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Audiomodern Chordjam Test

Praxis

Wie nutzt man ChordJam?

Die Benutzeroberfläche ist skalierbar und zeigt viele Parameter auf einen Blick. Sie wirkt weder richtig komplex noch sehr transparent. Vielmehr stimmt sie aufs Experimentieren ein. Beliebte Folgen aus vier Akkorden, die man bei so einigen Songklassikern hört, bietet Chordjam nicht auf Knopfdruck an. In erster Linie bemüht man den großen Randomization Button, der alle Parameter – auch Voice, Time und Velocity – automatisch randomisiert. Es entstehen dabei viele brauchbare Ergebnisse.

Wer möchte, kann den Sequencer mit beliebigen Chords füllen und für rhythmische Ideen bemühen, was ich persönlich aber ebenso wenig benötige wie das Zuweisen und Triggern der Chords mittels Pads. Ich bin mir sicher, dass jeder seine eigene Arbeitsweise mit diesem Echzeit-Tool findet. Ein Feature wird man dabei immer schätzen: Wie bei Audiomodern Riffer lassen sich alle Noten äußerst bequem per Drag-and-drop ins Arrangierfenster der DAW bewegen. Das können bei Chordjam einzelne Akkorde sowie komplette Sequenzen sein. Daneben gibt es noch die Option, Audiodateien analysieren zu lassen und die ermittelten Skalen und Akkorde zu übernehmen. Das Erkennen der tonalen Struktur funktioniert nicht so zuverlässig – es geht offenbar um eine zusätzliche Inspiration.

Audio Samples
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ChordJam mid GrandPiano-Sound ChordJam mit Rhodes-Sound ChordJam mit D50-Sound ChordJam mit AcousticGuitar-Sound ChordJam mit Synth-Sound

Das Gute an Chordjam: Es ist offen für jedes Level. Man muss sich nicht länger einarbeiten, um auf neue Ideen zu stoßen. Für mich selbst ist es schon gut, wenn per Zufall ungewöhnlichere Akkordtypen entstehen, die per Tastatur rhythmisch eigenständig angespielt werden können. Mehr muss es meist nicht sein. Wer aber bis ins letzte Detail alles ausloten möchte, kann sich bei diesem Plugin für eine sehr lange Zeit beschäftigen. Eigentlich ist dieses MIDI-Effekt-Plugin ziemlich komplex und umfangreich, nach einigen Blicken ins Manual (PDF) ist man meist gut informiert und wird sich weiter ans Probieren wagen.

Wie die fünf Audiodemos zeigen, ist das Plugin insbesondere für Keyboarder praktisch, die natürlich wirkende und komplexere Akkorde inklusive Strumming sehr bequem im „Single-Finger-Trigger-Modus“ hervorzaubern möchten. Für Dance, Techno und andere Clubmusik ist Chordjam ebenso verwendbar, aber funktionell überdimensioniert.

Was könnte verbessert werden?

Obwohl es gegen das eigentliche Konzept spricht, stellen mehrere, fürs klassische Songwriting nutzbare Presets einen sinnvollen Mehrwert dar. So hätten auch Musiker, deren Kenntnisse über Akkorde und Harmonien eher schwammig sind, mehr Spaß mit dieser App. Da Audiomodern meist sehr schnell und kompetent auf Anfragen reagiert, könnte es sein, dass der kleine Wunsch nach songorientierten Presets, die sämtliche Funktionen der Software berücksichtigen, in einem kommenden Update vielleicht tatsächlich verwirklicht wird.

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