Diese Seite beinhaltet alle Audiofiles des 8×10-Bassboxen-Vergleichstests. Doch zuvor ein wenig Information zum Aufnahmeprozess während des Testmarathons.
Wir verwendeten zwei Mikrofone:
1) Ein Electro-Voice RE20 als Closeup-Mikro direkt vor einem Lautsprecher. Das war immer der zweite, also der obere rechte Lautsprecher, der weit genug vom Boden entfernt war, um verfälschende Schallreflektionen zu vermeiden. Als Position nahmen wir immer die Stelle, an der Kalotte und Membran aufeinandertreffen, also leicht „off center“.
3) Für den Raumklang kam ein Mojave MA-201FET Grossmembran-Kondensatormikrofon zum Einsatz, das zentral vor jeder Box in exakt einem Meter Entfernung und 1,20 Meter Höhe platziert wurde.
Wir haben dann fünf Soundfiles mit drei verschiedenen Bässen aufgenommen:
1) Slap, 5-String Fodera (aktiv) (Rainer Wind)
Hier hören wir vor allem auf die Qualität der Höhenwiedergabe und die Impulsstärke des Signals. Man kann daran erkennen, wie geschmeidig oder aggressiv sich eine Box verhält.
2) Finger Style, 5-String Fodera (aktiv) (Rainer Wind)
Hier geht es um Definition im Grundtonbereich. Wie klar und deutlich kann die Box die gespielten Töne abbilden, vor allem bei hohen Lautstärken? Bleibt der Ton auch über die räumliche Distanz hin kräftig und gut zu orten oder verliert er an Druck?
3) Pick, Fender Precision (Oliver Poschmann)
Ähnlich wie bei dem Slapbeispiel lässt sich hier sowohl Impulsverhalten als auch das Verhalten in Verbindung mit hohen Frequenzen beurteilen. Dieses Mal jedoch mit einem passiven Bass, der ohne jegliche klangfärbende Mittel auskommen muss.
4) Pick Overdrive, Fender Precision mit EBS Multidrive (Oliver Poschmann)
Verwendet man ein verzerrtes Basssignal, dann können einige Boxen dazu neigen, sehr aufdringlich, unangenehm und sägend zu klingen. Das ist eine Randerscheinung, die vor allem Bassisten in rockorientierten Stilrichtungen nicht unbedingt favorisieren. Gerade 8×10“ Boxen sind jedoch sehr beliebt in solchen Genres und daher erschien uns dieser Klangtest sehr wichtig.
5) Flatwound, Sign Bass mit Flatwound-Saiten (Robin Lussu)
Auch Vintagesounds wollen klar und definiert und mitunter auch in hohen Lautstärken umgesetzt werden und so lag es auf der Hand, auch ein Beispiel auszuwählen, in dem ein passiver Bass mit Flatwound-Saiten zu hören ist.
Insgesamt erhielten wir also pro Box 20 Soundfiles (5 Bassriffs x 2 Amps x 2 Mikrofone = 20). Dazu kommen dann noch jeweils 10 weitere Files, bei denen die beiden Mikrofonsignale zusammengemischt wurden. Dieses Mischverhältnis entspricht in etwa dem Höreindruck im Raum selbst, wenn natürlich auch das nicht zu 100%. Also ergeben sich letztendlich 30 Soundfiles pro Box.
Um über den kompletten Testtag hin möglichst objektiv bleiben und auch selbst stets neutral von passiver Position aus bewerten zu können, haben wir uns für das Reamp-Verfahren entschieden. Dafür verwendeten wir eine Palmer DACCAPO Re-Amplification Box, mit der wir die zuvor aufgenommenen Basssignale aus dem Rechner zum Verstärker schicken und das neu entstehende Signal wiederum über Mikrofone aufnehmen konnten. Dabei haben wir sorgfältig darauf geachtet, dass der Eingangspegel der Re-Amp Signale aus der DACCAPO am angeschlossenen Verstärker exakt dem Originalpegel der verwendeten Bässe entsprach. Als Topteile dienten uns zwei konzeptionell stark unterschiedliche Verstärker:
1) Ampeg SVT-6 Pro, also ein eher traditionell ausgerichteter Verstärker mit Röhrenvorstufe, jedoch extrem leistungsfähiger Transistorendstufe mit 1100 Watt an 4 Ohm.
2) TecAmp PUMA, ein stark auf Neutralität ausgerichtetes Volltransistortop mit 1000 Watt Class-D Endstufe.
Die Klangregelung der Verstärker stand auf Nullposition, also keinerlei Absenkungen oder Anhebungen bestimmter Frequenzen. Die einzige Ausnahme bildete die Einstellung Ultra Low beim SVT-6 Pro, die uns half zu beurteilen, wie sich die Boxen bei Frequenzen unterhalb von 80 Hz verhalten.
Die Boxen wurden bis zur Grenze der Belastbarkeit gefahren (auch die des Gehörs), und wir können bestätigen, dass bei höheren Lautstärken als der beim Test der Bereich bewusster Körperverletzung beginnt. Deshalb ist auch klar, dass alle Boxen den Peakleveltest bestanden haben.
Zum besseren Vergleich der Boxen untereinander folgen jetzt fünf Rubriken mit jeweils sechs Gruppen und acht Soundfiles. Jede der Gruppen beinhaltet dann das gleiche Bassriff, gespielt über denselben Verstärker und dasselbe Mikrofon bzw. die gleiche Mikrofonmischung. So erhaltet Ihr immer die exakt gleiche Testsituation (Bass, Bassriff, Verstärker, Mikrofon, Mikrofonposition, Mikrofonkombination) pro Gruppe und könnt die acht Boxen objektiv miteinander vergleichen.
Urteilt selbst:
1) Slapstyle
Fodera Bass, Lautsprecher Direktsignal mit Ampeg SVT 6-Pro:
Für dich ausgesucht
Fodera Bass, Lautsprecher Direktsignal mit TecAmp PUMA 1000:
Fodera Bass, Raumsignal mit Ampeg SVT 6-Pro:
Fodera Bass, Raumsignal mit TecAmp PUMA 1000:
Fodera Bass, Lautsprecher und Raum gemischt mit Ampeg SVT 6-Pro:
Fodera Bass, Lautsprecher und Raum gemischt mit TecAmp PUMA 1000:
2) Fingerstyle
Fodera Bass, Lautsprecher Direktsignal mit Ampeg SVT 6-Pro:
Fodera Bass, Lautsprecher Direktsignal mit TecAmp PUMA 1000:
Fodera Bass, Raumsignal mit Ampeg SVT 6-Pro:
Fodera Bass, Raumsignal mit TecAmp PUMA 1000:
Fodera Bass, Lautsprecher und Raum gemischt mit Ampeg SVT 6-Pro:
Fodera Bass, Lautsprecher und Raum gemischt mit TecAmp PUMA 1000:
3) Pickstyle
Pickstyle Fender Precision, Lautsprecher Direktsignal mit Ampeg SVT 6-Pro:
Pickstyle Fender Precision, Lautsprecher Direktsignal mit TecAmp PUMA 1000:
Pickstyle Fender Precision, Raumsignal mit Ampeg SVT 6-Pro:
Pickstyle Fender Precision, Raumsignal mit TecAmp PUMA 1000:
Pickstyle Fender Precision, Lautsprecher und Raum gemischt mit Ampeg SVT 6-Pro:
Pickstyle Fender Precision, Lautsprecher und Raum gemischt mit TecAmp PUMA 1000:
4) Overdrive
Overdrive Fender Precision, Lautsprecher Direktsignal mit Ampeg SVT 6-Pro:
Overdrive Fender Precision, Direktsignal mit TecAmp PUMA 1000:
Overdrive Fender Precision, Raumsignal mit Ampeg SVT 6-Pro:
Overdrive Fender Precision, Raumsignal mit TecAmp PUMA 1000:
Overdrive Fender Precision, Lautsprecher und Raum gemischt mit Ampeg SVT 6-Pro:
Overdrive Fender Precision, Lautsprecher und Raum gemischt mit TecAmp PUMA 1000:
5) Flatwound
Flatwound, Lautsprecher Direktsignal mit Ampeg SVT 6-Pro:
Flatwound, Lautsprecher Direktsignal mit TecAmp PUMA 1000:
Flatwound, Raumsignal mit Ampeg SVT 6-Pro:
Flatwound, Raumsignal mit TecAmp PUMA 1000:
Flatwound, Lautsprecher und Raum gemischt mit Ampeg SVT 6-Pro:
Flatwound, Lautsprecher und Raum gemischt mit TecAmp PUMA 1000:
Bernd sagt:
#1 - 26.09.2014 um 13:07 Uhr
Vielen Dank für diesen tollen Verrgleichstest! Durch die vielen Soundfiles kann man sehr gut die einzelnen Boxen vergleichen und sich ein Bild machen, welche besser zu den eigenen Soundvorstellungen passt. Grosses Komplimant an alle Beteiligten!
gerd koenig sagt:
#2 - 22.02.2015 um 16:45 Uhr
hallo leute danke für den sehr ausführlichen guten test mir persönlich gefällt die aguilar box am besten meine frage ich bspiele nen hartke ha 3500 mit 2 2/10 er alu Membran boxen wenn ich mir noch 2 2/10er boxen hole hätt ich ja ne " 8/10er " ohne Schlepperei und die Möglichkeit von 2/10 bis 8/10 nach bedarf zusammen zu stellen da die ur ampeg box ja auch 4 getrennte speakerkammern hat oder lieg ich da falsch?
Oiver (BONEDO Red. - Bass) sagt:
#3 - 23.02.2015 um 01:29 Uhr
Hallo Gerd,theoretisch ist das möglich, zumindest erreichst Du durch vier gestapelte 2x10" Boxen die gleiche Membranfläche einer 8x10" Box. Allerdings sind die Bauweisen von 8x10" Boxen stärker auf die Zusammenwirkung der Lautsprecher im Verbund abgestimmt. Die einzelnen Kammern sind größer/tiefer, es gibt mitunter Reflexöffnungen. Die Kammern resonieren anders als vier getrennt gestapelte 2x10" Boxen. Dennoch kann Dein angestrebtes Experiment durchaus gute Ergebnisse erzielen.Allerdings ergibt sich ein anderes Problem, nämlich die Zusammenschaltung der einzelnen Boxen im Verbund und die daraus resultierende Gesamtimpedanz.Ich vermute, Deine 2x10" Boxen verfügen über eine jeweilige Impedanz von 8 Ohm pro Box. Zwei dieser Boxen im Parallelbetrieb ergeben eine Impedanz von 4 Ohm. Dein Hartke Topteil ist auf eine Minimalimpedanz von 4 Ohm ausgelegt. Damit erreichst Du mit Deinen zwei Boxen die optimale Leistung Deines Amps.Fügst Du Deinem Stack nun weitere 2x10" Boxen mit 8 Ohm hinzu (die in den Boxen eingebauten "Link-Buchsen" zum Verbinden mehrerer Boxen untereinander sind meistens ebenfalls parallel verschaltet) sinkt die Gesamtimpedanz allerdings unter 4 Ohm und das wird ungesund für die Endstufe in Deinem Topteil.Es gäbe theoretisch die Möglichkeit, die einzelnen Lautsprecherpaare der Boxen intern neu zu verschalten (wahrscheinlich sind jeweils zwei 16-Ohm Speaker parallel geschaltet, so dass die einzelnen Boxen jeweils 8 Ohm Impedanz erhalten). In diesem Fall könntest Du die 16-Ohm Speaker in Reihe schalten, was die Boxen zu 32-Ohm Impedanz verändern würde. Das wäre allerdings nicht praktikabel, denn dann würde die Leistung Deines Amps in die Knie gehen, sobald Du weniger als vier Boxen gleichzeitig betreibst.Vier 32-Ohm Boxen parallel an Dein Topteil angeschlossen ergäben allerdings 8 Ohm und das würde funktionieren. Insgesamt wärst Du allerdings doch recht unflexibel mit dieser Lösung.Eine weitere Lösung wäre, jeweils zwei Boxenpaare in Reihe zu schalten und die Paare zueinander dann parallel. So könntest Du wesentlich flexibler agieren. Wäre allerdings sinnvoll, das in kompetente Hände zu geben und vor allem müssen die Ein-und Ausgänge deutlich gekennzeichnet werden, damit Du immer siehst, welche Schaltungsart Du gerade verwendest.Einfacher sind Kombinationen von zwei 4x10" Boxen. Du könntest auch eine Deiner 2x10" mit einer 4x10" (mit der gleichen Impedanz) kombinieren. 6x10" machen auch schon Dampf. Du hättest dann stets die Wahl zwischen:
2x10"
4x10"
2x10" + 2x10" (Dein aktuelles Setup)
2x10" + 4x10"
Das sind schon extrem viele Kombinationsmöglichkeiten, die eine grosse Palette von Bühnensituationen abdecken können und allesamt leichter und platzsparender sind, als eine 8x10" Box.Ich hoffe, das bringt etwas Licht auf Deine FrageLiebe GrüßeOliver (BONEDO Red. - Bass)