Künstliche Intelligenz ist eines der großen aktuellen Themen. Von Autos bis zu Zahnbürsten – KI gehört anscheinend überall hin. Das gilt natürlich auch für die Welt der Musikproduktion. Wir haben mittlerweile schon oft darüber berichtet, mit AudiaLab Synapse Drums gibt es nun wieder einen Dienst mit einer solchen Technik dahinter. Auf der zugehörigen Website erzeugt die KI mit einem Mausklick neue Drum-Samples, die ihr lizenzfrei für eigene Produktionen benutzen könnt. Und wie so oft ist das Wort „Künstliche Intelligenz“ ein Schlagwort, um das Thema ein bisschen griffiger zu machen.
AudiaLab Synapse Drums
Einem Reddit-Beitrag zufolge funktioniert Synapse Drums über Machine Learning, der Algorithmus wurde auf das Erzeugen von Drum-Samples trainiert. Nach der Registrierung auf der Website des Anbieters, erzeugt ihr mit einem Klick auf Generate immer wieder ein neues Sample, das ihr mit dem Download-Button auf der Festplatte speichert. Eine grafische Darstellung der Wellenform gibt es auch, der Button „Another Like This“ generiert ein Sample mit ähnlichem Charakter.
Zum Anhören gibt es Regler für Lautstärke und Reverb, der Effekt wurde bei meinem Testlauf allerdings nicht auf das Sample angewendet. Nach dem Download habt ihr also einen komplett trockenen Sound ohne jeglichen Effekt. Und das ist auch gut so, denn das Reverb funktioniert in der jetzigen Version irgendwie noch nicht so richtig und wofür gibt es denn so schöne Reverb-Plug-ins?
Die Ergebnisse klingen im Moment noch nicht so richtig vielseitig, beim Ausprobieren habe ich in erster Linie Snare-Sounds und so etwas wie HiHats bekommen, die eindeutig weißes Rauschen als Basis verwenden. Dazu kommen ein paar hölzern klingende Percussion-Sounds. Eine überzeugende Kick konnte ich der KI noch nicht entlocken. Streckenweise entstehen aber ein paar interessante FX-Sounds mit Glitch-Charakter.
Alpha-Phase
Noch steckt hier auch alles in den Kinderschuhen. Deshalb könnt aktuell kostenlos mitmachen, die Entwickler wollen nämlich Feedback sammeln. Bei Reddit stehen schon einige gute Vorschläge, die ich definitiv unterschreiben würde. So wäre es super, wenn die gewünschten Sounds in gängige Kategorien unterteilt werden und vielleicht auch diverse musikalische Stile als Basis bereitstehen. Richtig cool wäre es, wenn das System auch mit ordentlich Samples aus Vinyl-Quellen gefüttert wird, dann hätten die Sounds gleich einen schönen Vintage-Charakter (und wären rechtlich total unbedenklich). Bei Fake-Covern im Stil von 70er-Jahre-Science-Fiction-Romanen klappt das ja bereits sehr gut, da sollte das doch wohl auch möglich sein!
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Momentan ist es auch schwer zu beurteilen, wie „smart“ der Algorithmus derzeit wirklich ist. So klingen die Sounds eher nach mit wenigen Parametern zufällig generierten Sounds, da habe ich bei einigen generativen Methoden aber schon interessantere Ergebnisse gehört. Micah Frank – bekannt von Puremagnetik – hat mit dem kostenlosen und auf Csound basierenden Kickblast zum Beispiel schon ein sehr cooles Tool für Kick-Drums präsentiert. In der Eurorack-Welt spuckt ein Modul wie Plonk (hier bei Thomann*) auf Knopfdruck automatisch erzeugte Drum-Sounds mit viel Charakter aus.
Bei Synapse Drums ist also definitiv Luft nach oben. Wie gesagt, steht die Entwicklung gerade am Anfang. Ich freue mich jedenfalls darüber, wenn sich das Projekt vernünftig weiterentwickelt. Im jetzigen Zustand wäre ich aber noch nicht bereit, dafür Geld auszugeben. Derweil könnt ihr aber kostenlos ausprobieren, dazu mehr im nächsten Absatz.
Preise
AudiaLab Synapse Drums soll über eine Art Abo funktionieren. Je nach Leistung bezahlt ihr zwischen 9,99 US-Dollar bis hin zu 29,99 US-Dollar monatlich. Weitere Infos findet ihr hier.
Wenn ihr die aktuelle Beta kostenlos ausprobieren wollt, müsst ihr bei der Registrierung den Code BOOMBAP verwenden.
Weitere Infos über AudiaLab Synapse Drums
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