Fazit
Das Credo des Audient iD4 scheint es zu sein, aus möglichst minimalistischer Ausstattung möglichst viele Möglichkeiten herauszuholen – und in der Tat muss man dem kleinen Interface zugestehen, dass ihm das gelingt. Vor allem der Punkt, dass der Lautstärkeregler zu einem Scroll-Wheel umgeschaltet werden kann, mit dem sich auch unterwegs komfortabel an den Parametern einer DAW-Software schrauben lässt, ist neben den zusätzlichen kleineren Gimmicks eine feine Sache. Zentrales Qualitätsmerkmal ist aber eindeutig der hervorragende Klang des Preamps, der einen tendenziell warmen Klangcharakter hat und den anliegenden Signalen nicht zu analytisch zu Leibe rückt. Ein so erwachsen wirkendes Stück Audio-Equipment erwartet man in dieser Preisklasse normalerweise nicht – und so wie die inneren Werte zu überzeugen wissen, tun es auch die äußeren: stabiles Gehäuse, kein Plastik (abgesehen von den kleinen Tastern), kein Gewackel und ein wertiges Bediengefühl. Zudem sind die Möglichkeiten zum Anpassen der Latenz erfreulich vielfältig. Dass sich der Pegel der Kopfhörerausgänge und des Main-Outs nur gemeinsam regeln lassen, lässt Audients iD4 deshalb kannp an der Bestnote vorbeischrammen – eine klare Kaufempfehlung gibt es aber trotzdem!
- Klangeigenschaften
- robustes Gehäuse
- flexible Latenzeinstellungen
- allerlei praktische Zusatzfunktionen
- –
- USB 2.0 Audio-Interface (Bus-Powered)
- Abtastraten bis 24 Bit/96 kHz
- Bauform: kompaktes Desktop-Gehäuse
- Zusatzfunktionen: Scroll-Control, Dim, Mute Speakers, Monitor-Mix, Monitor-Panning
- Zwei Eingangskanäle (1x Mikrofon/Line, 1x Instrumenteneingang)
- Zwei Ausgangkanäle (6,3er Klinke) plus zwei Kopfhörerbuchsen (6,3er und 3,5er Klinke)
- Zuschaltbare Phantomspeisung für Mic/Line-In
- Unterstützte Betriebssysteme: Mac OSX 10.7.5/iOS 6/ Windows 7 (oder neuer)
- Preis: € 159,– (UVP)
SteveFromBerlin sagt:
#1 - 03.10.2016 um 14:16 Uhr
Kann man die leichte Färbung mit den Geräten von Apogee vergleichen oder ist das nochmal eine ganz andere Hausnummer? Ich finde die direkt eingespielten Beispiele von Rainer Wind immer hervorragend und auf Nachfrage sagte er, er würde ein Apogee Duett benutzen. (Selbstverständlich kommt bei ihm auch sehr viel Klang aus den Fingern ;)
Alexander Aggi Berger (bonedo) sagt:
#1.1 - 04.10.2016 um 07:49 Uhr
Hi Steve, das ist eine interessante Frage! Ich habe gerade die Files aus unserem Test zum Apogee Duet 2 durchgehört - auch da gibt es Vergleiche zu den Preamps von RME, und das Duet verhält sich in dieser Hinsicht tatsächlich tendenziell ähnlich wie das iD4 und klingt nicht so analytisch und höhenreich. Der Direkteingang (an den du vermutlich deinen Bass anschließen willst) scheint beim Duet allerdings etwas dicker zu klingen als beim iD4. Um das wirklich unterschreiben zu können, müsste ich aber wirklich direkt vergleichen.Und wie du schon sagst: Der Klang in den Fingern und im Instrument ist nicht zu unterschätzen. Ich bin beispielsweise immer wieder beeindruckt, wenn nach meinen eigenen Soundcheck-Versuchen zur Vorbereitung einer Aufnahme ein "richtiger" Gitarrist kommt. Das ändert wesentlich mehr als so eine leichte Färbung durch das Interface :)
Antwort auf #1 von SteveFromBerlin
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenSteveFromBerlin sagt:
#1.1.1 - 04.10.2016 um 08:13 Uhr
Danke Aggi,das hilft mir sehr! Bässten Gruß aus Berlin!
Antwort auf #1.1 von Alexander Aggi Berger (bonedo)
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenAlexander Aggi Berger (bonedo) sagt:
#1.1.1.1 - 04.10.2016 um 08:30 Uhr
Gerne doch :)
Antwort auf #1.1.1 von SteveFromBerlin
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenAlex Abedi sagt:
#2 - 19.02.2019 um 14:59 Uhr
Netter Test, nur leider wird das wichtigste überhaupt nicht angesprochen. Mich persönlich interessierten Preamps in Audio Interfaces nicht. Ein guter Preamp kostet heute auch nicht die Welt und sollte zum Inventar von jedem der ernsthaft Musik macht gehören.Also, wie klingt das Interface? ADDA Wandlung ist neben Latenz wohl das wichtigste Kriterium für ein Audio Interface. Es wird in dem Test mit keinem Wort erwähnt, wie das Teil klingt.