Praxis
GUI
Die Bedienoberfläche von Scoring Synths ist einerseits sehr übersichtlich, auf der anderen Seite sind viele Regler ziemlich winzig und haben dementsprechend minimale Regelwege. Auch wenn es sich hierbei um keine schlachtentscheidenden Parameter handelt, ist eine derartige Gestaltung des GUI nicht das Optimum des Machbaren. Lediglich die Bedienung der Hüllkurven bietet keinen Anlass zur Kritik.
Klang
Genug gemeckert, wie klingen die „Scoring Synths“ denn nun? Sound ist großartig und Dank der exklusiven Auswahl an Mikrofonierungen ist der erste Schritt zur gelungenen Tiefenstaffelung bereits vollzogen. Gemäß Marketing – und das ist absolut nachvollziehbar – erfüllt die Library zwei unterschiedliche Aufgaben. Das ist zum einen die namensgebende Kreation synthetischer Klanglandschaften, zum anderen eignen sich die Sounds zum Mischen, Andicken und Stützen von Orchesteraufnahmen und auch sonstigen Instrumentenspuren. Das subtile und für den Zuhörer teilweise nicht erkennbare Doppeln von Orchesterinstrumenten mit druckvollen und warmen Sounds synthetischen Ursprungs ist keine ungewöhnliche Vorgehensweise. Dass diese Klangfarben bereits mit einer Auswahl typischer Rauminformationen vorliegen, ist ein absoluter Vorteil während einer Produktion. Im Folgenden hören wir als erstes Audiobeispiel ein kleines MIDI-Arrangement mit insgesamt 18 Instruments von Scoring Synths, das überwiegend (5 Spuren mit externem Hall oder Delay) ohne zusätzliche Effekte entstanden ist.
Im folgenden Video des identischen Arrangements sieht man noch einmal konkret, auf welchen Spuren die externen, insertierten Effekte (Logic ChromaVerb + Stereo Delay) zum Einsatz kommen und welche Spuren trocken und pur der Library entnommen sind.
Der bereits ohne EQs oder sonstige Mix-Tricks auffallend warme und druckvolle Grundsound findet sich auch in den einzelnen Instrumenten-Kategorien wieder. Die folgenden Audiobeispiele sind allesamt ohne zusätzliche Effekte entstanden, sofern dies nicht ausdrücklich im Namen des Audio Files erwähnt wird. Die unterschiedlichen Raumeindrücke wurden ausschließlich durch die Verwendung und den Mix der vorhandenen Mikrofonierungen erzeugt.
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Sonstiges
Zu guter Letzt ist anzumerken, dass alle Samples ohne Loop auskommen (müssen), wobei die großzügige Länge, die bei Flächensounds fast 30 Sekunden beträgt, in vielen Fällen ausreicht. Sollte dies mal nicht der Fall sein, kann man seinen Workflow anpassen und ausklingende Töne mit einem anderen Instrument oder gebounctem Material auffangen. Dies ist kein Drama, dennoch gab es beim Erstellen der Audiobeispiele Situationen, in denen ich mir eine optionale „Loop-Version“ des Instruments gewünscht hätte.