Das Podcast-/Broadcast-Mikrofon Audio-Technica AT2040 kostet aktuell 99 Euro.
Die “großen Namen” dieser Sparte rufen drei- bis annähernd sechsfache Preise auf. Weil Audio-Technica aber dafür bekannt ist, es vielleicht nicht bezüglich Optik und Coolness, aber klanglich mit oft deutlich teureren Produkten aufnehmen zu können, ist das neu entwickelte dynamische Sprechermikrofon ganz besonders interessant.
Details
Zwanziger
Das AT2040 ist nicht das einzige und nicht das erste spezielle Sprechermikrofon des japanischen Unternehmens: Mit dem BP40 ist ein Mikrofon verfügbar, das sich auch preislich neben der Konkurrenz durch SM7B, RE20 und dergleichen einordnet. Das AT2040 gehört aber der 20er-Serie an, also allen Mikrofonen, die mit AT20 beginnen. So wird das AT2040 auch nicht im Stammwerk in Japan hergestellt, sondern ebenfalls auf einem asiatischen Inselstaat, nämlich im nicht allzu weit entfernten Taiwan.
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Tauchspule mit Hyperniere
Im AT2040 verrichtet eine Tauchspulenkapsel ihren Dienst. Entgegen der oft genannten, aber falschen Annahme, diese seien den oft teureren Kondensatorkapseln unterlegen, muss man feststellen, dass sie in Broadcastmikrofonen durchaus ihre Vorteile besitzen. Die tendenziell geringere Detaildarstellung und die schwächeren Höhen (hier: 3 dB bei 16 kHz) sind für viele Sprechsituationen durchaus positiv: Die verlorengegangene Information ist klangästhetisch oft entbehrlich und für die Sprachverständlichkeit irrelevant. Die Richtwirkung ist recht hoch, auf dem Polardiagramm ergibt sich die Ansicht einer Hyperniere. Dadurch ist seitlicher Schall recht stark bedämpft, allerdings gibt es eine nicht unerhebliche rückwärtige Empfindlichkeit. Wenn das Audio-Technica AT2040 aber wie vorgesehen kopfüber an einem Mikrofonarm hängt, kann es eigentlich gar nicht mit dem Rücken so nah an einer Wand oder einem Computermonitor sein, dass es signifikante Probleme dadurch geben könnte.
Hohe Impedanz
Mit 2,2 mV/Pa ist das 2040 mit typischer Empfindlichkeit versehen, die Ausgangsimpedanz erscheint mit 600 Ohm aber ziemlich hoch. Es ist also durchaus möglich, dass es deutlich merkliche Klangunterschiede von Vorverstärker zu Vorverstärker gibt, die der Impedanz zuzurechnen sind. Kann man die Eingangsimpedanz am Preamp anpassen, lassen sich voraussichtlich durchaus merkliche Soundvariationen gezielt nutzen.
Das AT2040 ist recht schwer
Das Audio-Technica AT2040 bringt mit 615 Gramm ordentlich etwas auf die Waage und ist mit 14,5 Zentimetern Länge und 5,2 Zentimetern Durchmesser auch kein Winzling. Der XLR-Anschluss ist natürlich integriert, im Inneren sorgt eine elastische Halterung dafür, dass Körperschallübertragungen, wie sie beispielsweise beim Bewegen des Mikrofonarms entstehen, so stark gedämpft werden, dass das Signal weiter sendefähig bleibt.