Zu Beginn sei erwähnt, dass wir es hier nicht mit einem regulären, vielseitigen Gitarrenamp zu tun haben, sondern mit einer prinzipiell cleanen Vorstufe, die man in leicht angeschmutze bis crunchige Zerrgrade fahren kann. Wer auf Hardrock- oder Metalsounds steht oder singende Solo-Leads erwartet, wird sich eines zusätzlichen Zerr-Aggregats wie Distortion oder Overdrive bedienen müssen. Insofern ist der auf dem Karton anzutreffende Begriff “Amp Modelling Interface” ein wenig irreführend, denn wir haben es mit einer einzigen Röhrenvorstufe zu tun und nicht mit der digitalen Emulation klassischer Ampmodelle, die man unter dem Begriff “Modeller” landläufig versteht. Die digitale Komponente der Two Notes-Software bezieht sich demnach auf die Impulsantworten, auf Reverb und Post-EQing.
Für die Soundbeispiele setze ich zunächst eine Ibanez Artist ein und spiele direkt in den Input des Interfaces. Als Cabinet wähle ich in der Two Notes-Software den Fender-artigen “Blonde 63”, drehe den Contour-Regler in die Mitte und Bright voll auf.
Die Vorstufe verleiht dem Eingangssignal eine deutliche Wärme sowie Präsenz und fährt das Signal jenseits von 9 Uhr in einen angenehmen, Overdrive-artigen Crunch, der im Zerrgrad in etwa dort endet, wo man einen AC30 oder einen Tweed Deluxe verordnen würde.
Input
Drive
Output
Bass
Mid
Treble
12:00
0 – 9:00 – 12:00 – 15:00 – Max
13:00
12:00
12:00
12:00
Audio
Samples
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/
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Drive MinimumDrive 9:00Drive 12:00Drive 15:00Drive Maximum
Nun wechsele ich zu einer Fender Telecaster und wähle die “Vibro Utah” Cabsimulation. Der minimale Drive verleiht dem Gitarrensignal ordentlich “Knack” und Durchsetzungsfähigkeit. Der EQ auf dem Bedienpaneel arbeitet dabei sehr effektiv und passt das Gitarrensignal gut an.
Input
Drive
Output
Bass
Mid
Treble
15:00
10:00
13:00
11:00
11:00
13:00
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Funky Clean – Telecaster
Als nächstes erhöhe ich den Zerrgrad und wähle die “Voice 30” IR, die in der Benutzeroberfläche bereits den Vox-Typus erahnen lässt. Wer glaubt, dass in der Two Notes-Software nur IRs ausgesucht werden und rudimentär geschraubt wird, irrt sich gewaltig, denn die Eingriffe per “Sound”- und “Contour”-Regler sind deutlich mehr als nur Kosmetik und haben gewaltige Auswirkungen auf das Klangergebnis. Hinzu kommt die sehr gute Auswahl an Cabinet-Modellen, wobei Freunde von Impulsantworten ohnehin wissen, dass die gewählte Box manchmal mehr Einfluss auf den Sound haben kann als der Amp selbst.
Input
Drive
Output
Bass
Mid
Treble
15:00
13:00
13:00
12:00
14:00
14:00
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Crunch – Telecaster
Und noch ein Pfund Gain wird aufgelegt. Hier wechsele ich zu einer Les Paul und wähle das “Angl Pro 30” Cabinet. Medium-Gain-Sounds sind durchaus im Angebot des Sono, vor allem, wenn Humbucker zum Einsatz kommen bzw. generell ein höherer Input gefahren wird.
Input
Drive
Output
Bass
Mid
Treble
15:00
15:00
11:00
13:00
14:00
15:00
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Medium Gain Les Paul
Will man stärker verzerrte Sounds oder gar Metal/Hi-Gain abdecken, muss man einen zusätzlichen Verzerrer zu Rate ziehen, weshalb es sich lohnt, zu testen, wie der Sono damit zurechtkommt. Ich wähle wieder die “Angl Pro 30” Box und schalte einen TC Electronic “Dark Matter” davor. Selbstverständlich gilt es hier aufzupassen, den Input nicht zu überfahren, aber generell entpuppt sich der Audient Sono als äußerst pedalfreundlicher Zeitgenosse.
Input
Drive
Output
Bass
Mid
Treble
9:00
9:00
13:00
14:00
15:00
12:00
Audio
Samples
0:00
/
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0:00
Moderate Gain – Pedal into Sono
Röhren-Preamps werden, wie man z.B. beim Klassiker V72 sieht, nicht nur für E-Gitarren gerne gesehen, sondern auch Gesang und Akustikgitarre können ein angenehmes Timbre erfahren, wenn man sie durch eine Röhre schickt. Die Cabsimulation muss hierfür natürlich deaktiviert und auch der Drive-Regler sollte eher niedriger gesetzt werden, wenn man natürliche Soundergebnisse will. Sowohl mit als auch ohne Röhre präsentiert sich eine gute und feinauflösende Preamp-Qualität, die man vor allem in Kombination mit den anderen Features bei diesem Preis nicht erwartet hätte. Ob man auf den Sound der Röhre für diesen Einsatzbereich steht, bleibt sicherlich Geschmackssache. Der Sound wirkt trotz neutralem EQ etwas direkter, brillanter und leicht komprimiert, wodurch Transienten und Höhenanteile stärker zum Vorschein kommen.
Für die Akustik-Files kommt eine Breedlove Oregon Concert zum Einsatz. Das Mikrofon für Gitarre und Gesang ist ein Audio Technica 4050 Großmembraner.
Input
Drive
Output
Bass
Mid
Treble
12:00
12:00
12:00
12:00
12:00
12:00
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Acoustic Guitar – Mic Preamp 1 – no valveAcoustic Guitar – Mic Preamp 1 – to valve
Input
Drive
Output
Bass
Mid
Treble
12:00
10:00
12:00
12:00
12:00
12:00
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Vocal female – Mic Preamp 1 – no valveVocal female – Mic Preamp 1 – to valve
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