ANZEIGE

Audeze iSine 10 Test

Praxis

Tragekomfort

Auch wenn die Größe des Kopfhörers es nur schwer vermuten lässt: Der Audeze iSine 10 sitzt mithilfe der Bügel nicht nur sicher, sondern auch sehr bequem im Ohr. Das Kabel bringe ich per Clip an meine Kleidung an, was die Zuglast deutlich entschärft. Mit Kabelgeräuschen aufgrund von Reibung hat der In-Ear keine Probleme, dafür fängt er Umgebungslärm aufgrund seiner halboffenen Bauweise nahezu ungefiltert ein. Im Umkehrschluss dringt abgespielte Musik ebenso hörbar nach außen durch. Für Recording-Sessions mit empfindlichen Mikrofonen ist der iSine 10 damit nicht geeignet –  zum Gegenhören in ruhiger Umgebung hingegen schon.

Drei verschiedene Ear-Tips halten den iSine 10 sicher im Ohr.
Drei verschiedene Ear-Tips halten den iSine 10 sicher im Ohr.

Klang

Für den Hörtest verbinde ich den Audeze iSine 10 per Cipher-Lightning-Kabel mit meinem iPhone 7, lasse die Audeze-App aber zunächst aus und die Equalizer-Kurve somit „flat“. Auffällig ist der Bassbereich, den ich bei einem In-Ear-Kopfhörer selten so druckvoll, knackig und tiefgründig erlebt habe. Das hat nichts mit clubmäßigen Wummerbässen gemein: Der iSine 10 spielt kontrolliert und bringt massive Tiefe aufgrund der üppigen Membranfläche. Ein leichter Hang zur Bassbetonung lässt sich allerdings nicht abstreiten. Für das Musikhören unterwegs und dem Gegenhören der letzten Produktion ist der In-Ear gut geeignet, einen kompletten Mix würde ich jedoch nicht darüber fahren.

Große magnetostatische Membranen sorgen für druckvolle Bässe im iSine 10.
Große magnetostatische Membranen sorgen für druckvolle Bässe im iSine 10.

Auf der anderen Frequenzgangseite spielt der In-Ear seine Stärken durch die halboffene Bauweise aus, die mich an offene Over-Ear-Kopfhörer erinnern. Musik klingt weniger in den Gehörgang gepresst, sondern luftig und in den Mitten sowie Höhen nahezu verfärbungsfrei. Weiterer Vorteil: Die offene Konstruktion baut eine enorme Klangbühne auf, in der sich selbst in komplexen musikalischen Werken Einzelinstrumente exakt ihrer Position bestimmen lassen. Der Klang wirkt in keinem Moment aufdringlich: Scharfe Konsonanten, spitze Töne suche ich vergebens und erhalte im dafür eine ausgewachsene Detailauflösung mit erfreulicher Durchhörbarkeit. Die Kombination aus magnetostatischem Wandler und offener Bauweise geht beim iSine 10 voll auf.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.