Praxis
Die beiden 4041 klingen höhenreich, aber nicht scharf
Um die klanglichen Eigenschaften unserer Audio-Technica 4041 genauer unter die Lupe zu nehmen, haben ich sie als Overhead-Mikrofone in ORTF-Anordnung, als Hi-Hat-Mikrofone und an der Akustikgitarre aufgenommen.
Der Gesamteindruck ist nach den ersten Hörsessions relativ eindeutig. Kompakt, schnell, höhenreich, dabei allerdings nicht scharf sind die Attribute, die man den beiden Japanern bescheinigen kann. An meinem großen Yamaha-Recording-Schlagzeug mit 24er-Bassdrum und 13, 14 und 18 Zoll großen Toms bildet das Pärchen ein realistisches und detailliertes Bild des Geschehens ab. Close Mics an den Toms habe ich übrigens nicht verwendet, der Tom-Sound kommt also von den Overheads. Im Vergleich mit meinem Referenzsetup, den AKG C214, klingen die 4041 etwas schlanker im Bass, insbesondere die Transparenz bei den Toms gefällt mir aber sehr gut, auch das etwas weiter hinten stehende 18er-Tom wird noch plastisch dargestellt. Ich habe euch jeweils zwei Grooves aufgenommen, einmal mit dem Fokus auf Snare- und Hi-Hat-Schlägen, im anderen spiele ich verstärkt die Toms. Solo angehört fällt auf, dass die AKGs zwar „saftiger“ klingen, den 4041 aber trotzdem nichts fehlt, was sich insbesondere an der erstaunlich vollständig abgebildeten Bassdrum zeigt.
Hi-Hats klingen klar und präzise
15 Zoll große, eher soft klingende Istanbul-Agop-Om-Becken dienen als Basis für den Soundcheck als Hi-Hat-Mikrofon. Als Vergleichsmodell kommt ein Oktava-MK012-Modell zum Einsatz. Wie von den Aufnahmen am ganzen Set schon zu erwarten war, gibt sich das Audio-Technica auch an der Hi-Hat hell und kompakt und verleiht den Becken eine angenehme Präsenz. Der, im Gegensatz dazu, leicht raue Charakter der Oktavas wird hier ziemlich deutlich, die dünnen Om-Hats werden insgesamt etwas körniger und mittiger dargestellt. Wenn Neutralität und Zurückhaltung das Ziel der Aufnahme ist, würde ich persönlich sicherlich eher zu den 4041 greifen. Für diese Anwendung ist auch der 80Hz-Low-Cut praktisch, mit dem sich die Bassfrequenzen aus dem Signal filtern lassen, welche so eine Hi-Hat konstruktionsbedingt erzeugen kann. Ich habe euch beide Mikrofone im Vergleich aufgenommen, zusätzlich könnt ihr das 4041 auch mit aktiviertem Low-Cut-Filter anhören.
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Ausgewogen klingen die 4041 auch an der Westerngitarre
In XY-Anordnung etwa zehn Zentimeter vor dem zwölften Bund positioniert wirken die beiden 4041 auch an der Dreadnought-Gitarre ausgewogen und unaufgeregt. Der wesentlich aggressivere, allerdings dadurch auch durchsetzungsstärkere Mittenbereich der Oktavas unterstützt den Grund-Sound der vom Kollegen Michael Krummheuer gespielten Baton Rouge gut, deren tendenziell boomiger Grundcharakter wird etwas abgemildert.