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Audient ORIA Test

Audient Oria in der Praxis

Das Interface einzubinden, war soweit kein Problem. Treiber brauchte es am Mac erstmal auch nicht. Allerdings sind viele Funktionen und Konfigurationen nur über die Oria Software nutzbar, wie etwa die I/O-Verwaltung, die Speaker/Raum-Korrektur und das Setup.

Bedient wird am Gerät fast ausschließlich über den Encoder. Auch das Ausschalten erfolgt über ein Menü. Die Bedienung über das iPad wird ebenfalls möglich, allerdings stand die App zum Testzeitpunkt nicht zur Verfügung.

Verpackungsinhalt
Oria, USB- und Strom-Kabel sowie das SoundID Mic sind im Lieferumfang enthalten.

I am down

Das Audient Oria ist für größere Immersive-Setups ideal und stößt auf einen relativ überschaubaren Markt. Viele Audio-Interface-Hersteller haben mittlerweile ihr Leveling mehr oder minder auf viele Lautsprecher erweitert, allerdings ist die Down-Mix-Fähigkeit im professionellen TV/Kino-Umfeld ebenfalls entscheidend. Hierbei gilt es u.a. zu überprüfen, wie der Immersive-Mix beispielsweise auch Stereo funktioniert.

Drei Submixer bringt Audient Oria mit sich!

Dazu möchte ich auch auf das RTW Touch Control 5 verweisen, das außerdem richtig amtliches Metering mitbringt – zu einem vergleichbaren Preis aber keine D/A-Wandler für die Speaker mitbringt. Gleiches gilt für den Focusrite RedNet R1, der mit Dante-Stream-Rerouting arbeitet. Der Trinnov D-Mon kommt ebenfalls in Frage, hat mit Abstand die besten Korrektur-Funktionen – kostet allerdings ein Vielfaches!

Dolby Atmos Downmix

Die Down-Mix Funktionalität am Gerät beschränkt sich aktuell auf den Dolby Renderer, nicht auf den Dolby Render aus Pro Tools, nicht den aus Logic. Laut Audient arbeitet man mit den DAW-Herstellern an einer Lösung. Wann, wie und ob steht jedoch noch nicht fest. 

Preamps Audient Oria
Das Audient Oria besitzt 16 Immersiv-Ausgänge für Setups bis 9.1.6

Klanglich zeigt sich das Audient Oria ausgewogen, neutral und punchy. Es gibt keine Überraschungen, und das ist wirklich gut so. Die Preamps liefern ebenfalls clean ab, sind mit 60 dB allerdings nicht besonders kräftig. Schade auch, das kein Talkback am Gerät vorgesehen ist. Die Kopfhörer-Amps liefern einen souveränen Pegel und verhalten sich ebenfalls neutral. An meine Apogee Symphony I/O mk2 D/As reicht es im harten A/B-Vergleich allerdings nicht ganz heran.

Correct me

Die eingebauten EQs und die Laufzeitkorrektur muss man manuell konfigurieren. Es gibt nur einen einen Measure-Mode, der entsprechende Features deaktiviert. Trotzdem ist und bleibt so ein Prozedere jede Menge Arbeit – um fair zu bleiben, macht man das sicherlich auch nicht allzu häufig. 

Mikrofon SoundID
Im Audient-Karton gibt es auch noch einen Sonarworks-Karton zu finden – und der beherbergt ein Messmikro!

Alternativ kann man die Profile von SoundID Reference laden. Sie lassen sich mit dem simplen Dialog von Sonarworks „idiotensicher“ erstellen – viel schneller geht das allerdings nicht. Außerdem hat man mit der Software keine wirklichen Eingriffsmöglichkeiten in die Ergebnisse, sodass man überambitionierte Korrekturen nicht so einfach relativieren kann. Man hat hier nur die Option, mit einer Intensität irgendwo zwischen 0 und 100% zu korrigieren. Wer möchte, exportiert also reichlich Profile, um dann am Gerät wechseln zu können.

Ideal finde ich das nicht. Auch hilft SoundID Reference nicht dabei, den optimalen Standort für die Lautsprecher zu finden. Sicherlich: Bei Immersive Setups hat man jetzt auch nicht mehr so viele Möglichkeiten, bei der Speaker-Raumpositionierung herumzuexperimentieren – trotzdem wäre es schon gut zu wissen, welche Probleme wo und wieso auftreten. Weitere Informationen findet ihr auch in unserem Sonarworks SoundID Reference Test.

Digital Ein und Ausgänge

Die USB-Verbindung ist für die Konfiguration unerlässlich. Alternativ lassen sich bestehende Interfaces aber auch mit Dante oder 2xADAT-In einbinden.

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