Audio-Technica AT-XP3 Test

Audio-Technica liefert mit dem neuen DJ-Turntable AT-LP140XP auch einen neuen Tonabnehmer aus, den konisch geschliffenen AT-XP, dessen Nadel auf einen Nadelträger aus karbonverstärktem ABS-Plastik verklebt ist. Ist der XP3 nur Beifang oder lohnt sich auch der Einzelerwerb?

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Details

Mit über 50 Jahren Erfahrung in der HiFi-Tonabnehmerherstellung ist Audio-Technica einer der ganz erfahrenen Hersteller. Die Japaner haben mit dem Audio-Technica AT-LP140XP gerade ihren ersten dedizierten DJ-Plattenspieler vorgestellt und extra dafür den AT-XP3 neu entwickelt. Der AT-XP3 ist das kleinste Modell der neuen XP-Serie, bestehend aus AT-XP5 und AT-XP7.
Er soll zu einem günstigen Preis die spezifischen Features eines DJ-Tonabnehmers mit hochwertigen Klangeigenschaften kombinieren. Die V-Mount Dualmagnet-Konstruktion der XP-Serie strebt eine optimale Kanaltrennung und einen erweiterten Frequenzbereich an, der mit 20 bis 18.000 Hz angegeben ist. Im Gegensatz zu traditionellen HiFi-Tonabnehmern soll allerdings auch manuelles Cueing und Back-Cueing für DJs möglich sein.

Dank dem blauen Nadelträgereinschub reflektiert das Stroboskoplicht des Audio-Technica AT-LP140XP Plattenspielers einen hellen Lichtreflex auf die Nadelspitze
Dank dem blauen Nadelträgereinschub reflektiert das Stroboskoplicht des Audio-Technica AT-LP140XP Plattenspielers einen hellen Lichtreflex auf die Nadelspitze

Lieferumfang

Im Lieferumfang des XP3 befinden sich zwei 11 mm Installationsschrauben, zwei Abstandshalter, zwei Rundmuttern und ein nicht magnetischer Schraubenzieher. Erwirbt DJ den XP3 im Lieferumfang des LP140XP-Turntables, sind die Schraubenzieher nicht dabei, jedoch ist die notwendige Headshell bereits fertig montiert, was ein guter Deal ist. Muss DJ noch eine extra Headshell besorgen, steigt der Preis unter Umständen in unattraktive Dimensionen.
Wenn er mit dem LP140XP zusammen erworben wird, kommt der XP3 ohne Bedienungsanleitung. Braucht DJ auch nicht zwingend. Wer dennoch mehr wissen will, zum Beispiel welche Kabelfarbe an welchen Kontakt angeschlossen wird, lädt den mehrsprachigen Online-Handzettel im Support-Bereich der Produktwebsite herunter.

Ausstattung

Der AT-XP3 ist das „kleinste“ Modell der neuen XP-Serie bestehend aus AT-XP5 und AT-XP7. Wie diese beiden bringt der Pickup circa sechs Gramm Eigengewicht auf die Waage und hat ein empfohlenes Auflagegewicht zwischen 2,0 bis 4,0 Gramm. Audio-Technica gibt 3,0 Gramm als Standard an. Die Ausgangsleistung von 5,5 mV ist verglichen mit anderen Club-Tonabnehmern eher leise.
Anders als die beiden „größeren“ Brüder mit elliptischem Nadeln hat der XP3 jedoch einen konischen (oder auch: sphärischen) Schliff.
Die Nadel ist „bonded“ auf einem karbonfaserverstärkten ABS-Nadelträger verklebt. Bei sehr hochwertigen Nadeln, sogenannten „nude styli“ sind Abtastnadel und Schaft komplett aus einem Stück Diamant geschliffen.
Es wird also tatsächlich nur ein einziges Teil in den Nadelträger eingesetzt. Wegen ihrer geringen Masse tasten „nude“-Nadeln die Rillen präziser ab und beanspruchen die Schallplatten weniger und als die sogenannten „bonded styli“, bei denen die Diamantnadel auf einen Metallschaft geklebt wird, der wiederum in den Nadelträger geklebt wird.
Diese Konstruktion ist natürlich wesentlich günstiger, aber auch schwerer und erfasst die Details der Musik nicht so akkurat wie die „nudes“. Hier bemüht sich Audio-Technica mit dem „Plaste-Nadelträger“ aus ABS (ein robuster und leichter Kunststoff, den wir z.B. von Koffern oder aus dem 3D-Druck kennen) wahrscheinlich um einen Kompromiss, um das Gewicht (und den Preis!) des Einsteiger-Systems niedrig zu halten.

Fotostrecke: 4 Bilder Rundgang: der AT-XP3 Pickup von links

Der Nadelträger sitzt in einem blauen, klobigen Nadeleinschub, der vorne einen kleinen Schlitz aufweist, um die Position der Nadelspitze auf der Platte besser sehen zu können.
Als spezielles Gimmick ist der Plastik-Stylus jedoch derart geformt ist, dass er bei Verwendung mit dem LP140XP-Turntable das blaue Licht der Nadelbeleuchtung direkt auf die Nadelspitze reflektiert, so dass diese wie eine strahlend-blaue LED wirkt und DJ die Nadelposition sehr präzise erkennen kann.
Ein wirklich gutaussehendes und nützliches Feature. Auf meinen Technics 1210ern montiert ist die Sicht auf die Nadel allerdings nicht so strahlend, da ist der ziemlich dicke Body des Nadeleinschubs vor.

Beim Kauf des neuen Audio-Technica AT-LP140XP Plattenspielers befindet sich der XP3 bereits auf der Headshell vormontiert im Lieferumfang.
Beim Kauf des neuen Audio-Technica AT-LP140XP Plattenspielers befindet sich der XP3 bereits auf der Headshell vormontiert im Lieferumfang.
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Profilbild von Theo

Theo sagt:

#1 - 30.05.2019 um 21:45 Uhr

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Ich habe selten so einen Unsinn gelesen wie jetzt (zum wiederholten Mal) Aussagen von Mijk van Dijk (Künstlername?) zu "sphärischen" und "konischen" Nadeln. "Sphärische" und "konische" Nadeln sind ein und dasselbe, nur zwei verschiedene Bezeichnungen für die gleiche Sache! Das sollte eigentlich allgemein bekannt sein, kann man aber, wenn man will, auch bei Audio-Technica im Katalog nachlesen. Audio-Technica verwendet nun mal durchgehend die Bezeichnung "konisch".
Ganz bestimmt hat keine konische/spärische Nadel irgendeinen "flachen Anschliff auf der Vor- und Rückseite". Sowas haben nämlich gerade billige elliptische Nadeln. Konische/spärische Nadeln heißen gerade deswegen so, weil sie rund sind.
Und keine intakte Nadel, egal mit welchem Schliff, liegt "ganz unten auf dem Rillenboden" auf, den Krach könnte man nämlich kaum ertragen. "Ganz unten auf dem Rillenboden" gab es mal beim alten Edison vor über 100 Jahren, das nannte sich "Tiefenschrift" und ist aus gutem Grund ausgestorben.
Anstatt angebliche Unterschiede zwischen "sphärischen" und "konischen" Nadeln zusammenzufabulieren, hätte man sich Z.B. auch mit dem dubiosen billigen Plastik-Nadelträger des AT-XP3 beschäftigen können.Nachtrag: Der Nadelträger (englisch: cantilever) ist übrigens das Röhrchen-Ding, auf dem (mehr oder weniger senkrecht) die Diamantspitze (bzw. der Sockel, auf dem die Diamantspitze angebracht ist) steckt, nicht das äußere Plastikgehäuse des Nadeleinschubs. Deswegen ist der "Nadelträger" des AT-XP3 auch nicht (wie im Artikel geschrieben) blau; blau ist das Plastikgehäuse des Nadeleinschubs. Was ich gemeint habe, ist, dass der Nadelträger (cantilever) auch aus Plastik ist (AT: "Nadelträger: Carbon reinforced ABS"), statt aus Aluminium, und das ist schon eine ziemlich billige Machart.

    Profilbild von Mijk van Dijk

    Mijk van Dijk sagt:

    #1.1 - 05.06.2019 um 09:11 Uhr

    0

    Hallo Theo,
    schön, dass wir so aufmerksame und hilfreiche Leser haben.
    Da habe ich beim nächtlichen Schreiben wohl tatsächlich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen.
    Wir haben die Begrifflichkeiten präzisiert, danke Dir für Deinen Hinweis!

Profilbild von Marc

Marc sagt:

#2 - 05.08.2022 um 19:28 Uhr

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Hallo, ich hab mir vor ein paar Tagen bei Thomann einen AT-LP140XP geholt und obwohl ich mir beim einstellen alle Mühe gegeben habe spring die Nadel immer noch teilweisse beim Cueing (ganz besonders am Track Anfang). Bei meinen 2 Traktor Control Vinyl Platten habe ich jeweils ein anderes verhalten (die eine ist etwas gutmütiger). Jetzt ist meine Frage ob es an dem neuen Control Vinyl liegen kann oder ich generell einen anderen Abnehmer besorgen sollte was natürlich dann nochmals ca. 200 Euro sind. Und wenn ich mir dann z.B. einen Ortofon Concorde Digital Mk2 zulege, höre ich dann das Control Signal am Abnehmer noch lauter (der AT-XP3 hat ja nur 5.5 mV und die Concorde viel mehr) oder ist das dann eventuell auch leiser ? Bei ruhigen stellen regt das nämlich ganz schön auf :-)

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