmern in gleicher Lautstärke liefert der Ashdown Jazz Bass einen detailreichen und dichten Sound mit warmen Tiefmitten und glasigen Höhen – eben so, wie man es von einem hervorragen Jazz Bass im 60er-Stil erwartet. Auch die Abstimmung der Tonblende ist perfekt gelungen: Der Bass klingt mit zugedrehtem Tone-Regler rund und mild, die Definition bleibt dabei aber nicht aber auf Strecke und der Sound ist absolut bandtauglich.
Nimmt man den Hals-Tonabnehmer aus dem Spiel, landet man unweigerlich in “Jaco Land” und erntet einen mittenbetonten Solosound mit viel Punch und Durchsetzungskraft. Der Bridge-Pickup liefert starke Tiefmitten und klingt deshalb auch im Solobetrieb relativ voll und rund:
Auf ganzer Linie überzeugend ist auch der fette Begleitsound im Stil des Precision-Basses, wenn man nur den Halstonabnehmer aufdreht. Für vintagemäßige Soul- oder R&B-Sounds muss man lediglich die Höhen via Tonblende absenken – et voilà:
Auch für den Slapsound benötigt der Ashdown Bass nicht zwangsläufig Unterstützung von einem zusätzlichen Equalizer. Die hervorragend abgestimmten Singlecoils bilden ein relativ breites Frequenzpektrum ab und liefern ausreichend Tiefbässe und knackig-präsente Höhen: