ANZEIGE

Audio-Effekte richtig einsetzen

Ob beim Sounddesign und Aufnehmen oder erst beim Mixing: Audio-Effekte sind das Salz in der Suppe beim Produzieren, ohne sie geht nichts. 

(Bild: Shutterstock/238083925/PrinceOfLove)
(Bild: Shutterstock/238083925/PrinceOfLove)

Von Standard-Effekten wie Equalizer und Kompressor bis hin zu spezialisierten und auffälligen und höchst speziellen FX reicht dabei die Bandbreite.
Hier findet ihr alles zum Thema Tontechnik-/Musik-Effekte. Vom einfachen Verständnis von den Parametern eines EQs bis hin zu ausgefuchsten Tricks in Audio-Mischungen wie „Panning ohne Pan-Regler“.

Inhalte
  1. Grundlagenwissen Audio-Effekte
  2. Unterscheidungen von Audio-Effekten
  3. Workshops zu den wichtigsten Audio-Effekten
  4. Audio-Effekte einbinden
  5. Weitere spannende Artikel rund um Effekte

Grundlagenwissen Audio-Effekte

Was sind Audio-Effekte?

  • Mit Audio-Effekten (of “FX” abgekürzt) werden einzelne Signale wie Gesang oder Gitarre, aber auch gesamte Audio-Mischungen klanglich bearbeitet. 
  • Die Bandbreite an unterschiedlichen Effekten ist enorm, von einfachen, die kontinuierlich “leiser und lauter” machen (Tremolo) über Frequenzbearbeitung mit dem Equalizer bi hin zu komplexen, technisch aufwändigen und auffälligen Effekten (z.B. div. Pitch-Effekte).

Wann werden Effekte in der Musikproduktion eingesetzt?

  • Hauptsächlich werden Audio-Effekte beim Mischen (“Mixing”, “Mixdown” oder einfach “Mischen”) benutzt. Dort werden die einzelnen Bestandteile einer Musikproduktion bearbeitet, beispielsweise wird dann ein Hall auf die Stimme gelegt und die Schlaginstrumente mit einem Equalizer in der Klangfarbe verändert. 
  • Im anschließenden Mastering, der Endbearbeitung eigentlich fertiger Audio-Mischung, werden ebenfalls Effekte verwendet.
  • Auch beim Aufnehmen werden einige Effekte eingesetzt, aber nicht immer. Der Nachteil ist, dass sie sich oft nicht richtig rückgängig machen lassen. Also sind die Effekte dann oft eher verhalten oder haben einen eher technischen als ästhetischen Hintergrund.
  • Im Live-Betrieb sind einige Effekte ebenfalls unverzichtbar, allen voran der Equalizer. 
  • Sogar Instrumente selbst nutzen Effekte, man denke beispielsweise an die Boden-Effektgeräte von E-Gitarristen oder die Ausstattung von Synthesizern.

Welches sind die wichtigsten Effekte? Welches sind die häufigsten Effekte?

  • Der Equalizer ist sicher der wichtigste Audio-Effekt. Er verändert den Frequenzgang, kann zum Beispiel Bässe anheben oder eine zu spitze Snaredrum entschärfen.
  • Weitere so gut wie unverzichtbare Effekte sind Delay- und Hall-Effekte und der Kompressor.

In welcher Form gibt es Audio-Effekte?

  • Audio-Effekte gibt es als klassische externe Hardware (“Signalprozessoren”), etwa in 19″-Racks oder im API Series 500 Format. Natürlich sind vor allem Equalizer, manchmal sogar Dynamikeinheiten und Multieffekte in analoge oder digitale Mischpulte eingebaut. In DAWs und anderen Audio-Programmen sind Effekte so gut wie immer integriert und über eine der Schnittstellen auch als Plug-Ins anderer Hersteller nutzbar. Nicht zu vergessen: Gitarreneffekte gibt es in Pedalform, im Synthie-Bereich dominieren Eurorack-Systeme! Sogar mechanisch können Effekte sein, etwa beim Feder- oder Plattenhall oder beim Leslie!

Lesetipp für Einsteiger: Eigene Songs produzieren – Musik selbst aufnehmen lernen

Welche verschiedenen Arten von Audio-Effekten gibt es? Wie lassen sich diese in Gruppen unterteilen?

Die Unterteilung kann auf verschiedene Weisen erfolgen, oft sind tatsächliche Effekte auch Mischformen. Hier ein üblicher Ansatz der Unterteilung mit Beispielen:

  • Filter und Equalizer verändern den Frequenzgang zwischen Tiefbässen und höchsten Höhen auf unterschiedliche Art. Beispiele: parametrischer Equalizer, Hochpassfilter, Tiefpassfilter
  • Dynamikeffekte beeinflussen den Pegel – also die “Lautstärke”. Ein Kompressor beispielsweise “drückt die Lautstärkeunterschiede zusammen”, zum Beispiel um eine höhere “Durchschnittslautstärke zu erzielen. Beispiele: Kompressor, Limiter, Noise Gate, Expander 
  • Modulationseffekte erzeugen Bewegung im Material durch kontinuierliche Veränderungen, meist durch einen Oszillator (LFO). Beispiele: Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo, Vibrato, Rotary etc.
  • Verzögernde Effekte sind neben einfachen Delays auch alle Halleffekte.
  • Verzerrende Effekte generieren Obertöne von leichter Sättigung bis hin zur übelsten Verzerrung
  • Pitch-Effekte ändern Tonhöhen.
  • Spezialeffekte gibt es viele. Beispiele: Ringmodulator und Vocoder
  • Kombinierte Effekte können beispielsweise Verbindungen von EQ und Dynamikgerät sein, also Multibandkompressoren oder Dynamic EQs. 

Die wichtigsten Audio-Effekte verstehen

Der sicherlich wichtigste Audio-Effekt ist der Equalizer (British English: “Equaliser”). Er wird auch „Frequenzgang-Entzerrer“ genannt: Mit dem EQ können einzelne Frequenzbereiche eines Signals , also beispielsweise die Tiefbässe) verstärkt oder abgesenkt werden. Das kennt eigentlich jeder. Dieser Artikel erklärt anhand der 10 am meisten begangenen Fehler, wie ein Equalizer bedient wird:
Equalizer benutzen lernen

Vom Prinzip her sehr verständlich sind auch Hall und Delay. Delay verzögert das Signal (oft mehrfach!), Hall ist zum Beispiel die akustische Simulierung eines Raumes.

Hall und Delay benutzen lernen

Raumforschung – Serie zu Reverb-Einsatz

Studiomythen widerlegt – “Große Räume klingen groß”

Nicht mehr ganz so einfach und alltäglich sind Dynamikeffekte. Der wichtigste dieser Effekte ist der Kompressor. Ohne den Kompressor geht in der Musikproduktion aber fast nichts!

Kompressor benutzen lernen

Modulationseffekte bringen Bewegung in Signale. Chorus, Flanger, Phaser, aber auch Tremolo und Leslie gehören dazu.

Modulationseffekte benutzen lernen

Zu den verschiedenen Pitch-Effekten gibt es auch so einiges zu erklären:

Pitcheffekte benutzen lernen

Nicht zu vergessen: Die ganze Bandbreite von leichter Sättigung bis zur „Kaputt“-Verzerrung, hier am Beispiel der Vocals:

Vocal-Verzerrungen 

Screenshot_02_20Digiloge_Signalkette_Tube-Tech_CL1B-1075206 Bild

Audio-Effekte für Musik und Sprache benutzen / einbinden

Auch in der DAW gilt: Audio-Effekte lassen sich auf unterschiedliche Arten einbinden. Eine davon ist der Insert-Send-Return-Weg. Dieser Artikel erklärt, was es damit auf sich hat:
ISR verstehen
Besonders Reverb und Delay werden üblicherweise per Aux Send verwendet. Doch warum? Und nimmt man Aux Send Pre oder Aux Send Post? Hier lernt ihr es:  

Aux Send erklärt

Dynamikeffekte wie Kompressoren und Gates besitzen manchmal einen „Seiteneingang“, den Sidechain. Was man damit machen kann ist in diesem Artikel zu erfahren:

Workshop Sidechaining/External Keying

Besonders für Gitarristen mit einer Pedalsammlung interessant: Mit nur wenig Aufwand lassen sich Boden-Effektpedale auch im Mix einsetzen. Hier das Tutorial zur Nutzung von Pedalen in der Audio-Mischung:

Gitarrenpedale im Mix verwenden

Gitarreneffekte lassen sich nicht nur für Gitarren verwenden – gerade im Mixdown machen sie eine gute Figur.
Gitarreneffekte lassen sich nicht nur für Gitarren verwenden – gerade im Mixdown machen sie eine gute Figur.

Audio-Effekte: Presets

Presets haben stellenweise einen echt schlechten Ruf. Aber wie so oft gibt es Pro und Contra, was hier diskutiert wird:
Pro/Contra Presets 

Effekte auch auf der Summe verwenden?

Equalizer, Kompressor und andere Effekte kann man in DAWs und Hardware-Mischpulten auch auf der Stereosumme („Master“) verwenden. Ist das sinnvoll?
EQ auf dem Stereobus?
Kompressor auf dem Stereobus?
Stereoverbreiterung auf dem Stereobus?
Limiter auf dem Stereobus?

Bekannte und beliebte Audio-Effekte

Einige Effekte genießen Kultstatus. Und das aus gutem Grund. Vor allem die Kompressoren und Limiter sind prägende Elemente. So wäre die gesamte Musikwelt sicher eine andere, wenn es „1176“ und „LA-2A“ nicht gäbe.
Studiostandards Kompressoren und Limiter

Alternativen, Tipps und Tricks beim Effekteinsatz

Wer sagt denn, dass man alles schulbuchmäßig machen muss? Genau: niemand. Und gerade die kleinen, netten Tricks können eine Produktion nach vorne bringen!
Sinnvolle Alternativen zum Reverb
Panning ohne Pan-Regler: Sinnvolle Alternativen zum Pegel-Panning

Ist Hardware wirklich nötig?

Der Streit ist alt, ob Plug-ins Hardware das Wasser reichen können. Neben einem Vergleichstest haben wir hier noch einen Artikel, der sich der Thematik von einer anderen, sehr interessanten Seite nähert:
Studiomythen widerlegt: “Plug-ins ersetzen Hardware” 
Vergleichstest UA LA-2A Hardware/Plug-in 

Zukunftsaussichten

Müssen wir in Zukunft vielleiciht gar keine Effektgeräte mehr auswählen und einstellen? Die amerikanische Firma iZotope gehört zu denen, die die zukunftsweisendsten Technologien benutzen. Das war ein guter Grund für uns, mit iZotopes Chef einmal ein ausführliches Gespräch über die Musikproduktion in der Zukunft zu führen. 
Die Zukunft der Musikproduktion

Hot or Not
?
(Bild: Shutterstock/238083925/PrinceOfLove)

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Arturia Tape J-37 Demo (no talking)
  • Jayson Joshua talks about underrated and overrated plugins and how to mix like a pro
  • Purple Disco Machine talks about his production, favorite plugins and what it's like to win a grammy