Fazit
Sie sind selten geworden, die wirklich aufmerksamkeitserregenden Produkte im Mikrofonbau. Das Re-Issue des U 47 fet, Audio-Technicas 5040 und 5045, der Trend zur Integration von Interfaces und Twin-Technologie wie von Lewitt, das waren schon die Besonderheiten der letzten Jahre. Und Aston. Wieso? Nun, mit Origin und Spirit hat der Hersteller es geschafft, die Messlatte des Sound-Leistungsverhältnisses noch weiter nach oben zu setzen. Und nicht nur das: Eigentlich gleicht die Tatsache, dass so gut klingende und so schlau designte Mikrofone von der Kapsel an in einem derartigen Hochlohnland wie Großbritannien gefertigt werden, der Quadratur des Kreises. Hut ab! Das Aston Spirit, einzeln hätte es 4,5 Sternchen bekommen, ist ein wirklich sehr gutes Mikrofon und uneingeschränkt zu empfehlen, das kleine Origin aber ist schlicht und einfach eine Granate!
Für dich ausgesucht
- geringe (Spirit) bis sehr geringe (Origin) Pop-Empfindlichkeit
- interessanter Industrie-Look mit hohem Wiedererkennungswert
- sehr gute Mikrodynamik
- außerordentlich gutes Preis-Leistungsverhältnis
- –
FEATURES UND SPEZIFIKATIONEN
- Membrangröße: groß
- Empfängerprinzip: Druckgradientenempfänger
- Wandlerprinzip: Kondensator
- Richtcharakteristik Origin: Niere
- Richtcharakteristik Spirit: Kugel, Niere, Acht
- Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz (+/- 3 dB)
- Eigenrauschen Origin: 18 dB(A)
- Eigenrauschen Spirit: 14 dB(A)
- maximaler Schalldruckpegel: 134 dB SPL (0,5%)
- Pad Origin: -10 dB
- Pad Spirit: -10/-20 dB
- HPF: 80 Hz
- Ausgang: XLR
- Lieferumfang: Mikrofon, Anstecker
- Ladenpreis Origin: € 289,– (September 2017)
- Ladenpreis Spirit: € 399,– (September 2017)
Chris sagt:
#1 - 05.02.2016 um 09:55 Uhr
Hey,was ist denn das geiles!!!?? Das Origin ist gleich mal meins!! Ich hab schon mit dem Violet the Atomic geliebäugelt. Da es aber zu Poppanfällig ist fällt das raus.
Das Origin rauscht dafür ein bisschen mehr, aber angesichts der Leistung und einem Output von 23mV geht das i.O.Chris
Chris sagt:
#2 - 05.02.2016 um 11:35 Uhr
Noch was was mir auffiel...das Origin kommt dem Mojave dermaßen nahe....das ist schon sehr bemerkenswert. Dagegen klingt das CAD nach A....und F....:-)
Daniel sagt:
#3 - 14.02.2016 um 12:43 Uhr
Ich wollte mir eigentlich das Shure SM7b kaufen. Weil ich eher mit Stimmen der härteren Gangart zu tun habe. Jetzt habe ich diesen Test hier gelesen und das Origin klingt auch sehr interessant (ist auch günstiger ;D). Allerdings wird mir aus dem Test nicht ganz klar, ob es für meinen Einsatzbereich auch brauchbar wäre ^^
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#3.1 - 15.02.2016 um 12:06 Uhr
Hi Daniel,ja, "geeignet" ist es in jedem Fall, wie fast jedes Mikrofon – ob es für die jeweilige Stimme und den jeweiligen Mix die beste Wahl ist, kann man nicht voraussehen. Ein Kondensatormikrofon wie das Aston ist in jedem Fall etwas höhenreicher als das SM 7B, das ja ein Tauchspulenmikro ist. Das muss aber nicht negativ sein. Allerdings ist es sehr sinnvoll, bei Verwendung eines dynamischen Mikrofons auch einen ordentlichen Preamps zur Verfügung zu haben. Sonst besorg' Dir einfach beide mit Rückgabeoption und probiere aus, was Dir besser passt. Lass' Dich aber nicht direkt vom höhenreicheren Sound eines Kondensers blenden, sondern setze die Stimme auch mal in einen Mix!Beste Grüße,
Nick
Antwort auf #3 von Daniel
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenChris sagt:
#4 - 18.02.2016 um 11:18 Uhr
Hallo Nick,könntest du dir auch vorstellen, das Origin bei einer M/S Mikrofonierung als Mittenmikro einzusetzen?Danke!LGChris
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#4.1 - 18.02.2016 um 11:35 Uhr
Hallo Chris,ja, das könnte ich. Allerdings werden gerne sehr schnelle Kleinmembraner eingesetzt. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass der nicht allzu bissige Charakter dem tendenziell sehr "konkret" klingenden MS-System etwas entgegenarbeitet, was durchaus gut sein kann. Bei der querliegenden Acht bist Du mit einem Einzelmembran-Mikrofon wahrscheinlich besser beraten als einem umschaltbaren wie dem Spirit.Beste Grüße,
Nick
Antwort auf #4 von Chris
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenChris sagt:
#4.1.1 - 18.02.2016 um 15:07 Uhr
Hi Nick,
ja, das ist richtig, kleinmembraner werden eigentlich bevorzugt. Dennoch haben bekanntlich Großmembraner die Eigenschaft eine Klangquelle wie ein Orchester etwas Körperhafter abzubilden. Das Origin ist wie getestet dennoch ziemlich schnell mit den Transienten. Wie ist das mit dem Rauschen, Nick...Kann ich auch in diesem Punkt sorglos sein, wenn es um M/S mit etwas größerem Abstand geht?Danke dir!!!LGChris
Antwort auf #4.1 von Nick (Redaktion Recording)
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenNick (Redaktion Recording) sagt:
#4.1.1.1 - 18.02.2016 um 16:30 Uhr
Hi Chris,ja, da sagst Du was… Du wirst sehr wahrscheinlich nicht irrsinnig komprimieren, aber 18 dB(A) sind zumindest für Großmembraner nicht wahnsinnig wenig. Aber schau' Dir zum Vergleich mal die Werte von Kleinmembranern an, die sind eigentlich immer höher; selbst Schoeps Colette CMC6 mit MK4 liegt noch bei 15 dB(A). Wichtiger als die Zahl ist aber, dass das Rauschen beim Origin nicht "grainy" war, sondern stabil, ausgewogen und vor allem dicht. Wahrscheinlich wird Dir der Preamp dabei mehr Sorgen bereiten.Ich kenne Dein Setup und Deine Anwendung natürlich nicht, aber probier auch ruhig mal ein M/S mit einem Druckempfänger als M-Mikro.Beste Grüße,
Nick
Antwort auf #4.1.1 von Chris
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenChris sagt:
#4.1.1.1.1 - 19.02.2016 um 07:50 Uhr
Hi Nick,Da ich das Mikro auch für Solo-Instrumente und Gesang brauch, denke ich, daß es das Richtige ist. Wenn es für den M/S Einsatz auch tauglich ist...dann ist das der QUAN!:-)
Ich hab mehrere gute Preamps..u.a. einen Focusrite ISA, einen DAV, einen True Systems, einen Audient...etc...ich denke, das dürfte mit allen gut funktionieren...Danke dir!!LGChris
Antwort auf #4.1.1.1 von Nick (Redaktion Recording)
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMusikzumLeben sagt:
#5 - 23.12.2017 um 10:40 Uhr
Hey,
erstmal möcht ich den wie immer sehr aufwendig gestalteten und äußerst hilfreichen Test loben (bonedo ist für mich in den letzten Jahren immer die erste Seite "to go" wenn ich wieder ein neues Schmuckstück suche), aber auch eine Frage stellen.
Ich besitze zur Zeit ein Rode NT1-A, das mir schon einige Zeit super Dienste leistet (hab auch ein paar Chöre mit gutem Ergebnis aufgenommen). Jetzt bin ich auf der Suche nach etwas neuem, das sich etwas vom Rode abhebt. Ich dachte eigentlich auch an umschaltbare Charakteristik, hab aber so viel gutes vom Origin gehört, dass ich mir nicht mehr so sicher bin. Es geht ja vor allem um den Sound!
Aufnahmesituationen sind vor allem Gesang (eher bissige dunklere Stimme, aber auch mal andere Leute), aber auch Gitarre sowie, weniger oft, alle möglichen Hintergrundinstrumente und Chöre.
Ich wäre sehr dankbar die Meinung eines Profis zu hören und freie mich schon auf die Antwort.Viele Grüße,
Lucas
Robert sagt:
#6 - 02.11.2018 um 07:25 Uhr
Hej Nick,
vielen Dank für Deine tollen Reviews!!! Ich habe nun auch mal eine Frage: Kannst Du mal beschreiben, wie sich das Origin im Vergleich zum MA-201 FET schlägt... das wäre für mich mal sehr interessant. Ich besitze derzeit fast nur Tauchspulenmikros (RE20, MD21), die ich dank Deiner Tests für mich sehr lieb gewonnen habe. Als Kondensatormikro habe ich das MK 4, welches mir an vielen Stellen etwas zu brilliant klingt... kann man zwar auch korrigieren, aber ich hätte da gerne ein etwas linearers. In erster Linie möchte ich es nutzen, um Akustikgitarren aufzunehmen, auch mal als Room und Vocals-Mic. Als Preamps benutze ich einen 6176 und DMA 73. Soundlich stehe ich besonders auf den Stones Sound von 68-71.
Vielen Dank für Deine Hilfe & Gruß Robert
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#6.1 - 06.11.2018 um 11:56 Uhr
Hi Robert,danke zurück für die Blumen. Zum Thema: Zunächst einmal ist das MA deutlich teurer. Ich empfinde es als etwas reichhaltiger und dynamisch etwas "aufgeregter" als das Aston. Und je länger ich es kenne, desto mehr separiere ich den Übertrager vom Grundklang, das Origin wirkt dahingehend etwas schlüssiger. Hör' Dir auf jeden Fall die Files im Player an, allerdings ist das ja Gesang. Das MK4 ist eben ein gutes Mix-Ready-Gerät. Was Linearität angeht, ist sicher ein Schoeps nicht verkehrt, auch ein Audio-Technica AT5045 oder ein DPA. Mit Deinen Amps kombiniert, kann das sicher sehr passend klingen. Auch mal an Bändchen gedacht? Ein Coles 4038, aber schon ein Beyerdynamic M130 oder ein preiswertes Ribbon können gut helfen, soundmäßig an Rockproduktionen der späten 1960er zu kommen.Beste Grüße,
Nick Mavridis (Redakteur Recording und eher bei den Beatles als bei den Stones :-D )
Antwort auf #6 von Robert
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