[12. September 2024] Jetzt startet die dritte Runde nach dem Aslice Ende. Richie Hawtin hat den Stein weltweit ins Rollen gebracht und arbeitet jetzt mit der AFEM (Association for Electronic Music) an einer neuen großen Kampagne: #RespectTheCreators
Alles zum Ende von Aslice
AFEM und Richie Hawtin wollen wieder mehr Respekt gegenüber Musikproduzenten schaffen
Die Verantwortung von DJs, die Künstler, deren Musik sie spielen, zu würdigen, wirft ein bezeichnendes Licht auf ein großes Problem in der elektronischen Musikszene. Viele DJs posten Videos ihrer Auftritte in sozialen Netzwerken, in denen sie häufig die Veranstalter, Videofilmer und das Publikum loben, aber die Künstler, deren Tracks sie in ihren Sets verwenden, werden nicht erwähnt. Dies ist eine weit verbreitete Praxis, die in anderen Kunstformen, wie etwa in Museen bei Bildern ohne Nennung des Malers oder Bildhauers, völlig undenkbar wäre. DJs haben die gleiche Verpflichtung wie Kuratoren, die Künstler hinter den von ihnen präsentierten Werken zu nennen.
DJs spielen in ihren Sets meist Musik, die sie nicht selbst produziert haben, was oft den falschen Eindruck erweckt, die Musik stamme von ihnen. Laut Statistik stammen nur etwa 3 % der gespielten Tracks von den DJs selbst. Dies kann nicht nur die Urheber der Musik unsichtbar machen, sondern hat auch rechtliche Konsequenzen, da die Nennung der Urheber in vielen Ländern gesetzlich vorgeschrieben ist.
Auf das richtige Taggen der genutzten Musik kommt es an!
Die fehlende Anerkennung der Künstler schadet nicht nur den Kreativen, sondern dem gesamten Ökosystem der elektronischen Musik. Labels, Streaming-Plattformen und Musikvertriebe leiden ebenfalls darunter, da die Musik ohne die entsprechenden Credits weniger bekannt wird. Fans verpassen die Chance, neue Künstler zu entdecken, deren Musik sie vielleicht schon mögen, ohne deren Namen zu kennen. Diese Praxis untergräbt die Motivation der Künstler, weiterhin die Musik zu schaffen, die wir alle lieben.
Für dich ausgesucht
Es gibt jedoch Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen. DJs sollten die gespielten Tracks in ihren Posts deutlich kennzeichnen, indem sie die Künstler taggen und die vollständige Trackliste in den Vordergrund stellen. Plattformen und Veranstalter könnten ebenfalls zur Lösung beitragen, indem sie Tracklisten integrieren und die Künstler in allen Werbematerialien für ein Event erwähnen. Fans können DJs daran erinnern, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Musiker zu würdigen, die den Sound ihrer Sets prägen.
Die emotionale Reaktion von Richie Hawtin auf die Schließung von Aslice zeigt, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und eine Kultur des Respekts gegenüber den Musikschaffenden zu etablieren. Ihr könnt nun mit dem Hashtag #RespectTheCreators euren Beitrag zu dem Thema leisten, das Video teilen oder eure eigenen Ideen zur Verbesserung dieses “Problems” beisteuern.
Aslice macht dicht – Richie Hawtin: „Die Schließung ist eine große Niederlage“
[11. September 2024] Der Schock über die Schließung von Aslice, einer Plattform, die DJs helfen sollte, fairer mit den Musikern zu teilen, deren Tracks sie in ihren Sets verwenden, hat die elektronische Musikszene erschüttert. Vor allem der elektronische Musikpioneer Richie Hawtin reagierte äußerst emotional und enttäuscht auf die Nachricht. In einem Social-Media Post erklärte der bekannte DJ, wie sehr ihn das Ende der Plattform getroffen hat. Obwohl er selbst kein Investor von Aslice war, habe er die Idee leidenschaftlich unterstützt. Hawtin machte deutlich, dass die bestehenden Strukturen der Musikindustrie nicht für die DJ-Kultur funktionieren, in der DJs für ihre Auftritte bezahlt werden, während die eigentlichen Musiker kaum etwas bis nichts verdienen.
Aslice Schließung und die Folgen für Musiker – Richie Hawtin reagiert
Hawtin betonte, dass Aslice ein wichtiger Schritt sei, um die wirtschaftliche Ungerechtigkeit in der elektronischen Musikszene anzugehen. DJs konnten über die Plattform fünf Prozent ihrer Gage an die Künstler spenden, deren Musik sie spielten. Für Hawtin war es enttäuschend, dass viele seiner DJ-Kollegen Aslice nicht unterstützten und sich weigerten, diese Ungleichheit zu bekämpfen. Er schrieb, dass die bekanntesten und beliebtesten DJs die Community im Stich gelassen hätten. Am Ende des Videos drückte Hawtin seine Hoffnung aus, dass sich aus der Schließung doch noch etwas Positives entwickeln könnte.
Ein möglicher Lichtblick könnte die App KUVO von AlphaTheta sein. Diese App zeichnet automatisch die Tracklists von DJ-Sets auf und meldet sie an die Verwertungsgesellschaften, um sicherzustellen, dass die Produzenten ihre Tantiemen erhalten. Aber wann setzt sich diese App endlich am Markt durch? Auch die Association for Electronic Music (AFEM) arbeitet wohl an einer neuen Initiative, um sicherzustellen, dass Musikschaffende für ihre Arbeit in sozialen Medien und DJ-Sets angemessen anerkannt und entlohnt werden. Um was es sich dabei handeln wird, soll in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Wir sind gespannt!
Ein Lichtblick für Urheber?
Neil Bainbridge, Mitglied der AFEM, erklärte zudem, dass es dringend notwendig sei, die Rechte der Künstler zu schützen und sie in der DJ-Kultur nicht zu ignorieren. Der Ansatz von Aslice war für viele Künstler und Produzenten ein Hoffnungsschimmer, der nun verloren scheint. Dennoch gibt es weiterhin Bestrebungen, das Ungleichgewicht in der Musikindustrie zu korrigieren und den Künstlern den Lohn zukommen zu lassen, den sie verdienen.
Die emotionale Reaktion von Richie Hawtin zeigt, wie wichtig diese Diskussion für die Zukunft der elektronischen Musik ist. Es bleibt abzuwarten, ob andere Plattformen oder Initiativen die Lücke, die Aslice hinterlässt, füllen können.
Wie seht ihr das Thema? Seid ihr DJ oder Musiker? Schreibt uns eure Gedanken zu dem Thema gerne in die Kommentarsektion.
Aslice macht dicht: Letzte Chance für Produzenten, ihre Tantiemen zu sichern!
[04. September 2024] Aslice, eine Plattform für die gerechte Verteilung von Einnahmen in der elektronischen Musikszene, stellt ihren Geschäftsbetrieb ein. Die Initiative wurde 2022 von dem DJ und Produzenten DVS1 ins Leben gerufen und hatte zum Ziel, die Lücke zwischen den Gagen der DJs und den oft geringen Tantiemen der Musikproduzenten zu schließen. DJs konnten freiwillig einen Teil ihrer Gage an die Produzenten der von ihnen gespielten Tracks abgeben, wodurch eine direkte und faire Vergütung ermöglicht wurde.
Aslice stellt Betrieb ein: So bekommt ihr noch eure ausstehenden Gagen!
Obwohl es Aslice gelungen ist, über 4.000 Produzenten zu unterstützen und vielen von ihnen zum ersten Mal überhaupt eine Vergütung für ihre Musik zu ermöglichen, hat die Plattform nun angekündigt, keine neuen Playlists mehr anzunehmen und den Dienst zum Jahresende einzustellen. Gründe für die Schließung wurden nicht genannt. Ausstehende Zahlungen an Produzenten wird die Plattform aber noch bis zum 31. Dezember 2024 leisten. Wer als Produzent noch ausstehende Tantiemen vermutet, kann diese hier auf der Website überprüfen, ohne einen Account anlegen zu müssen.
Aslice hatte sich zum Ziel gesetzt, durch ein alternatives, auf Freiwilligkeit basierendes Zahlungssystem für mehr Fairness in der Musikindustrie zu sorgen. DJs spendeten einen Prozentsatz ihrer Gage, der nach Abzug einer Gebühr von 15% an die Produzenten ausgeschüttet wurde. Tracks, die nicht in den Playlists auftauchten, wurden an eine wohltätige Organisation gespendet. Trotz der Schließung blickt Aslice auf eine erfolgreiche Zeit zurück, in der das Unternehmen bewiesen hat, dass gerechtere Verteilungsmodelle in der Musikindustrie möglich sind.
Habt ihr an diesem Projekt teilgenommen und Tantiemen erhalten? Was haltet ihr als DJ und/oder Musikproduzent von einer solchen Möglichkeit, Geld zu verdienen bzw. Geld fair an Musiker zu verteilen? Schreibt uns doch eure Meinung in die Kommentarsektion.
Weitere Informationen zu Aslice
- Website des Anbieters
- Mehr zu Aslice
- Weitere DJ News