Audio Technica AT-LP1240USB Test

Details

In der Umverpackung befinden sich – stoßsicher verpackt – folgende Einzelteile. Zunächst einmal ist da natürlich das eigentliche Laufwerk, welches (bis auf den Plattenteller) bereits vollständig montiert geliefert wird. Der massive Aluminium-Platter befindet sich separat im Karton und muss lediglich auf die entsprechende Nabe des Antriebes gesetzt werden. Eine Filzmatte minimiert die Reibung der Vinyl-Scheiben beim Backcueing und Scratchen. Gegen Staub und sonstigen Schmutz von oben schützt das Gerät ein transparenter Kunststoffdeckel. Außerdem befindet sich im Lieferumfang das Kontergewicht für den Tonarm, ein 7-Inch-Adapter aus Aluminium sowie eine aufsteckbare Nadelleuchte. An den SME-Bajonettverschluss des s-förmigen Tonarms kann die beiliegende Headshell montiert werden. Ein Abtastsystem ist nicht in der Box enthalten. Wer möchte, kann ja mal in unserem Tonabnehmer-Marathon nach einem geeigneten Modell Ausschau halten.
Die Betriebsspannung wird dem Laufwerk über ein Kaltgeräte-Netzkabel zugeführt. Dieses liegt in einer deutschen und amerikanischen Ausführung bei. Möchte man das interne USB-Audiointerface mit einem Computer verbinden – kein Problem, denn ein USB-Kabel Typ-B ist auch mit an Bord. Zur Übertragung des Phono- oder Line-Signals dient ein robustes Stereo-Cinch-Kabel. Zwei Miniklinken/Cinch-Adapter und zwei Handbücher runden das Paket ab. Zwei Handbücher? In der Tat. Das erste setzt sich mit der Bedienung des Turntables auseinander, wohingegen das zweite die Installation und Konfiguration der Audiotreiber und die Bedienung der beiliegenden Audio-Software Audacity erklärt. Leider sind beide Anleitungen in englischer Sprache verfasst, doch zum Glück haben wir es hier mit einem Plattenspieler und nicht mit einem Airbus zu tun. So kommt man selbst dann klar, wenn man der britischen Sprache weniger mächtig ist. Die Programme liegen auf CD vor.
Mein visueller Schnellcheck zeigt: Die komplette Bauweise des ATH, gepaart mit dem nicht zu unterschätzenden stolzen Gewicht von 12,5 Kilogramm, erinnert sehr stark an die legendäre „Zwölfhunderter-Serie“. Der komplette Unterbau des Chassis ist mit Hartgummi verkleidet und auch unter dem robusten Aluminium-Plattenteller sehe ich schwingungsdämpfendes Gummi. Die Oberseite des Turntables hat ein edel anmutendes, glänzendes Finish verpasst bekommen. Unser Testobjekt ist insgesamt sehr sauber verarbeitet und bei der Auswahl der Materialien wurde auf Qualität geachtet. Das gefällt! 

Text: Audio Technica LP1240USB: Der Lieferumfang des Gerätes
Text: Audio Technica LP1240USB: Der Lieferumfang des Gerätes

Anschlüsse

Ein vertieft positioniertes, in zwei Sektionen unterteiltes Backpanel offenbart die Anschlüsse des Plattenspielers. Auf der rechten Seite residiert eine Buchse für das Kaltgerätekabel, das linke Feld hingegen ist den Audioanschlüssen gewidmet. An den beiden vergoldeten Cinch-Buchsen kann ich wahlweise ein Phono- oder Line-Signal abgreifen. Die Auswahl erfolgt über einen Schalter. Gegen Störgeräusche im Phono-Betrieb schützt das Massekabel. Da Audio Technicas Konstruktion über ein integriertes Audiointerface verfügt, kommt hier auch eine USB-Buchse Typ-B zur Übertragung des digitalen Tonsignales an einen Computer zum Vorschein. 

Audio Technica LP1240USB: Die Kabel und Stecker sind geschützt und nicht im Weg
Audio Technica LP1240USB: Die Kabel und Stecker sind geschützt und nicht im Weg

Features

Der AT-LP1240USB ist ein direkt angetriebener, professioneller DJ-Plattenspieler, dessen Teller von einem bürstenlosen, sechzehnpoligen Drei-Phasen-Gleichstrommotor angetrieben wird. Genau wie beim Vorbild ist der Motor in den Teller integriert. Sechzehn Spulen treiben einen Ringmagneten an, der fest mit dem Teller verbunden ist. Mit einem runden Drehschalter, der sich oberhalb der blauen Stroboskop-Leuchte befindet, haucht man dem Turntable Leben ein. Allerdings setzt sich dadurch noch nicht automatisch der Plattenteller in Bewegung, denn zuvor gilt es, eine der beiden Start/Stopp-Tasten zu betätigen. Zwei weitere Buttons schalten die Abspielgeschwindigkeit zwischen 33 1/3, 45 oder sogar 78 Umdrehungen pro Minute um. Der schwere, seitlich abgeschrägte Plattenteller hat vier Stroboskop-Ringe, an denen die Pitch-Werte 0 %, -3,3 %, + 3,3 % oder + 7,2 % optisch überprüft werden können. Um die aufsteckbare Nadelleuchte zu befestigen, sitzt neben dem Teller eine Cinch-Buchse. Start- und Stoppzeiten des Plattenspielers lassen sich über zwei Drehregler stufenlos verändern. Mittels Reverse-Taste spielen die Musikstücke rückwärts ab. 

Fotostrecke: 3 Bilder Audio Technica LP1240USB: Drehschalter zum Ein- und Ausschalten des Gerätes

Für die Umschaltung des Pitch-Intervalls (+/-10% oder +/-20%) verbaut der Hersteller zwei separate Tasten. Die stufenlose Justierung der Geschwindigkeit wird mit einem 100-Millimeter-Flachbahnregler vorgenommen. Dieser rastet nicht an der Mitte (Nullstellung) ein, sondern es leuchtet stattdessen eine Kontroll-LED auf. Alternativ kann ich den Pitch auch unabhängig von der Stellung des Faders mit dem Quarz-Button in die Nullstellung zurückbringen. Der S-Shaped-Tonarm ist fast komplett aus Aluminium gefertigt. An dessen SME-Bajonettverschluss lässt sich ein Headshell-Tonabnehmer oder ein Komplettsystem (z.B.Ortofon Concord) montieren. Ein hydraulischer Tonarmlift dient zum schonenden Absetzten oder Anheben der Nadel. Genau wie beim Vorbild nimmt sich ein verstellbarer Ring der Justierung der Tonarmhöhe von null bis sechs Millimetern an. Ist die richtige Einstellung gefunden, so kann man den Arm mithilfe eines Feststellhebels arretieren. Bei S-Shaped-Tonarmen treten Skating-Kräfte zum Mittelpunkt der Schallplatte hin auf, denen man mit der stufenlos einstellbaren Antiskating-Funktion entgegenwirken kann. Für Singles ist ein Adapter aus Aluminium im Paket enthalten. Dieser findet seinen Platz hinter dem Tonarm, sofern er gerade nicht im Einsatz ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Audio Technica LP1240USB: Der Plattenteller ist mit einem hochwertigen Lager ausgerüstet
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ylreeb sagt:

#1 - 11.06.2013 um 16:13 Uhr

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Ich hab mit bedauern das Ende des 1210er's aufgenommen, den als Vinyl DJ hat sich mir nie eine wirkliche Alternative geboten. Ob Reloop, Stanton, oder bei diesem Model fällen zunächst baugleiche Komponenten auf. Dabei war neben dem Gleichlauf der wacklige Tonarm immer (schon vor 10-15Jahren) am meisten zu beanstanden. Gleiches gilt (nun) auch für Vestax nach dem PDX2000 (mit seinem aufwendigen ASTS Tonarm). Vielleicht liegt es daran, dass die Geräte in ein und dem selben Werk in China hergestellt werden, was jedoch eine reine Vermutung meinerseits ist. Bei dem Audio-Technica fällt jedoch das mit dem Technics identische Antriebskonzept auf, welches ein genaues Pitchen respektive positives wie negatives Nachbeschleunigen ermöglicht. Hier wäre ein Test hinsichtlich der Gleichlaufschwankungen und der Pitch-Präzision interessant gewesen (wer mit zwei 1210M5G mit dem Digital-Pitch gemixt hat, kennt hier die Referenz!)

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