Der Audio Sprockets ToneDexter Acoustic Preamp verfolgt den Ansatz, die üblichen Nachteile der Piezo-Abnahme zu eliminieren und stattdessen durch den Klang einer Mikrofonabnahme zu ersetzen. Das Ganze basiert auf Impulsantworten und einem ähnlichen Prinzip wie das Profiling, das zum Beispiel der deutsche Hersteller Kemper seinen Gitarrenverstärkern zugrunde legt.
Seit wir unsere Gitarren mit piezokeramischen Pickups abnehmen, habe wir das immer gleiche Problem: Ein Piezo klingt fast natürlich – man erkennt die Akustikgitarre beinahe als Akustikgitarre. Aber eben so weit unnatürlich, dass man dem Piezo ungeachtet aller Weiterentwicklungen immer (immer!) den Piezo anhört. Das kann man kultivieren, indem man einfach behauptet, dass es einem so gefällt. Oder man tut etwas dagegen. Das ist schwer, aber offensichtlich nicht ganz unmöglich, wie der ToneDexter von Audio Sprockets eindrucksvoll beweist.
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Mehr InformationenÜber den Hersteller
Audio Sprockets ist ein amerikanischer Hersteller, der speziell für die Entwicklung und Herstellung des ToneDexters gegründet wurde. Dahinter stehen mit James May, Andy Norrell und Michael Seedman drei obsessive Tüftler, die von Marketingspezialist Andrew Wild unterstützt werden. Das Ziel der Entwicklung war, einem Piezo-Pickup einen einigermaßen natürlichen Sound abzutrotzen, der dem entspricht, was ein Mikrofon abnimmt – ein Mikrofonsimulator quasi. Hierfür werden laut Audio Sprockets sogenannte Impulsantworten verwendet.
Diese Impulsantworten sind nicht automatisch im Gerät gespeichert; sie müssen von jedem Anwender selbst erstellt werden, und zwar vorab. Das ist auch der kritischste Part bei der Verwendung des ToneDexters, und, soviel kann ich schon verraten, auch der spannendste, denn man kann den Sound in weiten Grenzen selbst gestalten. Einen Eigenklang im engeren Sinne besitzt das Teil nicht.
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Details
Der ToneDexter erfüllt drei Aufgaben. Neben der erwähnten Klangformung durch Impulsantworten sind es die eines Preamps, der mit Klangregelung und Notchfilter gegen Feedback ausgestattet ist, sowie die einer DI-Box. Das Gerät gibt also neben dem unsymmetrischen Signal für die eigene Anlage auch ein symmetrisches Signal für die PA aus.
Von außen betrachtet sieht das Gerät schick, aber unspektakulär aus. Es besitzt in etwa die Größe eines Boss-Doppelpedals. Auf der Oberseite befinden sich zwei Fußtaster, ein LED-Display, ein Schwung einzelner LEDs sowie sieben Potis. Die Front beherbergt fünf Buchsen, drei Schalter und weitere zwei Potis. Das könnte genauso gut eine Boutique-Zerre sein. Batteriebetrieb ist übrigens nicht vorgesehen; dazu konsumiert das Gerät auch zu viel Strom. Daher sollte man darauf achten, dass das Netzteil genügend davon liefert, wenn man nicht den mitgelieferten Adapter verwendet.
Die meisten Regler, Anschlüsse und Schalter sind für den einigermaßen erfahrenen Anwender spontan verständlich. Treble und Bass stellen die Klangregelung des Preamps dar, Notch stimmt das Notchfilter gegen Feedback durch. Pickup Level Trim ist der Gainregler für den Piezotonabnehmer, und Output Level bestimmt den Pegel, den das Gerät wieder verlässt. Der linke Fußtaster ist unter anderem mit Tune und Mute beschriftet, der rechte mit Boost. Dazu gehört das Poti Boost Gain für eine separate Sololautstärke auf der Rückseite des Gerätes. Auch die Buchsen Effects Loop, DI out oder Headphone nebst Level-Regler geben keine größeren Rätsel auf.
Das war’s aber auch schon mit der Verständlichkeit; für alle anderen Funktionen muss man den einen oder anderen Blick in die Anleitung werfen. Vergleichsweise einfach ist der Schalter “DI fixed/var” zu verstehen. Mit dieser höchst sinnvollen Funktion wird bestimmt, ob der Pegel, der an der symmetrischen DI-Buchse anliegt, vom Output-Level beeinflusst wird oder nicht. Alle anderen Regler und Schalter, also Charakter, Wave Map, Option A/B sowie die Zusatzfunktionen der beiden Fußtaster gehören zur Mikrofonsimulation und sind dazu da, die sogenannten WaveMaps zu erstellen und auf einem der 22 Speicherplätze abzulegen.