PRAXIS
Altiverb war trotz 3 GB Library schnell installiert. Noch kurz die neue Lizenz auf den iLok kopieren, das war es! Als allererstes öffne ich die Library und mache mir einen Eindruck der gebotenen Möglichkeiten. Die Library ist riesig und es ist von allem etwas zu finden. Die unglaubliche Menge von Top-Recording-Locations ist dabei schier überwältigend. Es fällt mitunter schwer, sich bei der riesigen Library für eine Sache zu entscheiden, zumal einen schöne Bilder von schönen Studios immer wieder ins Schwärmen bringen.
User von algorithmischen Reverbs hingegen stehen oftmals vor der nicht-minder quälenden Frage: Regler hoch oder runter? Schnellschüsse entpuppen sich dabei oftmals als die beste Idee, und so macht das schnelle Klicken durch die Library sehr viel Freude. Die Similar-Funktion bringt einen unter Umständen sogar noch schneller ans Ziel. Und schnell ist bekanntlich gut.
Aber auch die neuen Thumbnail-Bildchen helfen bei der Findung ungemein. Ein Klick auf das Bild und auf geht´s! Wenn ich da an Altiverb auf meinem PC mit seiner Tree-Navigation denke, wird mir fast ein wenig übel… Und da wären wir eigentlich schon bei dem einzigen Kritikpunkt an Altiverb 7: Es gibt keine Windows-Version. Der Sound unter Windows ist mit der gleichen Library und Altiverb 6 prinzipiell aber der selbe, wenn natürlich auch einige Funktionen gegenüber Version 7 fehlen.
Hat man sich jedoch erst mal an die neue Version gewöhnt, will man eigentlich nicht wieder zurück – zumal die meisten optischen Änderungen in Altiverb nicht aufgrund einer Modeerscheinung abgeändert wurden, sondern wirklich einer klareren Neustrukturierung unterzogen wurden. Ich erachte dieses Update also keineswegs als visuelle Augenwischerei, sondern als echte Workflow-Verbesserung.
Auch das Hinzufügen „unnatürlicher“ Funktionen, wie man sie eher von algorithmischen Prozessoren her kennt, finde ich gelungen. Das Andicken mittels Modulation und Aufpolieren durch Bright hat meiner Einschätzung nach seine absolute Daseinsberechtigung und mach Altiverb nun noch universeller.
Es folgt nun die obligatorischen Rundreise durch das Altiverb-Library-Universum:
Bässen und Snares setzten sich spürbar besser durch, Drumloops sowieso. Man beachte das Beispiel mit den Steinwänden.
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Der Unterschied großer und kleiner Bühnen wirkt allein auf der Stimme erheblich differenziert und kann so je nach Song-Kontext unterschiedlich eingesetzt werden. Ich bevorzuge die Authentizität kleiner Räume
Bei den hier verwendeten Gitarren-Beispielen kann man eigentlich nur zu einem Schluss kommen: Noch mehr Hall ist immer besser. Die Frage ist jetzt nur, mag man es eher bright oder dark…?
Dezent eingesetzt sorgt Hall auch für eine Art Klebeeffekt und bettet alle trockenen Signale in einer gemeinsamen Wolke ein. In Kombination mit Kompression sorgt das meiner Einschätzung nach am meisten für den wichtigen Gesamtzusammenhalt eines Mixes.
Verrückte Beispiele muss es natürlich auch noch geben. Hier eine Kombinationen von Sounds, die “eigentlich” nicht zusammen gehören.